The National Times - Symbolträchtiges Gebäude: Wiedereröffnung des Theaters von Mariupol durch Russland

Symbolträchtiges Gebäude: Wiedereröffnung des Theaters von Mariupol durch Russland


Symbolträchtiges Gebäude: Wiedereröffnung des Theaters von Mariupol durch Russland
Symbolträchtiges Gebäude: Wiedereröffnung des Theaters von Mariupol durch Russland / Foto: © AFP

Das ausgebombte Gebäude wurde zum Symbol der russischen Belagerung von Mariupol im Südosten der Ukraine, nun hat Russland das Theater der Hafenstadt aufwendig renoviert wieder eröffnet. Zur Einweihung wurde am Sonntag eine Gala mit Künstlern aus Mariupol und der russischen Stadt St. Petersburg veranstaltet, die vom russischen Fernsehen übertragen wurde. Gezeigt wurden unter anderem die renovierte Marmortreppe sowie ein imposanter 2,5 Tonnen schwerer Kristallkronleuchter im Zuschauersaal.

Textgröße ändern:

"Das Mariupol-Drama-Theater hat seine Tore für Zuschauer wieder geöffnet", erklärte Denis Puschilin, der Chef der pro-russischen Verwaltung der Donezk-Region, zu der Mariupol gehört, im Onlinedienst Telegram. Die dreijährigen Renovierungsarbeiten hätten das "historische Bild" des Theaters mit seiner mit Skulpturen geschmückten Fassade wieder hergestellt und es zudem mit "moderner Ausrüstung auf höchstem Niveau" ausgestattet.

Die russische Armee war in den ersten Monaten ihres Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 in die Schwarzmeer-Stadt Mariupol einmarschiert. Ihre brutale Belagerung dauerte fast drei Monate und führte zum Tod tausender Menschen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch spricht von etwa 8000 Todesopfern, die Exil-Stadtverwaltung sogar von 22.000 Toten.

Laut Amnesty International wurden beim Bombardement des Theaters mindestens zwölf Menschen getötet. Die ukrainischen Behörden werfen Russland vor, das Gebäude bombardiert zu haben, obwohl bekannt gewesen sei, dass dort zahlreiche Menschen, unter ihnen Kinder, Schutz gesucht hätten.

Wegen der russischen Angriffe flohen rund 300.000 der ehemals 540.000 Einwohner aus Mariupol. Nach UN-Angaben wurden 90 Prozent der Gebäude in der Stadt während der Belagerung zerstört oder beschädigt. Mittlerweile bemühen sich die russischen Behörden darum, Mariupol durch Wiederaufbaumaßnahmen zu einem Symbol des Wohlstands in den von Russland kontrollierten ukrainischen Gebieten zu verwandeln.

Das russische St. Petersburg, die Heimatstadt von Kreml-Chef Wladimir Putin, beteiligte sich an der Renovierung unter anderem mit der Entsendung von Architekten und Bauarbeitern nach Mariupol, wie der Petersburger Gouverneur Alexander Beglow mitteilte. Er zählte zu den 500 Gästen der Eröffnungsgala und bezeichnete den Wiederaufbau des Theaters als eine "Frage der Ehre".

Russland hatte im September 2022 die vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja annektiert. Allerdings kontrolliert es die Gebiete nicht vollständig.

G.Waters--TNT

Empfohlen

Jüdische Einrichtungen ausgespäht: Mutmaßlicher Komplize nach Deutschland überstellt

Der mutmaßliche Komplize eines Dänen, der im Auftrag eines iranischen Geheimdiensts in Berlin jüdische Einrichtungen ausgespäht haben soll, ist nach Deutschland überstellt worden. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) setzte am Montag den Haftbefehl gegen den afghanischen Staatsangehörigen Tawab M. in Vollzug, nachdem dieser am Sonntag nach Deutschland gebracht wurde, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Er war Anfang November im dänischen Aarhus festgenommen worden.

Münchner Sicherheitskonferenz will wieder AfD-Politiker einladen

Zu ihrer nächsten Auflage im kommenden Februar will die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) erstmals seit zwei Jahren wieder Vertreterinnen und Vertreter der AfD einladen. "Mit Blick auf die kommende Konferenz wurde entschieden, wie bereits in früheren Jahren praktiziert, Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien einzuladen", sagte ein Sprecher der Sicherheitskonferenz am Montag zu AFP. Die Entscheidung über Einladungen treffe der Vorsitzende der Konferenz in Abstimmung mit dem Stiftungsrat. Die MSC prüfe "jedes Jahr aufs Neue sorgfältig, wer eine Einladung zur Konferenz erhält".

Mehr als 46.000 Fälle: Höchststand bei Angriffen gegen Polizisten

Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland so viele registrierte Fälle von Angriffen gegen Polizeibeamte gegeben wie noch nie seit Erhebung der Daten. Das Bundeskriminalamt meldete am Montag in einem Lagebild für 2024 insgesamt 46.367 Fälle - das ist gegenüber dem Vorjahr eine leichte Steigerung um 0,3 Prozent. Seit 2015 haben Gewalttaten gegen Polizistinnen und Polizisten damit um 38,5 Prozent zugenommen.

Selenskyj: USA bieten Ukraine Sicherheitsgarantien für 15 Jahre

Die US-Regierung hat der Ukraine nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "starke" Sicherheitsgarantien für einen Zeitraum von 15 Jahren angeboten. Er habe US-Präsident Donald Trump jedoch gesagt, dass sein Land Garantien für einen längeren Zeitraum von "30, 40, 50 Jahren" brauche, sagte Selenskyj am Montag vor Journalisten. Ohne klare Sicherheitsgarantien könne der Krieg nicht als "wirklich beendet" gelten, da mit einem Nachbarn wie Russland das Risiko einer erneuten Aggression betehe, betonte der ukrainische Präsident.

Textgröße ändern: