The National Times - Ampel-Parteien uneins über geplantes Klimageld

Ampel-Parteien uneins über geplantes Klimageld


Ampel-Parteien uneins über geplantes Klimageld
Ampel-Parteien uneins über geplantes Klimageld / Foto: © AFP/Archiv

Um das geplante Klimageld zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger zeichnet sich ein Streit in der Ampel-Koalition ab. Nachdem Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Wochenende dessen schnelle Einführung angekündigt hatte, stellte sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) gegen das im Koalitionsvertrag aufgeführte Projekt. Dagegen drängten die Grünen ebenso wie auch Sozial- und Umweltverbände auf die rasche Einführung des Klimageldes.

Textgröße ändern:

Lindner wandte sich gegen den Vorstoß Heils. Die Einführung eines sozialen Klimageldes sei "nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt". Sein Gegenvorschlag sei eine Steuerreform zur Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen. Der FDP-Chef fügte hinzu, das von der "Ampel" geplante Bürgergeld sei "nicht zu verstehen als Ausweitung sozialer Umverteilung".

Im Koalitionsvertrag heißt es zu dem Vorhaben: Um Mehrkosten durch die CO2-Bepreisung auszugleichen, "werden wir einen sozialen Kompensationsmechanismus über die Abschaffung der EEG-Umlage hinaus entwickeln (Klimageld)".

Es sei "wichtig, dass der Finanzminister wie vereinbart jetzt schnell zu einem Auszahlungssystem für das Klimageld kommt, dass er hier erste Schritte vorlegt", forderte denn auch Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge. "Das ist ein einfacher, unbürokratischer und gerechter Weg."

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich nannte Lindners Antwort auf die Pläne Heils "irritierend". Er verwies darauf, dass Heil einen klaren Auftrag des Koalitionsausschusses für das Vorhaben habe.

"Damit niemandem das Licht ausgeht, müssen soziale Härten abgefedert werden. Und zwar schnell, einfach und unbürokratisch", verlangte auch der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie. "Ohne einen zielgenauen sozialen Ausgleich droht der Klimaschutz die Akzeptanz in der Bevölkerung zu verlieren."

In einer gemeinsamen Erklärung des Umweltverbands BUND und des Paritätischen Gesamtverbands hieß es: "Natur- und Umweltschutz und eine echte sozial-ökologische Wende funktionieren nur dann, wenn alle Menschen mitgenommen werden und niemand zurückgelassen wird." Ein sozial gestaffeltes Klimageld könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt forderte: "Wir müssen zügig die Voraussetzungen schaffen, damit schon ab dem nächsten Jahr eine Rückverteilung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die Bevölkerung erfolgen kann." Finanziert werden könne dies unter anderem durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele verlangte, das Klimageld müsse wirklich alle erreichen, "insbesondere auch Menschen ohne Gehalt wie Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitslose". Und es sollte monatlich mit der Rente oder dem Gehalt ausgezahlt werden, nicht erst am Ende des Jahres.

Heils Pläne sehen ein Klimageld für Menschen mit einem Bruttoeinkommen von unter 4000 Euro vor - bei Verheirateten bis 8000 Euro. Es soll demnach ab dem 1. Januar 2023 einmal im Jahr ausgezahlt werden.

N.Johns--TNT

Empfohlen

Reh verirrt sich in Gartenpool: Erschöpftes Tier aus Wasser gerettet

In Rheinland-Pfalz hat sich ein Reh in einen Gartenpool verirrt. Ein Anwohner berichtete am Sonntagmorgen Polizeibeamten von dem Reh in einem privaten Pool in Pleisweiler-Oberhofen, wie die Polizeidirektion Landau mitteilte. Aus eigener Kraft schaffte es das Tier nicht aus dem wassergefüllten Becken.

Alligatorähnliches Reptil in Vechta gesichtet: Stadt sperrt Wasserbecken

Im niedersächsischen Vechta ist ein alligatorähnliches Reptil gesichtet worden. Ein Passant filmte das unbekannte Reptil an einem Regenrückhaltebecken, wie die Stadtverwaltung am Wochenende berichtete. Das Video werde "aktuell als echt eingestuft". Die Stadt sperrte das Gebiet rund um das Becken ab. Zudem wurde dort eine Lebendfalle aufgestellt.

Ozean-Konferenz endet mit "Aktionsplan für Meeresschutz"

Mit der Verabschiedung eines Aktionsplans für einen verstärkten Schutz der Weltmeere ist am Freitag die UN-Ozeankonferenz in Nizza zu Ende gegangen. Die von ärmeren Inselstaaten geforderten massiven Finanzzusagen blieben jedoch aus. "Diese Konferenz hat den Meeresschutz deutlich vorangebracht, trotz geopolitisch schwieriger Lage", sagte Umweltminister Carsten Schneider (SPD). Deutschland habe die Konferenz genutzt, um mit Partnerländern die künftige Ausweisung von Schutzgebieten auf hoher See vorzubereiten.

23-Jährige züchtete illegal Zwergspitze in Baden-Württemberg: 140.000 Euro Strafe

Weil sie ohne Genehmigung im Haus ihrer Mutter über mehrere Jahre zahlreiche Zwergspitze züchtete und mit den Hunden handelte, soll eine 23-Jährige in Baden-Württemberg laut einem Gerichtsurteil mehr als 140.000 Euro zahlen. Das Amtsgericht Müllheim sprach die Frau der gewerbsmäßigen Zucht von Wirbeltieren sowie des Zufügens von Schmerzen und Leiden bei diesen schuldig, wie ein Sprecher des Landgerichts Freiburg am Freitag mitteilte.

Textgröße ändern: