The National Times - Auch für Eisbären wichtig: Presseisrücken in Arktis wegen Klimawandels auf Rückzug

Auch für Eisbären wichtig: Presseisrücken in Arktis wegen Klimawandels auf Rückzug


Auch für Eisbären wichtig: Presseisrücken in Arktis wegen Klimawandels auf Rückzug
Auch für Eisbären wichtig: Presseisrücken in Arktis wegen Klimawandels auf Rückzug / Foto: © AFP/Archiv

Forschende des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben einen Rückgang der unter anderem für Eisbären wichtigen Presseisrücken in der Arktis festgestellt. Dieses sei eine Folge der "starken Veränderungen" des arktischen Meereises durch den Klimawandel, teilte das Institut am Montag in Bremerhaven mit. Ein immer größerer Teil des Eises werde nicht älter als ein Jahr, weil es im Sommer schmelze. Insgesamt gebe es ein "drastisches Schmelzen alter Eisschollen".

Textgröße ändern:

Auswertungen von Lasermessungen mit Flugzeugen über einen Zeitraum von 30 Jahren ergaben nach AWI-Angaben, dass die Häufigkeit von Presseisrücken nördlich von Grönland und in der Framstraße pro Jahrzehnt um rund zwölf Prozent abnimmt. Ihre Höhe schrumpft dort um fünf Prozent je Jahrzehnt, wie es in der Untersuchung heißt, die in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change" veröffentlicht wurde. Auch in der Lincolnsee ergibt sich ein ähnliches Bild.

Presseisrücken entstehen, wenn Wind und Strömung Eisschollen zu meterdicken Gebilden übereinanderschieben. Sie durchbrechen die sonst ebene Eisfläche und können selbst für eisgängige Schiffe eine unüberwindliche Barriere sein.

Das arktische Meereis geht seit längerem in Folge der Erderwärmung massiv zurück, wie Satellitendaten zeigen. Im Sommer sind heute bereits Regionen um den Nordpol praktisch eisfrei, die es früher nicht waren. Laut AWI war bislang aber unklar, wie sich dieser Rückgang auf Presseisrücken auswirkt, die unter anderem für Eisbären wichtig sind. Die Tiere überwintern in den hoch aufragenden Eisbarrieren und bringen darin auch ihre Jungen zur Welt.

Demnach ist junges Meereis generell dünner und verformt sich eher, weshalb es schneller Presseisrücken bildet. Theoretisch wäre mit dem zunehmenden Abschmelzen des älteren arktischen Eises den Experten zufolge somit auch eine Zunahme von Presseisrücken denkbar gewesen. Die Auswertungen zeigten allerdings, dass dies nicht der Fall ist. Es überwiegt demnach der Verlust von Presseisrücken auf dem besonders stark deformierten mehrjährigen Eis, das auf den Ozeanen rund um den Nordpol zunehmend seltener zu finden ist.

S.Mitchell--TNT

Empfohlen

Wohl keine COP-Teilnahme: US-Regierung schließt Büro für Klimadiplomatie

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihr Büro für Klimadiplomatie geschlossen und wird demnach vermutlich nicht an der nächsten UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das Außenministerium in Washington bestätigte am Freitag, dass es sein Office of Global Change (Büro für globalen Wandel) geschlossen habe. Dieses hatte die USA bislang bei den UN-Klimaverhandlungen vertreten.

Wenig Wind: Stromproduktion mit Erneuerbaren deutlich gesunken

In Deutschland ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen. "Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März 63,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum", wie am Donnerstag aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Neue Studie schätzt Population der Schneeleoparden in Nepal auf fast 400

Einer ersten nationalen Studie zu Schneeleoparden zufolge gibt es in Nepal fast 400 Exemplare der vom Aussterben bedrohten scheuen Großkatze. Die Studie sei "ein historischer Schritt für den Schutz der Schneeleoparden in Nepal", sagte Haribhadra Acharya, leitender Ökologe der Abteilung für Nationalparks und Wildtierschutz in dem Himalaya-Staat, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Dank der großartigen Arbeit der Forscher erhalten wir zum ersten Mal authentische Daten", fügte er hinzu.

Urteil: Rucksackdurchsuchung bei Umweltaktivistin in Zug in Hessen war unzulässig

Die Durchsuchung des Rucksacks und die Feststellung der Identität einer Umweltaktivistin in einem Zug in Hessen sind einem Urteil zufolge nicht rechtens gewesen. Beides waren unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre, wie das Verwaltungsgericht Gießen am Donnerstag mitteilte. Auch gab es keinen örtlichen Zusammenhang mehr (Az.: 4 K 1898/21.GI).

Textgröße ändern: