The National Times - Wettbewerbsverzerrung: Ligen "fürchten" die Zukunft

Wettbewerbsverzerrung: Ligen "fürchten" die Zukunft


Wettbewerbsverzerrung: Ligen "fürchten" die Zukunft
Wettbewerbsverzerrung: Ligen "fürchten" die Zukunft / Foto: © www.imago-images.de/SID

Die nationalen Fußball-Ligen fürchten eine immer stärker werdende Verzerrung ihres Wettbewerbs durch die Vielzahl an hochdotierten internationalen Formaten wie der Champions League oder der Klub-WM. "Nur ein ausgeglichener Wettbewerb macht eine Liga attraktiv. Wir sehen aber in vielen Ligen einen größer werdenden Abstand zwischen den Topklubs und dem Rest", sagte der Schweizer Claudius Schäfer am Donnerstag nach seiner Wahl zum Präsidenten der European Leagues: "Ich fürchte die Zukunft. Es müssen Lösungen im Einklang mit allen Beteiligten her."

Textgröße ändern:

Den European Leagues gehören 40 Ligen inklusive der Deutschen Fußball Liga (DFL) an. Der Verbund der Ligen kam am Mittwoch und Donnerstag in Frankfurt/Main zu seiner 50. Generalversammlung zusammen. Der bisherige Vize Schäfer, Chef der Schweizer Liga, folgte bei den Wahlen bis 2029 auf den Portugiesen Pedro Proenca. Dem Vorstand (Board of Directors) gehört auch weiterhin DFL-Geschäftsführer Marc Lenz an.

Lenz vertrat mit Blick auf die internationalen Wettbewerbe der Europäischen Fußball-Union (UEFA) und der FIFA dieselbe Meinung wie Schäfer. "Die nationalen Ligen sind das Rückgrat des europäischen Fußballs. Die Entwicklung darf nicht auf deren Kosten gehen. Die internationalen Wettbewerbe dürfen keinen negativen Effekt auf die nationalen Ligen haben", sagte Lenz, der zudem erneut für eine Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball plädierte: "Wir müssen uns in den nächsten Monaten mit allen Beteiligten über den realen Staus quo und potenzielle Lösungen unterhalten. Wir stehen vor richtungweisenden Entscheidungen."

Schäfer wie Lenz verwiesen auf die Probleme im Kalender und beim Medienmarkt. Bei den jüngsten Abschlüsse stagnierten die Einnahmen (Deutschland) oder sie gingen zurück (Frankreich, Italien). Der spanische Ligachef Javier Tebas sieht bereits eine "Kannibalisierung bei den TV-Rechten" zugunsten von UEFA- und FIFA-Wettbewerben.

Mit Blick auf den Kalender hatten die European Leagues gemeinsam mit der Spielervertretung FIFPro im Oktober 2024 eine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die FIFA eingereicht. Hintergrund war die Ausweitung des internationalen Spielkalenders, insbesondere durch die Einführung der Klub-WM, die im Sommer ihre Premiere feiert. Eine Entscheidung dazu steht noch aus, die European Leagues wollen von der FIFA den "Willen zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung" erkennen.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Swiatek attackiert Medien nach Wimbledon-Triumph: "Mein Leben"

Mit einem historischen Finalsieg und dem Wimbledon-Titel im Rücken setzte Iga Swiatek zur Medienschelte an. "Ich hoffe, dass sie mich einfach in Ruhe lassen und mich meine Arbeit machen lassen. Man sieht ja, was wir tun", sagte die 24-Jährige und bezog sich dabei auf die Kritik polnischer Medien in den vergangenen Monaten. Mehr als ein Jahr lang hatte die Ausnahmekönnerin aus Warschau kein Turnier gewonnen, war von der Spitze der Weltrangliste auf Platz acht abgerutscht - mit dem Triumph an der Church Road meldete sie sich nun eindrucksvoll zurück.

"Überhaupt kein Vorwurf": Trost für Rotsünderin Wamser

Nach dem Platzverweis von Carlotta Wamser haben sich die deutschen Fußballerinnen hinter die Newcomerin gestellt. "Carlotta machen wir überhaupt keinen Vorwurf", sagte Kapitänin Janina Minge nach dem 1:4 (1:3) im letzten EM-Gruppenspiel gegen Schweden: "Sie kann nichts dafür. Der Fehler lag nicht bei ihr. Wir müssen versuchen, Carlotta aufzubauen." Wamser war da längst mit der Kapuze tief im Gesicht aus dem Stadion geschlichen.

Nach Platz vier: Sprinter Ackermann bleibt zuversichtlich

Pascal Ackermann hatte seine schier unerschöpfliche Zuversicht nicht verloren. Am Samstag war der Traum vom ersten Etappensieg bei der Tour de France einmal mehr geplatzt. Ans Aufgeben dachte der deutsche Radprofi deshalb nicht. "Jeder weiß, dass ich darauf schon lange warte und das unbedingt will", sagte Ackermann im Ziel der achten Etappe in Laval und blickte bereits auf Sonntag: "Da ist die nächste Chance."

"100 Prozent überzeugt": DFB-Frauen glauben weiter an EM-Titel

Trotz der heftigen EM-Lehrstunde gegen Schweden will Christian Wück an seiner Spielidee festhalten. "Es ist falsch, wenn wir sagen, wir wollen jetzt nur reagieren und nur zerstören. Das liegt auch nicht in dieser Mannschaft, dass wir uns hinten reinstellen und versuchen, die Null zu halten und nichts nach vorne zu tun", sagte der Fußball-Bundestrainer nach dem 1:4 (1:3) am Samstag in Zürich: "Dafür haben wir auch die falschen Spielerinnen."

Textgröße ändern: