The National Times - Deutschland hinkt Ausbauzielen bei Windkraft an Land hinterher

Deutschland hinkt Ausbauzielen bei Windkraft an Land hinterher


Deutschland hinkt Ausbauzielen bei Windkraft an Land hinterher
Deutschland hinkt Ausbauzielen bei Windkraft an Land hinterher / Foto: © AFP/Archiv

Der Neubau von Windkraftanlagen an Land hat in diesem Jahr an Dynamik gewonnen. Die 331 seit Januar installierten neuen Windräder mit 1,57 Gigawatt (GW) Leistung reichten allerdings nicht aus, um die Ausbauziele für 2030 zu erreichen, erklärte der Bundesverband Windenergie (BWE) am Dienstag gemeinsam mit dem Fachverband VDMA Power Systems. Dennoch bewertete der BWE die "bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung sowie die aktuelle Dynamik beim Zubau und bei den Genehmigungen positiv".

Textgröße ändern:

Bis 2030 soll die Gesamtleistung der Windenergieanlagen 115 Gigawatt betragen. Derzeit nähert sich die Gesamtkapazität in Deutschland etwa 60 Gigawatt an. Bereits ab 2025 müssten demnach jährlich zehn Gigawatt an Onshore-Windenergieanlagen zugebaut werden. "Mit dem derzeitigen Tempo werden die Ziele verfehlt", erklärte VDMA Power Systems Geschäftsführer Dennis Rendschmidt.

Dabei nimmt der Ausbau durchaus zu: Gegen Mitte dieses Jahres waren bereits 65 Prozent der gesamten installierten Leistung des Vorjahres erreicht, wie die Verbände unterstrichen. Insgesamt dürften die neuen Anlagen in diesem Jahr den oberen Bereich der Verbändeprognose zwischen 2,7 und 3,2 Gigawatt zugebauter Leistung erreichen.

Schlüsselwert für einen gelingenden Ausbau, bleiben die Neugenehmigungen: "Der aktuelle Zubau speist sich vor allem aus den Genehmigungen vergangener Jahre", erläuterte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek. Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen führten die Rangliste des Zubaus auf verhaltenem Niveau an. Insbesondere in Süddeutschland stocke der Ausbau indes weiterhin. "Es braucht jetzt in allen Ländern deutlich mehr Tempo", forderte Heidebroek.

Grund für das Hinterherhinken seien unter anderem langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die Verfahrenslaufzeiten seien nach Angaben der Verbände zuletzt auf einen neuen Höchstwert angestiegen. Sie liegen nun bei über zwei Jahren (24,5 Monaten). Auch zu wenige passende Flächen und Widerstand politischer Entscheidungsträger und der lokalen Bevölkerung hemmten den Ausbau.

Die Bundesregierung will den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent erhöhen. Derzeit kommt rund die Hälfte des Stroms in Deutschland aus solchen Quellen.

F.Adams--TNT

Empfohlen

Forscher sehen Anzeichen für "abrupte" Veränderungen in der Antarktis

In der Antarktis finden nach Einschätzung von Klimaforschern derzeit möglicherweise drastische Veränderungen von Eismasse und Meeresströmungen statt. In einem am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Artikel warnt eine Gruppe von Forschern vor "neuen Hinweisen auf abrupte Umweltveränderungen in der Antarktis" und nennt insbesondere einen Rückgang des Packeises, die Verlangsamung der Meeresströmung, das Abschmelzen des antarktischen Eisschilds und Bedrohungen für bestimmte Arten wie Kaiserpinguine.

Hurrikan "Erin" in der Karibik wieder erstarkt - Zweithöchste Warnstufe ausgerufen

Nach einer kurzzeitigen Abschwächung ist der mit Windspitzen von mehr als 200 Kilometern pro Stunde durch die Karibik ziehende Tropensturm "Erin" wieder erstarkt. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) stufte den Hurrikan am späten Sonntagabend (Ortszeit) auf die Kategorie vier und damit die zweithöchste Stufe hoch. Auch wenn "Erin" wahrscheinlich nicht auf Land treffen werde, wurde vor Sturzfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen auf verschiedenen Karibikinseln gewarnt.

Entlaufener Nasenbär sorgt in Sachsen für Polizeieinsatz

Ein entlaufener Nasenbär hat im sächsischen Bischofswerda für einen Polizeieinsatz gesorgt. Jugendliche entdeckten das Tier am frühen Sonntagmorgen in einem Kreuzungsbereich, wie die Polizei in Görlitz berichtete. Das Tier erkundete demnach eine Baumwurzel in einem Vorgarten.

Kratzgeräusche im Schornstein: Feuerwehr in Niedersachsen rettet Schleiereule

In Niedersachsen ist eine Schleiereule aus dem Schornstein eines Wohnhauses gerettet worden. Die Mieter einer Wohnung in Osterholz-Scharmbeck entdeckten das Tier am Samstag in einem Schornsteinrohr, als sie Kratzgeräuschen nachgingen, wie die örtliche Feuerwehr am Sonntag berichtete.

Textgröße ändern: