The National Times - Matthäus: Nationalspielern fehlt Mut zum Risiko

Matthäus: Nationalspielern fehlt Mut zum Risiko


Matthäus: Nationalspielern fehlt Mut zum Risiko
Matthäus: Nationalspielern fehlt Mut zum Risiko / Foto: © SID

Lothar Matthäus vermisst gut fünf Monate vor Beginn der Fußball-WM in Katar bei den deutschen Nationalspielern ausreichende Bereitschaft zum Risiko. Nach den 1:1-Remis in drei zurückliegenden Nations-League-Spielen bei Europameister Italien, gegen den EM-Zweiten England und in Ungarn fordert der Kapitän der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1990 das Team von Bundestrainer Hansi Flick schon für Dienstagabend in Mönchengladbach gegen Italien zu mehr Mut auf.

Textgröße ändern:

In seiner wöchentlichen Sky-Kolumne "So sehe ich das" beschrieb Matthäus die jüngsten Auftritte der deutschen Elf weitgehend als bloßen Sicherheits- und Alibifußball: Bis zur WM müsse "man schauen, dass wir anders auftreten als gegen Ungarn oder auch in den letzten Spielen davor. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Spieler aktuell lieber keinen Fehler machen als mal etwas zu riskieren, das dann daneben geht. Vielleicht will der eine oder andere sein Standing nicht gefährden und spielt lieber den langweilig unriskanten Pass", monierte der Rekordnationalspieler und konstatierte: "Der bringt aber leider selten Erfolg."

Den derzeitigen Mangel an Erfolgserlebnissen des Flick-Teams führt Matthäus außerdem auf eine Mischung aus einem "Abschlussproblem" und weiteren Faktoren zurück. "Wir müssen etwas Generelles ändern", schrieb der 61-Jährige: "Wir sind einfach nicht zwingend genug im Herausspielen von Torchancen und erst recht nicht im Vollenden. Wir schießen sieben oder acht Mal aufs Tor und treffen nur einmal. Diese Quote muss deutlich verbessert werden, wenn wir bei der WM um den Titel spielen wollen."

Doch es seien nicht nur "unsere Angriffe, die zu ungefährlich sind", analysierte Matthäus: "Wir schießen zu wenig aus der zweiten Reihe. Unsere Standards sorgen nicht für Gefahr. Es ist viel zu wenig Bewegung im gesamten Spiel unseres Teams. Das konsequente Agieren fehlt in den defensiven Zweikämpfen, aber vor allem im Erzwingen von Möglichkeiten vor dem gegnerischen Tor. Der ganze Ballbesitz bringt uns nichts, wenn wir ihn nicht in Chancen umwandeln und diese vor allem regelmäßig verwandeln."

T.Allen--TNT

Empfohlen

Gründung von Frauen-Ligaverband: DFB reagiert "verwundert"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat mit Verwunderung auf die Äußerungen aus der Frauen-Bundesliga zur Gründung eines Ligaverbandes ohne DFB-Beteiligung reagiert. "Die Gründung des Ligaverbandes von den 14 Klubs ist eine Voraussetzung für das geplante Joint Venture. Eine Beteiligung des DFB am Ligaverband war nie geplant", hieß es in einer Stellungnahme des Verbandes. Der DFB sei "unverändert bestrebt, zusammen mit den Klubs die Professionalisierung des Frauenfußballs in Deutschland voranzutreiben", teilte der Verband weiter mit.

Ohne DFB: Frauen-Klubs gründen überraschend eigenen Ligaverband

Einen Tag nach dem umjubelten EM-Zuschlag ist der Plan für einen gemeinsamen Ligaverband des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den 14 Klubs der Frauen-Bundesliga überraschend geplatzt. Wie die Vereine am Donnerstag gemeinsam mitteilten, werden die Klubs am Mittwoch ohne den DFB eigenständig den "Frauen-Bundesliga FBL e.V." gründen. Dies soll die Vermarktung der Liga auf ein neues Niveau bringen und die Professionalisierung vorantreiben.

"Würde mir gefallen": McLaren-Stars über mögliche Teamorder

Vor dem entscheidenden Rennen der Formel-1-Saison hat bei McLaren noch kein Gespräch über eine mögliche Teamorder stattgefunden. Das stellten Lando Norris und Oscar Piastri am Donnerstag vor dem Großen Preis von Abu Dhabi klar. Unter Umständen kann Piastri dem WM-Spitzenreiter Norris zum Titel verhelfen, obwohl er selbst mit Chancen ins Finale am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) geht.

Heidel zu Henriksen-Abschied: "Hat 70 Menschen umarmt"

Sportvorstand Christian Heidel hat den entlassenen Trainer Bo Henriksen mit emotionalen Worten vom Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05 verabschiedet. "Bo hat sich in einer Art und Weise verabschiedet, wie wohl noch niemand", sagte Heidel einen Tag nach der Freistellung des Dänen: "Er hat 70 Menschen umarmt, es sind viele Tränen geflossen." Ein dauerhafter Nachfolger soll wohl bereits am Wochenende präsentiert werden.

Textgröße ändern: