The National Times - IEA-Chef Birol: Geopolitische Spannungen gefährden Klimaziele

IEA-Chef Birol: Geopolitische Spannungen gefährden Klimaziele


IEA-Chef Birol: Geopolitische Spannungen gefährden Klimaziele
IEA-Chef Birol: Geopolitische Spannungen gefährden Klimaziele / Foto: © AFP

Um die Erderwärmung zu begrenzen, braucht es dem Chef der Internationalen Energie-Agentur (IEA), Fatih Birol, zufolge mehr internationale Kooperation. Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens sei weiterhin erreichbar, sagte Birol am Montag beim Internationalen Klima- und Energie-Gipfel in Madrid. Doch "geopolitische Spannungen" innerhalb der internationalen Gemeinschaft gefährdeten die Anstrengungen für den Klimaschutz.

Textgröße ändern:

Die Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien verzeichneten dieser Tage zwar "ein sehr starkes Wachstum", sagte Birol weiter. Der Mangel an internationaler Zusammenarbeit sei jedoch "ein ernstes Problem". "Wir müssen einen Weg finden, um die geopolitischen Spannungen" zwischen den Ländern zu überwinden", forderte der türkische IEA-Chef.

Die IEA hatte gemeinsam mit der spanischen Regierung im Rahmen der spanischen EU-Ratspräsidentschaft zur Vorbereitung der Klimakonferenz COP28 Ende November in Dubai nach Madrid geladen. Deutschland und weitere EU-Staaten setzten sich dort nach Angaben aus dem Bundesaußen- und dem Bundeswirtschaftsministerium insbesondere für ein globales Ausbauziel für erneuerbare Energien ein.

Der Ausbau der Erneuerbaren "erlebt weltweit gerade ein Rekordwachstum", erklärte der für die Bundesregierung teilnehmende parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne). "Mit der heutigen Konferenz wollen wir diese positive Dynamik weiter stärken." In Dubai solle dann nach Möglichkeit das Ziel von 67 Prozent erneuerbarer Energien am globalen Strommix bis 2030 vereinbart werden.

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine und der wachsenden Rivalität zwischen den USA und China haben die diplomatischen Spannungen auf internationaler Ebene stark zugenommen. Viele befürchten, dass die drängenden Fragen des Klimaschutzes in den Hintergrund treten könnten.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Wohl keine COP-Teilnahme: US-Regierung schließt Büro für Klimadiplomatie

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihr Büro für Klimadiplomatie geschlossen und wird demnach vermutlich nicht an der nächsten UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das Außenministerium in Washington bestätigte am Freitag, dass es sein Office of Global Change (Büro für globalen Wandel) geschlossen habe. Dieses hatte die USA bislang bei den UN-Klimaverhandlungen vertreten.

Wenig Wind: Stromproduktion mit Erneuerbaren deutlich gesunken

In Deutschland ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen. "Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März 63,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum", wie am Donnerstag aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Neue Studie schätzt Population der Schneeleoparden in Nepal auf fast 400

Einer ersten nationalen Studie zu Schneeleoparden zufolge gibt es in Nepal fast 400 Exemplare der vom Aussterben bedrohten scheuen Großkatze. Die Studie sei "ein historischer Schritt für den Schutz der Schneeleoparden in Nepal", sagte Haribhadra Acharya, leitender Ökologe der Abteilung für Nationalparks und Wildtierschutz in dem Himalaya-Staat, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Dank der großartigen Arbeit der Forscher erhalten wir zum ersten Mal authentische Daten", fügte er hinzu.

Urteil: Rucksackdurchsuchung bei Umweltaktivistin in Zug in Hessen war unzulässig

Die Durchsuchung des Rucksacks und die Feststellung der Identität einer Umweltaktivistin in einem Zug in Hessen sind einem Urteil zufolge nicht rechtens gewesen. Beides waren unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre, wie das Verwaltungsgericht Gießen am Donnerstag mitteilte. Auch gab es keinen örtlichen Zusammenhang mehr (Az.: 4 K 1898/21.GI).

Textgröße ändern: