The National Times - Geberkonferenz sagt Pakistan mehr als neun Milliarden Dollar zu

Geberkonferenz sagt Pakistan mehr als neun Milliarden Dollar zu


Geberkonferenz sagt Pakistan mehr als neun Milliarden Dollar zu

Bei einer UN-Geberkonferenz hat Pakistan nach eigenen Angaben Hilfszusagen in Höhe von mehr als neun Milliarden Dollar für die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe von 2022 und für seine Anpassung an den Klimawandel erhalten. Dies teilte die pakistanische Staatsministerin für Auswärtiges, Hina Rabbani Khar, am Montag zum Abschluss der Konferenz in Genf mit. Pakistan leidet massiv unter den Folgen der Hochwasserkatastrophe, durch die etwa ein Drittel des Landes überschwemmt worden war.

Textgröße ändern:

Mit den jetzigen Zusagen in Genf wurden die pakistanischen Erwartungen übertroffen. In ihrem Wiederaufbauplan beziffert die Regierung in Islamabad die benötigte Summe über einen Zeitraum von drei Jahren auf 16,3 Milliarden Dollar (15,2 Milliarden Euro). Die Hälfte dieser Summe könne Pakistan selbst aufbringen, heißt es in dem Plan.

Mit den Geldern will das Land auch seine Vorkehrungen gegen die Folgen des Klimawandels verstärken. Experten sehen in dem Ausmaß der vom Monsumregen ausgelösten Überschwemmungen des vergangenen Jahres eine Folge der globalen Klimaeerwärmung.

Die in Genf getroffenen Zusagen gäben ihrem Land "viel Hoffnung", erklärte Khar. Die Welt habe damit die Botschaft gesendet, "dass sie an der Seite derjenigen steht, die Naturkatastrophen erleiden".

Während der Konferenz hatte der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif betont, dass sich sein Land beim Kampf gegen die Folgen der Überschwemmungskatastrophe in einem "Wettlauf gegen die Uhr" befinde. UN-Generalsekretär António Guterres forderte "massive Investitionen", um Pakistan zu helfen. "Kein Land verdient es, zu ertragen, was Pakistan passiert ist", sagte er.

Die Hochwasserkatastrophe hatten einen Großteil der Ernten vernichtet. Als Folge der Überschwemmungen fielen in Pakistan nach UN-Angaben acht bis neun Millionen Menschen unter die Armutsgrenze. Mehr als 1700 Menschen kamen durch die Katastrophe ums Leben.

Deutschland kündigte während der Konferenz ein, seine Unterstützung für Pakistan bei der Bewältigung der Hochwasserschäden sowie der Anpassung an Klimaveränderungen um 84 Millionen Euro zu erhöhen. Der Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Jochen Flasbarth, sprach von einer Krise, "die Pakistan nicht alleine bewältigen kann". Entscheidend sei, das Land "nicht nur beim unmittelbaren Wiederaufbau" zu unterstützen, "sondern auch dabei, sich besser und nachhaltig an den Klimawandel anzupassen".

Das BMZ hatte Pakistan nach eigenen Angaben bereits Hilfen von rund 67 Millionen Euro für den Wiederaufbau zentraler Infrastruktur und die Bewältigung der sozialen Folgen der Hochwasserkatastrophe zugesichert. Das nun zugesagte zusätzliche Geld soll beispielsweise für den Bau von Regenrückhaltebecken und von Entwässerungssystemen eingesetzt werden.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der der Konferenz in Genf per Video zugeschaltet war, kündigte einen Beitrag von 360 Millionen Euro an. Zusätzlich werde sein Land zehn Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung stellen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die Europäische Union werde 500 Millionen Euro zum Wiederaufbaupaket beitragen. Auch die EU werde zusätzlich zehn Millionen Euro an humanitärer Hilfe bereitstellen.

Guterres forderte während der Konferenz auch eine Reform des globalen Finanzsystems. Die internationale Gemeinschaft trage besondere Verantwortung für Pakistan, das "durch Klimachaos und ein moralisch bankrottes globales Finanzsystem doppelt bestraft" worden sei, mahnte der UN-Generalsekretär. Dieses System "verweigert Ländern mit mittleren Einkommen regelmäßig Schuldenschnitte" sowie einfache Finanzierungsmöglichkeiten, "um in die Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen zu investieren", kritisierte Guterres.

Pakistan trägt weniger als ein Prozent zum weltweiten Treibhausgasausstoß bei, ist aber gleichzeitig eines der Länder, das am meisten unter Extremwetterereignissen infolge der Klimaerwärmung leidet. "Sollte es irgendeinen Zweifel an Loss und Damage geben, gehen Sie nach Pakistan", sagte Guterres mit Verweis auf die Diskussion um den Ausgleich für klimabedingte Schäden für Entwicklungsländer und kleine Inselstaaten.

T.Allen--TNT

Empfohlen

Entscheidung über Lockerung der CO2-Grenzwerte für Autos bereits am Donnerstag

Die Entscheidung über eine Lockerung der CO2-Grenzwerte für Autos soll im Europaparlament bereits am Donnerstag fallen. Die Abgeordneten stimmten am Dienstag in Straßburg für ein Eilverfahren für den Vorschlag, der Autobauern mehr Zeit für die Einhaltung der europäischen CO2-Grenzwerte verschafffen soll. Weitere Beratungen in den Parlamentsausschüssen fallen damit weg, so dass für Donnerstag ein Votum angesetzt werden kann.

Naturschützer rufen ab Freitag erneut zu Zählung von Gartenvögeln auf

Der Naturschutzbund Nabu ruft ab Freitag Tierfreundinnen und -freunde wieder zur Vogelzählaktion "Stunde der Gartenvögel" auf. Dieses Jahr findet der Aktionstag zum 21. Mal statt, wie der Nabu am Dienstag in Berlin mitteilte. Ziel ist es, den Wildvogelbestand in Gärten, Parks und auf Balkonen besser zu erfassen.

Ungebetene Dauergäste: Fast 2000 invasive Arten in Deutschland heimisch

In Deutschland gibt es fast 2000 sogenannte invasive Arten. Die meisten dieser ursprünglich nicht in Deutschland heimischen Arten sind Pflanzen und Insekten, wie die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main am Dienstag mitteilte. Besonders häufig wurden die Tiere und Pflanzen aus benachbarten europäischen Ländern sowie Asien und Nordamerika eingeführt. Der Studie zufolge sind bei fast 98 Prozent der invasiven Arten die Auswirkungen auf heimische Ökosysteme und die Wirtschaft noch unbekannt.

EU-Parlament stimmt über Schutzstatus des Wolfs und CO2-Grenzwerte für Autos ab

Das EU-Parlament stimmt voraussichtlich in dieser Woche über eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs sowie eine Lockerung der CO2-Vorgaben für Autohersteller ab. Am Dienstag (ab 12.00 Uhr) entscheiden die Abgeordneten bei ihrer Plenarsitzung in Straßburg zunächst darüber, ob in beiden Fällen jeweils im Dringlichkeitsverfahren entschieden werden soll. Am Donnerstag würden dann gegebenenfalls die Abstimmungen in der Sache folgen.

Textgröße ändern: