The National Times - Spaniens Regierungschef ruft Europa zu Widerstand gegen Tech-Milliardäre auf

Spaniens Regierungschef ruft Europa zu Widerstand gegen Tech-Milliardäre auf


Spaniens Regierungschef ruft Europa zu Widerstand gegen Tech-Milliardäre auf
Spaniens Regierungschef ruft Europa zu Widerstand gegen Tech-Milliardäre auf / Foto: © AFP/Archiv

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat Europa zum Widerstand gegen eine "Tech-Kaste" aufgerufen, welche die Kontrolle über Debatten und Regierungen zu übernehmen versuche. "Europa muss dieser Bedrohung entgegentreten und die Demokratie verteidigen", sagte der sozialistische Regierungschef am Montag bei einer Konferenz zur Künstlichen Intelligenz (KI) in Madrid.

Textgröße ändern:

Sánchez hielt seine Rede wenige Stunden vor der Vereidigung von Donald als 47. Präsident der Vereinigten Staaten. In seinen Warnungen vor der politischen Einflussnahme durch mächtige Tech-Unternehmer nahm der spanische Regierungschef indirekt auf Trumps Amtsantritt Bezug, indem er auf eine "besonders starke Bedrohung" in der gerade "beginnenden Woche" verwies.

Auch der bisherige US-Präsident Joe Biden hatte in der vergangenen Woche in seiner Abschiedsrede vor einer neuen "Oligarchie" aus "extremem Reichtum, Macht und Einfluss" gewarnt.

Trump hat sich eng mit dem Tech-Multimilliardär Elon Musk verbündet. Der Chef von Tesla und SpaceX wie auch der Onlineplattform X hatte den Rechtspopulisten im Wahlkampf finanziell kräftig unterstützt und wird in dessen Regierung Sonderberater für den Bürokratieabbau.

Auch Mark Zuckerberg, zu dessen Meta-Konzern die Dienste Facebook und Instagram gehören, sowie Amazon-Chef Jeff Bezos hatten sich Trump zuletzt angenähert. Musk, Zuckerberg und Bezos standen bei der Vereidigung Trumps am Montag im Kapitol in Washington auf der Gästeliste.

Sánchez gebrauchte für die Macht der Tech-Milliardäre die spanische Wortschöpfung "tecnocasta" - was sich als "Tech-Kaste" übersetzen lässt. Er rief Europa auf, gegen diese "Kaste" zu "rebellieren". Diese wolle ihre "uneingeschränkte Macht über die sozialen Netzwerke" dafür gebrauchen, "die öffentliche Debatte und damit auch das Regierungshandeln" im gesamten Westen zu kontrollieren.

Musk hat sich seit vergangenen Jahr mittels seiner Plattform X immer wieder in die europäische Politik eingemischt. So attackierte er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und den britischen Premierminister Keir Starmer. Auch unterstützte er die AfD und führte auf X ein freundliches Live-Gespräch mit der Ko-Parteivorsitzenden Alice Weidel.

Sánchez hatte Musk unlängst bereits vorgeworfen, eine "internationale reaktionäre" Bewegung anzuführen, die "Hass schürt".

N.Taylor--TNT

Empfohlen

Facebook-Mutter Meta übertrifft mit Quartalszahlen Erwartungen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat zu Jahresbeginn deutlich höhere Erlöse erzielt als erwartet. Der US-Technologiekonzern von Unternehmer Mark Zuckerberg wies am Mittwoch für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 16,6 Milliarden US-Dollar (rund 14,6 Milliarden Euro) aus. Das war gut ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.

30.000 Keramikblumen erinnern in London an den 80. Jahrestag des Zweiten Weltkriegs

Kriegsgedenken mit einer Flut aus Mohnblumen: Am berühmten Tower von London in der britischen Hauptstadt sollen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs 30.000 rote Mohnblumen aus Keramik erblühen. Die Installation "The Tower Remembers" wird am 8. Mai der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, teilte Rhiannon Goddard am Donnerstag mit, die bei der Leitung des Kunstprojekts dabei ist. Mohnblumen gelten in Großbritannien traditionell als Symbol für das Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege.

Drei chinesische Taikonauten zur Erde zurückgekehrt

Nach sechs Monaten auf der chinesischen Raumstation sind drei Taikonauten zur Erde zurückgekehrt. Die Kapsel mit den Raumfahrern Cai Xuzhe, Song Lingdong und Wang Haoze landete am Mittwoch mit einem Tag Verzögerung in der Inneren Mongolei im Norden der Volksrepublik, wie im chinesischen Staatsfernsehen zu sehen war. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete, es gehe den Taikonauten gut, die Mission Shenzhou-19 sei ein "voller Erfolg" gewesen.

Studie: Orang-Utans in Zoos sind neugieriger als wilde Artgenossen

In Zoos lebende Orang-Utans sind einer Studie zufolge neugieriger als ihre Artgenossen in der Wildnis. Die Untersuchung zeigt, dass Orang-Utans im Zoo häufiger und vielfältiger ihre Umwelt erkunden, wie die Max-Planck-Gesellschaft am Dienstag in München mitteilte. Dazu nutzten Tiere im Zoo häufiger Werkzeuge, manipulierten mehrere Objekte zugleich oder zeigten mehr Verhaltensvarianten.

Textgröße ändern: