The National Times - Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken"

Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken"


Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken"
Scholz: "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken" / Foto: © AFP

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat gerade mit Blick auf die angespannte sicherheitspolitische Lage vor einem Nachlassen bei oder gar einer Abkehr vom Klimaschutz gewarnt. "Wer Sicherheit denkt, muss Klima mitdenken", sagte Scholz am Mittwoch in seiner Rede vor dem Petersberger Klimadialog in Berlin. "Die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels ist und bleibt auch eines der wichtigsten sicherheitspolitischen Themen überhaupt", mahnte er.

Textgröße ändern:

Die Abkehr der USA vom Klimaschutzabkommen von Paris kritisierte Scholz als einen Irrweg. "Durch Bestreiten und Ignorieren der Fakten verschwinden weder die Folgen des Klimawandels, noch die Verantwortung der USA als historisch größter Emittent von Treibhausgasen", sagte der geschäftsführende Bundeskanzler.

"Was durch plötzliche Vollbremsungen beim Umwelt- und Klimaschutz allerdings tatsächlich verschwindet, sind wirtschaftliche Chancen", warnte er zudem. Zudem bedeute weniger Klimaschutz auch mehr politische Instabilität, Flucht und Ressourcenkonflikte weltweit. "Wir gewinnen den Kampf um eine friedliche Welt nur dann, wenn wir den Klimawandel begrenzen", sagte der Kanzler.

Mit Blick auf Deutschland betonte Scholz in den vergangenen Jahren erreichte Erfolge. "Deutschland ist zum ersten Mal auf Kurs, seine Klimaziele einzuhalten. Aus heutiger Sicht werden wir das Ziel erreichen, unseren CO2-Ausstoß bis 2030 um 65 Prozent gegenüber 1990 zu senken", sagte der Kanzler. Er verwies auf Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, aber auch dabei, Gebäude, Verkehr und Unternehmen "auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft weiter voranzubringen".

Für ihn sei klar, dass es hier kein Zurück gebe, sagte Scholz, "nicht bei der Energieerzeugung, nicht bei der Mobilität und auch nicht in der Industrie". Auch global seien erneuerbare Energien auf dem Vormarsch, im sogenannten Klimaclub versuchten inzwischen 45 Staaten die weltweite Dekarbonisierung voranzubringen und so "Wachstum und Klimaschutz miteinander zu verbinden".

Auch bei der Klimafinanzierung für Länder des globalen Südens "steht Deutschland zu seiner Verantwortung", versicherte der Kanzler. Allerdings müssten alle dies "noch stärker als eine gemeinsame, globale Anstrengung verstehen", spielte er auf die Forderung nach größeren Beiträgen auch finanzstarker Schwellenländer an. Mit wachsendem Wohlstand und Einfluss gehe auch eine größere Verantwortung einher.

Beim Petersberger Klimadialog haben seit Dienstag hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus rund 40 Staaten darüber beraten, wie der Kampf gegen die Erderwärmung und deren Folgen vorangebracht werden kann. Das zweitägige Treffen dient auch der Vorbereitung der UN-Klimakonferenz im November in Brasilien.

B.Scott--TNT

Empfohlen

Wohl keine COP-Teilnahme: US-Regierung schließt Büro für Klimadiplomatie

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihr Büro für Klimadiplomatie geschlossen und wird demnach vermutlich nicht an der nächsten UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das Außenministerium in Washington bestätigte am Freitag, dass es sein Office of Global Change (Büro für globalen Wandel) geschlossen habe. Dieses hatte die USA bislang bei den UN-Klimaverhandlungen vertreten.

Wenig Wind: Stromproduktion mit Erneuerbaren deutlich gesunken

In Deutschland ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen. "Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März 63,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum", wie am Donnerstag aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Neue Studie schätzt Population der Schneeleoparden in Nepal auf fast 400

Einer ersten nationalen Studie zu Schneeleoparden zufolge gibt es in Nepal fast 400 Exemplare der vom Aussterben bedrohten scheuen Großkatze. Die Studie sei "ein historischer Schritt für den Schutz der Schneeleoparden in Nepal", sagte Haribhadra Acharya, leitender Ökologe der Abteilung für Nationalparks und Wildtierschutz in dem Himalaya-Staat, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Dank der großartigen Arbeit der Forscher erhalten wir zum ersten Mal authentische Daten", fügte er hinzu.

Urteil: Rucksackdurchsuchung bei Umweltaktivistin in Zug in Hessen war unzulässig

Die Durchsuchung des Rucksacks und die Feststellung der Identität einer Umweltaktivistin in einem Zug in Hessen sind einem Urteil zufolge nicht rechtens gewesen. Beides waren unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre, wie das Verwaltungsgericht Gießen am Donnerstag mitteilte. Auch gab es keinen örtlichen Zusammenhang mehr (Az.: 4 K 1898/21.GI).

Textgröße ändern: