The National Times - Polizei setzt Räumung von Lützerath am Freitag fort

Polizei setzt Räumung von Lützerath am Freitag fort


Polizei setzt Räumung von Lützerath am Freitag fort
Polizei setzt Räumung von Lützerath am Freitag fort / Foto: © AFP

Die Polizei hat die Räumung des von Aktivistinnen und Aktivisten besetzten Dorfs Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier am Freitag fortgesetzt. "Wir hoffen weiterhin auf einen friedlichen und gewaltfreien Verlauf", erklärten die Einsatzkräfte auf Twitter. Nach Angaben von Aktivisten aus der Nacht waren noch mehrere Objekte und Widerstandskonstruktionen besetzt. "Es ist noch lange nicht vorbei", hieß es im Twitterkanal Aktionsticker Lützerath.

Textgröße ändern:

Zu den Strukturen, welche die am Mittwoch begonnene Räumung der Siedlung weiter verzögern sollen, gehört nach Angaben von Polizei und Aktivisten auch ein unterirdischer Tunnel. In diesem wollten nach Angaben des Bündnisses Lützerath lebt zwei Aktivisten ausharren und sich dort an Betonblöcken festketten. Laut Polizei verfügt der Tunnel auch über eine Frischluftzufuhr. Sie wollte mit den Aktivisten darin in Kontakt treten.

Die Räumung des verlassenen Dorfes am Rande des Tagebaus Garzweiler hatte am Mittwoch begonnen und wird von teilweise heftigem Widerstand von in Gebäuden und Baumhäusern verschanzten Aktivisten begleitet. Beamte wurde laut Polizei wiederholt mit Pyrotechnik, Steinen und Farbbeuteln beworfen. Inzwischen ist laut Einsatzkräften aber ein Großteil der Ortschaft bereits geräumt. Mehr als 300 Menschen verließen diese demnach bis Donnerstagabend.

Der Energiekonzern RWE will die unter dem Ort liegende Braunkohle abbauen, dagegen wehren sich unterschiedliche Gruppierungen und Organisationen. Die ehemalige Siedlung gehört inzwischen dem Unternehmen, die Bewohnerinnen und Bewohner haben diese längst verlassen. Für Klimaschützerinnen und -schützer ist das Schicksal von Lützerath ein Symbol im Kampf gegen die Kohlenutzung.

Begleitet wird die Räumung von Lützerath von Protestaktionen an anderen Orten. Am Freitagmorgen blockierten Aktivistinnen und Aktivisten in Essen ein Tor der RWE-Konzernzentrale, wie die Gruppe Extinction Rebellion im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Demnach handelte es sich um etwa 30 Protestierende. Sie forderten ein Stopp des Einsatzes in Lützerath.

A.M.Murray--TNT

Empfohlen

Wohl keine COP-Teilnahme: US-Regierung schließt Büro für Klimadiplomatie

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat ihr Büro für Klimadiplomatie geschlossen und wird demnach vermutlich nicht an der nächsten UN-Klimakonferenz teilnehmen. Das Außenministerium in Washington bestätigte am Freitag, dass es sein Office of Global Change (Büro für globalen Wandel) geschlossen habe. Dieses hatte die USA bislang bei den UN-Klimaverhandlungen vertreten.

Wenig Wind: Stromproduktion mit Erneuerbaren deutlich gesunken

In Deutschland ist die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen. "Insgesamt erzeugten Erneuerbare-Energien-Anlagen von Januar bis März 63,5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom - rund 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum", wie am Donnerstag aus vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht.

Neue Studie schätzt Population der Schneeleoparden in Nepal auf fast 400

Einer ersten nationalen Studie zu Schneeleoparden zufolge gibt es in Nepal fast 400 Exemplare der vom Aussterben bedrohten scheuen Großkatze. Die Studie sei "ein historischer Schritt für den Schutz der Schneeleoparden in Nepal", sagte Haribhadra Acharya, leitender Ökologe der Abteilung für Nationalparks und Wildtierschutz in dem Himalaya-Staat, der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. "Dank der großartigen Arbeit der Forscher erhalten wir zum ersten Mal authentische Daten", fügte er hinzu.

Urteil: Rucksackdurchsuchung bei Umweltaktivistin in Zug in Hessen war unzulässig

Die Durchsuchung des Rucksacks und die Feststellung der Identität einer Umweltaktivistin in einem Zug in Hessen sind einem Urteil zufolge nicht rechtens gewesen. Beides waren unzulässige Eingriffe in die Privatsphäre, wie das Verwaltungsgericht Gießen am Donnerstag mitteilte. Auch gab es keinen örtlichen Zusammenhang mehr (Az.: 4 K 1898/21.GI).

Textgröße ändern: