The National Times - Studie: Strände an deutschen Küsten großflächig mit Mikroplastik verunreinigt

Studie: Strände an deutschen Küsten großflächig mit Mikroplastik verunreinigt


Studie: Strände an deutschen Küsten großflächig mit Mikroplastik verunreinigt
Studie: Strände an deutschen Küsten großflächig mit Mikroplastik verunreinigt / Foto: © AFP/Archiv

Strände an den deutschen Küsten sind einer Studie zufolge anscheinend großflächig mit sogenanntem Mikroplastik verunreinigt. Bei einer großangelegten Probensammlung sei an 52 von 71 Stränden Plastik gefunden worden, teilte das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) am Mittwoch mit. Experten untersuchten demnach insgesamt 1139 Proben, die Laienforschende in ihrem Auftrag an Nord- und Ostseeküsten gesammelt hatten.

Textgröße ändern:

Durch die systematische Untersuchung wurde nach AWI-Angaben eine größere geografische Abdeckung erreicht als bei früheren Studien, die nur einzelne Orte oder Gegenden in den Blick genommen hatten. Allerdings war die Menge des gefundenen Plastiks demnach überraschenderweise geringer als in vorherigen Analysen zum Thema Plastikmüll. Die Experten erklären sich das mit dem Studiendesign: So wurden die Sandproben unter dem Mikroskop nur nach Mikroplastikteilchen ab einer Größe von einem Millimeter durchsucht.

Viele Mikroplastikteilchen sind allerdings kleiner. Wären auch sie in die Untersuchung einbezogen worden, wäre die Konzentration "sicherlich" viel höher gewesen, erklärte AWI-Expertin Melanie Bergmann. In Untersuchungen des AWI aus Nordsee und Arktis habe der Anteil der Mikroplastikteilchen mit einer Größe von unter einem Millimeter bei mehr als 90 Prozent gelegen.

Im Durchschnitt fanden sich in den Proben von den deutschen Stränden etwa vier Plastikteilchen pro Quadratmeter, wobei die tatsächliche Belastung je nach Standort stark variierte. Die Entscheidung zur Begrenzung der Analyse auf größere Mikroplastikteile sei bewusst getroffen worden, um die Entnahme der Proben für die Laien-"Mikroplastikdetektive" zu vereinfachen, hieß es.

Außerdem sollte ausgeschlossen werden, dass leichtere Mikroplastikteilchen erfasst werden, die sich eventuell auch über die Luft verbreitet haben könnten. Zudem erfolgte die Probenentnahme zufällig und nicht gezielt in Bereichen wie dem Spülsaum, wo sich Mikroplastik anreicherte. Auch dies könne die Unterschiede zu früheren Untersuchungen zum Thema erklären, hieß es weiter.

Die Experten forderten in ihrer nun in der Fachzeitschrift "Frontiers" erschienenen Studie auch Maßnahmen gegen die zunehmende Verschmutzung der Umwelt mit Plastik. Die weltweite Kunststoffproduktion habe derart stark zugenommen, das Plastikmüll in allen Größen inzwischen "allgegenwärtig" sei. Dieser zerfalle in Gewässern zu immer kleineren Mikroplastikteilen, die Arten und Ökosysteme beeinträchtigten. Es brauche strengere Vorgaben.

F.Hughes--TNT

Empfohlen

Unternehmen: Geschwindigkeitsrekord bei Hyperloop-Testfahrt in den Niederlanden

Auf der Hyperloop-Teststrecke in den Niederlanden hat das Unternehmen Hardt Hyperloop nach eigenen Angaben einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Eine magnetisch durch eine Stahlröhre sausende Kapsel erreichte demnach auf der 420 Meter langen Teststrecke die Geschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde. 700 Kilometer pro Stunde seien damit auf längeren Strecken "realisierbar". Zudem sei ein Spurwechseltest erfolgreich verlaufen.

Vorwurf von Verbindungen zur SS: Naturkosmetikhersteller Weleda beauftragt Gutachten

Nach Vorwürfen einer engen Verbindung zur SS hat der Naturkosmetikhersteller Weleda eine neue, unabhängige Studie zur Geschichte des Unternehmens während der Zeit des Nationalsozialismus in Auftrag gegeben. "Wir verurteilen die Gräueltaten des Nationalsozialismus aufs Schärfste. Faschismus, Antisemitismus, Rassismus oder rechtsextremes Gedankengut haben bei uns keinen Platz", erklärte Unternehmenschefin Tina Müller am Dienstag. "Deshalb setzen wir uns für eine lückenlose Aufarbeitung unserer Geschichte ein."

Mysteriöse gigantische Gammastrahlenexplosion lässt Astronomen rätseln

Eine mysteriöse neue Art einer Gammastrahlenexplosion haben Astronomen in den Tiefen des Weltraums beobachtet. Der gigantische Ausbruch habe sich mehrfach wiederholt und annähernd einen ganzen Tag lang angedauert, teilte das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg am Dienstag mit. Damit unterscheide er sich von allen anderen Gammastrahlenexplosionen, die in den vergangenen 50 Jahren beobachtet worden seien. Diese dauerten normalerweise nur Millisekunden oder höchstens Minuten.

OECD: Deutschland gut bei beruflicher Bildung - Kritik an sozialer Ungleichheit

Eine OECD-Studie hat Deutschland gute Ergebnisse bei beruflicher Bildung und Beschäftigung junger Menschen attestiert - warnt aber vor sozialen Ungleichheiten. Während Bundesforschungsministerin Dorothee Bär (CSU) am Dienstag vor allem den deutschen Spitzenwert bei den MINT-Hochschulabschlüssen lobte, betonten Opposition und Gewerkschaften den Handlungsauftrag für die Bundesregierung.

Textgröße ändern: