The National Times - Titelverteidiger geht k.o.: Dortmunder Pokal-Debakel auf St. Pauli

Titelverteidiger geht k.o.: Dortmunder Pokal-Debakel auf St. Pauli


Titelverteidiger geht k.o.: Dortmunder Pokal-Debakel auf St. Pauli
Titelverteidiger geht k.o.: Dortmunder Pokal-Debakel auf St. Pauli

Aus der Traum von der Titelverteidigung: Borussia Dortmund und Stürmerstar Erling Haaland haben sich im DFB-Pokal gehörig blamiert und den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Nach einer ganz schwachen Vorstellung musste sich der große Favorit dem aufmüpfigen FC St. Pauli im Achtelfinale am Millerntor mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. Etienne Amenyido (4.) und Axel Witsel (40.) per Eigentor sorgten für die Sensation durch den Zweitligisten aus Hamburg, das Tor von Haaland (58.) per Handelfmeter war für die großen Ambitionen des BVB viel zu wenig.

Textgröße ändern:

Damit patzte nach Bayern München (Aus in der 2. Runde) auch der zweite große Titelanwärter für das Finale am 21. Mai in Berlin. Erstmals seit Eintracht Frankfurt (2018) wird der Sieger im DFB-Pokal damit nicht aus München oder Dortmund kommen. St. Pauli darf sich über die willkommene Pokalprämie von rund einer Million Euro freuen und steht erstmals seit 16 Jahren im Viertelfinale - damals war nach der legendären "Bokal-Serie" (ausschließlich Gegner mit B) erst Bayern im Halbfinale Endstation.

Haaland, der mit seinem Frust-Interview zuletzt für Wirbel gesorgt hatte, und die anderen Stars taten sich gegen gut organisierte Kiezkicker überraschend schwer. Die eigentliche Klasse des BVB, der zuletzt 5:1 gegen den SC Freiburg gewonnen hatte, kam fast nie zur Entfaltung.

"Auswärts, Entscheidungsspiel, es geht um alles", hatte Trainer Marco Rose vor der Partie gesagt und vor St. Pauli gewarnt. Die Hausherren erwischten prompt den besseren Start, Amenyido musste nach einer schönen Kombination aus kurzer Distanz nur noch einschieben. Nicht nur in dieser Szene wirkte der BVB, der kurzfristig auf Mahmoud Dahoud (Rückenschmerzen) verzichten musste, in der Anfangsphase etwas schläfrig - auch wenn Thorgan Hazard früh die Chance zum Ausgleich vergab (7.).

Nach dem Schock erarbeitete sich der BVB angetrieben von Kapitän Marco Reus und Jude Bellingham allmählich ein Übergewicht - und kam zu einigen Chancen. Doch selbst Haaland zielte zu ungenau (19.).

St. Pauli, in der Liga seit drei Spielen sieglos, war zunehmend mit Defensivarbeit beschäftigt und versuchte, über Konter Nadelstiche zu setzen. Einer führte dann tatsächlich erneut zum Erfolg - nach einer scharfen Hereingabe von Guido Burgstaller und einem Klärungsversuch von Witsel lag der Ball plötzlich wieder im BVB-Tor.

Mit Wut im Bauch rannten die BVB-Stars danach immer wieder an, doch das Abwehrbollwerk der Hausherren hielt trotz der Angriffswucht stand. Der Treffer von Haaland war für den Titelverteidiger zu wenig.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Rot, "Mega-Save", Berger: Ein Spiel voller Dramatik

Das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich (6:5 i.E.) ist eine "packende Partie mit vielen unvorhersehbaren Momenten", wie der englische Guardian schreibt. Der SID gibt einen Überblick über die entscheidenden Szenen eines Spiels voller Dramatik:

"Der Fluch geht weiter": Les Bleues hadern nach Elfmeter-Drama

Die französischen Spielerinnen kauerten minutenlang am Boden, nach dem dramatischen EM-Aus flossen bittere Tränen. Er spüre "Enttäuschung und Traurigkeit für die Mädchen, die alles gegeben haben", sagte Trainer Laurent Bonadei: "Ich dachte, wir hätten das Schlimmste hinter uns, als wir gegen diese auf zehn Mann reduzierte Mannschaft das erste Tor erzielten. Man muss anerkennen, dass die deutsche Mannschaft ein heroisches Spiel gemacht hat."

Schweiz: Sundhage braucht Bedenkzeit - MVT offen für Gespräche

Pia Sundhage bittet um Bedenkzeit, Martina Voss-Tecklenburg äußert zumindest leises Interesse: Nach dem Aus bei der Heim-EM ist offen, wer die Schweizer Fußballerinnen in Zukunft trainieren wird. "Es ist in alle Richtungen alles möglich", berichtete Marion Daube, zuständig für die Frauen im nationalen Fußball-Verband SFV, am Samstag während der Fazit-Pressekonferenz. Die derzeitige Nationaltrainerin Sundhage besitzt einen Vertrag bis zum Jahresende.

Nach Kraftakt "muss jeder Angst haben": DFB-Frauen wollen mehr

Völlig losgelöst hüpften die deutschen Fußballerinnen zu den Klängen von "Major Tom" Richtung Teambus. Die Stimmung nach dem Elfmeterkrimi mit Happy End war ausgelassen - und die Angriffslust riesengroß. "Viele haben nicht mehr an uns geglaubt", sagte Viertelfinal-Heldin Ann-Katrin Berger, die umgehend eine Kampfansage an den Weltmeister Spanien schickte: "Jetzt müsste jede Mannschaft Angst vor uns haben."

Textgröße ändern: