The National Times - "Fall Griner": Inoffizieller Unterhändler von Familie eingeschaltet

"Fall Griner": Inoffizieller Unterhändler von Familie eingeschaltet


"Fall Griner": Inoffizieller Unterhändler von Familie eingeschaltet
"Fall Griner": Inoffizieller Unterhändler von Familie eingeschaltet / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/SID

In der Polit-Affäre um die in Russland inhaftierte Star-Basketballerin Brittney Griner bemüht sich ihre Familie nun auch auf inoffiziellen Wegen um eine Freilassung der 31-Jährigen. Zusammen mit den Angehörigen des bereits seit 2018 in russischen Gefängnissen einsitzenden Autoteile-Händlers Paul Whelan baten Griners Verwandte den früheren UN-Botschafter Bill Richardson aufgrund dessen Erfahrungen mit erfolgreichen Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln um Vermittlung gütlicher Lösungen.

Textgröße ändern:

"Ich kann bestätigen, dass uns die beiden Familien gefragt haben, ihnen bei den Bemühungen um die Freilassung ihrer geliebten Angehörigen zu helfen", sagte ein Sprecher des Richardson-Centers für globales Engagement.

Griner war am 17. Februar am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden und ist seitdem nicht zuletzt durch die gewachsenen Spannungen zwischen Washington und Moskau aufgrund Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine zum politischen Spielball geworden. Der Athletin wird vorgeworfen, in ihrem Gepäck entgegen russischer Gesetze Vape-Kartuschen mit Cannabisöl mitgeführt zu haben. Griner droht eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft. Zuletzt war ihre Untersuchungshaft, für die nach offizieller Lesart des US-Außenministeriums kein Grund vorliegt, mehrfach verlängert worden. Ihr seit Anfang Juli laufender Prozess vor einem Moskauer Strafgericht dauert noch an.

Die Hoffnungen auch von Griners Familie auf eine erfolgreiche Mission von Richardson ruhen nur wenige Tage nach dem Versprechen von US-Präsident Joe Biden für größtmöglichen Einsatz für die Freiheit der zweimaligen Olympiasiegerin auf dem exzellenten Ruf des früheren Gouverneurs von New Mexico. Der 74 Jahre alte Kalifornier erwirkte in den 90er Jahren als Unterhändler ohne den Auftrag und nur mit Billigung der US-Regierung bei Geiselnahmen von US-Bürgern in Nordkorea, Myanmar und Sudan die Freilassungen. Im Weißen Haus reagierte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan mit einem Hinweis auf die direkten Kontakte und Verhandlungen der Biden-Administration zum Moskauer Kreml.

Nach Ansicht des früheren US-Botschafters Michael McFaul ist mittlerweile ein Austausch mit dem russischen Waffenhändler Viktor Bout, der in einem US-Gefängnis sitzt, die einzige Chance für die Freilassung auch von Griner aus der Haft seines früheren Gastlandes. "Leider ist ein Verbrecher, den Russland unbedingt haben will, unser einziger Hebel", meinte McFaul.

C.Blake--TNT

Empfohlen

Junioren-Weltrekord: Sonnekalb läuft aufs Podest

Die deutsche Eisschnelllauf-Hoffnung Finn Sonnekalb hat beim Weltcup-Auftakt in Salt Lake City weiter für Aufsehen in der Weltelite gesorgt. Der 18 Jahre alte Erfurter stellte über 1500 m in 1:41,33 Minuten einen deutschen Rekord und einen Junioren-Weltrekord auf, katapultierte sich als Dritter auf das Podest und erfüllte damit auch die Norm für die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo.

WM-Quali: Schweiz praktisch durch - Gruppe C bleibt spannend

Der Schweizer Fußball-"Nati" ist die direkte WM-Qualifikation kaum noch zu nehmen. Das Team von Trainer Murat Yakin blieb mit dem 4:1 (1:1)-Sieg gegen Schweden in der Gruppe B weiter ungeschlagen und steht vor dem letzten Spieltag weiter drei Punkte vor dem Kosovo. Dänemark und Schottland verpassten in der Gruppe C dagegen einen Riesenschritt in Richtung XXL-Turnier in den USA, Kanada und Mexiko.

Party vertagt: Österreich vor "Endspiel" gegen Bosnien

Österreich steht im Kampf um die erste WM-Teilnahme seit 28 Jahren vor einem Showdown. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick erledigte am Samstag beim 2:0 (1:0)-Sieg auf Zypern zwar ihre Pflichtaufgabe, allerdings zog Verfolger Bosnien-Herzegowina anschließend durch ein 3:1 (0:1) gegen Rumänien nach und liegt weiter nur zwei Punkte zurück. Das ÖFB-Team braucht somit am Dienstag im "Endspiel" in Wien gegen Bosnien ein Remis, um erstmals seit 1998 zur WM zu fahren.

Alcaraz folgt Sinner bei den ATP Finals ins Traumfinale

Traumfinale perfekt: Der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz ist seinem großen Rivalen Jannik Sinner mit einer Topleistung ins Endspiel der ATP Finals in Turin gefolgt. Am Sonntag (18 Uhr/Sky) kommt es zum nächsten großen Showdown zwischen den beiden Dominatoren im Männertennis - dem sechsten und letzten in dieser Saison auf der Tour.

Textgröße ändern: