The National Times - Trump hält Treffen zwischen Putin und Selenskyj nun doch für nötig

Trump hält Treffen zwischen Putin und Selenskyj nun doch für nötig


Trump hält Treffen zwischen Putin und Selenskyj nun doch für nötig
Trump hält Treffen zwischen Putin und Selenskyj nun doch für nötig / Foto: © AFP

Nach zuletzt heftiger Kritik an dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hält US-Präsident Donald Trump nun doch ein direktes Treffen Selenskyjs mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin für nötig. "Präsident Putin und Präsident Selenskyj werden zusammentreffen müssen", sagte Trump am Freitag mit Blick auf mögliche Gespräche über eine Waffenruhe im Weißen Haus. Zu den Verhandlungen über ein Rohstoff-Abkommen zwischen den USA und der Ukraine hieß es derweil am Samstag aus Kiew, dieses sei noch nicht unterschriftsreif.

Textgröße ändern:

Trump äußerte sich am Freitag, nachdem er zuvor gesagt hatte, die Ukrainer hätten nichts in der Hand, was zu den Gesprächen über ein Ende des Krieges beitragen könnte. Er habe sehr gute Gespräche mit Kreml-Chef Putin geführt, aber "nicht so gute Gespräche mit der Ukraine", hatte er gesagt. "Sie haben nichts auf der Hand, aber sie spielen mit harten Bandagen. Aber wir werden nicht zulassen, dass das so weitergeht."

Kurz vorher hatte der Rechtspopulist in einem Interview mit dem Sender Fox News gesagt, die Teilnahme Selenskyjs an Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges sei "nicht sehr wichtig". Russland hatte vor drei Jahren, am 24. Februar, seinen Großangriff auf die Ukraine begonnen.

Trump hatte diese Woche seinen Ton gegenüber der Ukraine deutlich verschärft. Er bezeichnete Selenskyj als "Diktator ohne Wahlen" und warf ihm vor, für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mitverantwortlich zu sein. Selenskyj bezeichnete Trump seinerseits als Opfer russischer Desinformation.

Mit seinen jüngsten Äußerungen schien Trump jedoch von seinem vorherigen Konfrontationskurs gegenüber Selenskyj etwas abzurücken. Bei dem Treffen mit Journalisten im Oval Office sagte er nun über die Ukraine: "Sie sind sehr mutig, in jeder Hinsicht, die man sich vorstellen kann."

Nach Trumps Einschätzung steht Putin keineswegs unter Druck, sich auf ein Friedensabkommen mit der Ukraine einzulassen. "Er braucht kein Abkommen, denn wenn er das wollte, würde er das ganze Land (die Ukraine) einnehmen", sagte Trump am Freitag weiter.

Trump äußerte sich auch zu Verhandlungen über ein Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine. Kiew werde "hoffentlich in der nächsten Zeit" ein Abkommen unterzeichnen, das Washington bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen gewährt. Trotz der Eskalation ihrer Spannungen verhandeln Washington und Kiew weiter über das Abkommen, das den USA als Gegenleistung für Sicherheitsgarantien Zugang zu strategisch wichtigen Rohstoffen in der Ukraine geben würde.

Aus mit den Verhandlungen vertrauten ukrainischen Kreisen verlautete aber am Samstag, Selenskyj sei "nicht bereit", das Abkommen in seiner derzeitigen Form zu unterzeichnen. "Wir versuchen noch Änderungen vorzunehmen", hieß es.

Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer warf Trump unterdessen vor, nichts zu unternehmen, um den Krieg zu beenden. Beide Politiker werden kommende Woche getrennt voneinander im Weißen Haus erwartet.

Der spanischer Regierungschef Sánchez warnte vor seiner anstehenden Reise nach Kiew, Frieden in der Ukraine und Sicherheit in Europa könnten "nicht aufgezwungen" werden. Ein "gerechter und anhaltender Frieden" erfordere die Beteiligung der Ukraine und Europas, forderte Sánchez.

Derweil rief Selenskyj die Verbündeten in Europa auf, ihre Kraftanstrengungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine zu verstärken. "Europa muss und kann viel mehr tun, um sicherzustellen, dass in der Ukraine tatsächlich Frieden herrscht", sagte Selenskyj am Freitag in seiner allabendlichen Videoansprache. Ein Ende des Krieges mit Russland zu erreichen, sei "möglich", da die Ukraine und ihre Partner in Europa "klare Vorschläge" hätten.

Unterdessen reiste der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow zu einem Truppenbesuch in die Region Donezk in der Ostukraine. Nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium in Moskau konnten die russischen Streitkräfte zuletzt weitere Geländegewinne in der Region Luhansk erzielen.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Wohl keine COP-Teilnahme: US-Regierung schließt Büro für Klimadiplomatie

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihr Büro für Klimadiplomatie geschlossen und wird demnach vermutlich nicht an der nächsten UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das Außenministerium in Washington bestätigte am Freitag, dass es sein Office of Global Change (Büro für globalen Wandel) geschlossen habe. Dieses hatte die USA bislang bei den UN-Klimaverhandlungen vertreten.

Wenig Wind: Stromproduktion mit Erneuerbaren deutlich gesunken

In Deutschland ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen. "Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März 63,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum", wie am Donnerstag aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Neue Studie schätzt Population der Schneeleoparden in Nepal auf fast 400

Einer ersten nationalen Studie zu Schneeleoparden zufolge gibt es in Nepal fast 400 Exemplare der vom Aussterben bedrohten scheuen Großkatze. Die Studie sei "ein historischer Schritt für den Schutz der Schneeleoparden in Nepal", sagte Haribhadra Acharya, leitender Ökologe der Abteilung für Nationalparks und Wildtierschutz in dem Himalaya-Staat, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Dank der großartigen Arbeit der Forscher erhalten wir zum ersten Mal authentische Daten", fügte er hinzu.

Urteil: Rucksackdurchsuchung bei Umweltaktivistin in Zug in Hessen war unzulässig

Die Durchsuchung des Rucksacks und die Feststellung der Identität einer Umweltaktivistin in einem Zug in Hessen sind einem Urteil zufolge nicht rechtens gewesen. Beides waren unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre, wie das Verwaltungsgericht Gießen am Donnerstag mitteilte. Auch gab es keinen örtlichen Zusammenhang mehr (Az.: 4 K 1898/21.GI).

Textgröße ändern: