The National Times - Krise mit den USA: Venezuela verlegt tausende Soldaten an Grenze zu Kolumbien

Krise mit den USA: Venezuela verlegt tausende Soldaten an Grenze zu Kolumbien


Krise mit den USA: Venezuela verlegt tausende Soldaten an Grenze zu Kolumbien
Krise mit den USA: Venezuela verlegt tausende Soldaten an Grenze zu Kolumbien / Foto: © AFP

Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Krise mit den USA hat Venezuela seine Militärpräsenz an der Grenze zu Kolumbien verstärkt. Im Bundesstaat Táchira wurden 17.000 Soldaten im Grenzgebiet stationiert, wie die Armee am Donnerstag mitteilte. Die US-Armee griff Berichten zufolge erneut ein mutmaßliches Drogenschmuggler-Boot in der Karibik an. Der für den umstrittenen Einsatz der US-Streitkräfte in der Region zuständige Marineadmiral Alvin Holsey verkündete derweil überraschend seinen Rücktritt.

Textgröße ändern:

In Táchira waren Soldaten rund um die Grenzbrücke Simón Bolívar stationiert, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Das venezolanische Militär entsandte Soldaten auch in den südlichen Bundesstaat Amazonas, der an Kolumbien und Brasilien grenzt.

Die dortige Truppenstationierung ziele darauf ab, "die Einsatzbereitschaft" der Streitkräfte zu erhöhen und die Integration des "bewaffneten Volkes" sicherzustellen, erklärte der Kommandant der venezolanischen Armee im Bundesstaat Amazonas, General Lionel Sojo. An verschiedenen Küstenabschnitten des Landes sind ebenfalls Militäreinheiten stationiert.

Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA hatten sich in den vergangenen Wochen erheblich erhöht, nachdem US-Präsident Donald Trump Kriegsschiffe in die Karibik entsandt hatte, die nach seinen Angaben den Drogenschmuggel bekämpfen sollen. Dabei griffen die US-Schiffe mehrfach kleine Boote an, die angeblich Drogen transportiert hatten. Insgesamt wurden bei den bisherigen US-Militäreinsätzen gegen angebliche Drogenboote den US-Behörden zufolge mindestens 27 Menschen getötet.

Bei dem jüngsten Angriff am Donnerstag gab es erstmals Überlebende, wie mehrere US-Sender wie CBS, CNN und NBC unter Berufung auf US-Regierungsvertreter berichteten. Das Pentagon reagierte zunächst nicht auf eine AFP-Anfrage zur Zahl der Überlebenden und ihrem Gesundheitszustand.

Der für den umstrittenen Einsatz der US-Armee in der Karibik zuständige Marineadmiral Alvin Holsey kündigte am Donnerstag überraschend seinen Rücktritt an. "Mit Wirkung zum 12. Dezember 2025 werde ich aus der US-Marine ausscheiden", hieß es in einer Erklärung Holseys, die das Südliche Kommando der US-Armee im Onlinedienst X veröffentlichte.

Holsey hatte den Posten erst vor einem Jahr angetreten. Er nannte in seiner Rücktrittserklärung keine Gründe für den Schritt. Seit Trumps Amtsantritt im Januar wurden zahlreiche hochrangige Militär- und Geheimdienstvertreter gefeuert.

Der rechtspopulistische US-Präsident hatte am Mittwoch angedeutet, Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela autorisiert zu haben. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro reagierte empört: "Nein zu Krieg in der Karibik. Nein zu Regimechange. Nein zu von der CIA inszenierten Putschen", erklärte er.

Trump wirft Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren. Der venezolanische Staatschef weist dies zurück und prangert den US-Militäreinsatz in der Karibik als Bedrohung für Frieden und Stabilität der Region an. Als Reaktion ordnete Maduro unter anderem Militärübungen in den am dichtesten bewohnten Stadtvierteln des Landes an.

Maduros Stellvertreterin Delcy Rodríguez dementierte derweil einen Bericht, wonach sie mit Washington über eine Ablösung des Präsidenten verhandelt habe. Die US-Zeitung "Miami Herald" hatte gemeldet, dass sich die Vize-Präsidentin zusammen mit ihrem Bruder, dem Parlamentspräsidenten Jorge Rodríguez, in den Gesprächen als "akzeptablere" Alternative zu Maduro präsentiert habe.

Delcy Rodríguez bezeichnete den Bericht als "Fake"-Nachricht. Später veröffentlichte sie in Onlinenetzwerken ein Foto von sich und Maduro, versehen mit dem Kommentar: "Zusammen und vereint mit Präsident Maduro."

Lewis--TNT

Empfohlen

Leichen zweier Geiseln an Israel übergeben - Netanjahu: Kriegsende erst nach Hamas-Entwaffnung

Die Hamas hat im Gazastreifen die sterblichen Überreste von zwei weiteren Geiseln übergeben. Nach Angaben der israelischen Armee vom Samstagabend wurden die beiden Leichname zunächst an das Rote Kreuz überstellt, wenig später bestätigte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu ihre Inempfangnahme durch israelische Sicherheitskräfte. Netanjahu sagte unterdessen, der Gaza-Krieg werde erst beendet sein, wenn die Hamas ihre Waffen niedergelegt habe.

Taliban-Sprecher: Vertreter von Pakistan und Afghanistan in Katar zusammengekommen

Nach dem Ende einer zweitägigen Waffenruhe zwischen Pakistan und Afghanistan sind Vertreter beider Staaten zu Gesprächen in Katar zusammengekommen. Die Gespräche seien "im Gang", teilte der Sprecher der in Afghanistan herrschenden radikalislamischen Taliban, Sabihullah Mudschahid, am Samstag im Onlinedienst X mit. Er zitierte dabei Angaben des afghanischen Regierungschefs Hassan Achund, dieser hatte den malaysischen Regierungschef Anwar Ibrahim in einem Telefonat über den Beginn der Gespräche informiert.

Israels Armee: Zwei weitere Leichname von Geiseln an Rotes Kreuz übergeben

Die radikalislamische Hamas hat nach Angaben der israelischen Armee die sterblichen Überreste von zwei weiteren Leichen übergeben. Die beiden Leichname wurden am Samstagabend im Gazastreifen an das Rote Kreuz überstellt, wie die Armee mitteilte. Die Zahl der von der Hamas seit dem Waffenruhe-Abkommen übergebenen toten Geiseln stieg damit auf zwölf. Allerdings hätten die Islamisten bereits am vergangenen Montag alle 28 toten Geiseln überstellen müssen.

Nach Absetzung Dodiks: Interimspräsidentin der serbischen Teilrepublik Bosniens gewählt

Rund zwei Monate nach der Absetzung des verurteilten bosnischen Serbenführers Milorad Dodik hat das Parlament der serbischen Teilrepublik von Bosnien und Herzegowina eine Interims-Nachfolgerin gewählt. Die 58-jährige Ana Trisic Babic, ehemalige Vize-Außenministerin von Bosnien und Herzegowina, wurde am Samstag vom Parlament der Republika Srpska in Banja Luka zur Übergangspräsidentin gekürt. Sie ist eine Verbündete Dodiks, in den vergangenen 15 Jahren war sie seine Beraterin.

Textgröße ändern: