The National Times - Zeremonie in Oslo: Machados Tochter nimmt Friedensnobelpreis für ihre Mutter entgegen

Zeremonie in Oslo: Machados Tochter nimmt Friedensnobelpreis für ihre Mutter entgegen


Zeremonie in Oslo: Machados Tochter nimmt Friedensnobelpreis für ihre Mutter entgegen
Zeremonie in Oslo: Machados Tochter nimmt Friedensnobelpreis für ihre Mutter entgegen / Foto: © NTB/AFP

Die Tochter der venezolanischen Oppositionspolitikerin María Corina Machado hat den Friedensnobelpreis am Mittwoch in Oslo stellvertretend für ihre Mutter entgegengenommen. Der Vorsitzende des Nobelkomitees, Jörgen Watne Frydnes, überreichte Ana Corina Sosa Machado die Nobel-Medaille und eine Urkunde.

Textgröße ändern:

Die Oppositionspolitikerin konnte nicht persönlich an der Zeremonie teilnehmen. Sie werde aber am Mittwochabend oder Donnerstagmorgen in Oslo eintreffen, sagte der Direktor des norwegischen Nobel-Instituts, Kristian Berg Harpviken, der Nachrichtenagentur AFP.

Machado sei "in Sicherheit und wird mit uns in Oslo sein", sagte der Sprecher des Nobel-Instituts, Erik Aasheim. Die 58-Jährige habe eine "Reise in einer Situation extremer Gefahr" auf sich genommen, fügte er hinzu.

Am Dienstag hatte das Nobelkomitee eine geplante Pressekonferenz mit der Oppositionspolitikerin erst verschoben und dann ganz abgesagt. Ein Auftritt in Oslo wäre für die im Untergrund lebende Machado der erste öffentliche Auftritt seit Januar gewesen.

Der venezolanische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab hatte im November gedroht, er werde Machado im Falle ihrer Teilnahme an der Nobelpreisverleihung als "flüchtig" betrachten. Er begründete dies damit, dass gegen die Oppositionelle zahlreiche strafrechtliche Ermittlungen wegen "Verschwörung, Aufstachelung zum Hass und Terrorismus" liefen. Zudem werde gegen sie wegen ihrer Unterstützung für den Einsatz von US-Streitkräften in der Karibik ermittelt.

Die konservative venezolanische Opposition hatte Machado im vergangenen Jahr zu ihrer Präsidentschaftskandidatin gekürt. Sie galt als Favoritin gegen den linksnationalistischen Amtsinhaber Nicolás Maduro – bis die Behörden ihr die Kandidatur untersagten.

Der seit 2013 herrschende Maduro wurde zum Sieger der Wahl ausgerufen. Die Opposition reklamierte den Wahlsieg aber für sich. Auch die USA und andere Länder betrachten die Wahl Maduros nicht als rechtmäßig.

Im Oktober gab das norwegische Nobel-Institut Machados Ehrung mit dem Friedensnobelpreis bekannt und würdigte sie als "eines der ungewöhnlichsten Beispiele für Zivilcourage in Lateinamerika in der jüngsten Zeit".

T.Ward--TNT

Empfohlen

US-Notenbank Fed senkt Leitzins zum dritten Mal um 0,25 Prozentpunkte

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Er liegt nun in einer Spanne von 3,5 bis 3,75 Prozent, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit rund drei Jahren.

Guy Parmelin wird neuer Bundespräsident der Schweiz

Der Schweizer Wirtschaftsminister Guy Parmelin wird im kommenden Jahr zum zweiten Mal Bundespräsident der Eidgenossenschaft. Das Parlament in Bern wählte den 66-Jährigen am Mittwoch mit 203 von 210 gültigen Stimmen in das überwiegend repräsentative Amt. Er übernehme das Amt in einer "unruhigen und unsicheren" Zeit auf einem "fragilen und verletzlichen Kontinent", sagte Parmelin im französischen Teil seiner Rede.

US-Abgeordnete: Truppen in Europa halten und Pentagon unter Druck setzen

Die US-Abgeordneten im Repräsentantenhaus wollen voraussichtlich am Mittwoch über ein umfassendes Verteidigungsgesetz abstimmen, das den erwarteten Truppenabzug in Europa begrenzen würde. Der mehr als 3000 Seiten starke Entwurf sieht unter anderem vor, dass die Regierung von Präsident Donald Trump die Zahl der US-Soldaten in Europa nicht längerfristig unter 76.000 senken kann.

Europäische Verbündete Kiews bemühen sich weiter um Ende des Kriegs

Vor dem Hintergrund stockender Gespräche über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs haben Deutschland und weitere europäische Verbündete erneut das Gespräch mit US-Präsident Donald Trump gesucht. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer telefonierten am Mittwoch laut Teilnehmerangaben mit Trump über den Stand der Verhandlungen und bekräftigten ihren Willen, diese fortzusetzen. Das laut Macron 40-minütige Gespräch fand statt, nachdem Trump in den vergangenen Tagen seinen Tonfall gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verschärft hatte. In Moskau äußerte sich unterdessen Kreml-Sprecher Dmitri Peskow positiv über die jüngsten Äußerungen Trumps.

Textgröße ändern: