The National Times - Erster Prozess gegen britischen Ex-Soldaten wegen "Bloody Sunday" von 1972

Erster Prozess gegen britischen Ex-Soldaten wegen "Bloody Sunday" von 1972


Erster Prozess gegen britischen Ex-Soldaten wegen "Bloody Sunday" von 1972
Erster Prozess gegen britischen Ex-Soldaten wegen "Bloody Sunday" von 1972 / Foto: © AFP

Der "Bloody Sunday" in Nordirland vor mehr als 50 Jahren war eines der schlimmsten Kapitel im jahrzehntelangen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten in der britischen Provinz - nun hat der erste Prozess gegen einen mutmaßlich beteiligten ehemaligen Soldaten begonnen. Der nur als "Soldat F" bezeichnete Angeklagte muss sich seit Montag vor Gericht in Belfast wegen zweifachen Mordes und fünffachen Mordversuches verantworten.

Textgröße ändern:

Am 30. Januar 1972 hatten Soldaten eines britischen Fallschirmjägerbataillons auf Teilnehmer eines katholischen Bürgerrechtsmarschs in der Stadt Derry geschossen. 13 Menschen wurden getötet, ein weiteres Opfer starb Monate später. Es dauerte fast 40 Jahre, bis die britische Regierung im Jahr 2010 eingestand, dass die Soldaten das Feuer auf die Menge eröffnet hatten und nicht umgekehrt - und dass die Demonstranten unbewaffnet waren.

Der nun angeklagte frühere Soldat hat sich für unschuldig erklärt. Einem von ihm gestellten Antrag auf Anonymität wurde vom Richter stattgegeben, er wurde am Montag im Gerichtssaal durch einen Vorhang verborgen. Vor dem Gebäude demonstrierten derweil Angehörige der Opfer des 30. Januar 1972, viele hielten Fotos der Getöteten in die Höhe.

Der "Bloody Sunday" hatte viele junge Katholiken in die Arme der paramilitärischen Irisch-Republikanischen Armee (IRA) getrieben, die mit Waffengewalt für eine Vereinigung Nordirlands mit Irland kämpfte. In dem drei Jahrzehnte andauernden Konflikt wurden mehr als 3500 Menschen getötet. Er endete erst mit dem Karfreitagsabkommen von 1998.

P.Sinclair--TNT

Empfohlen

Steinmeier empfängt nach Eklat israelischen Dirigenten Shani

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den israelischen Dirigenten Lahav Shani am Montag in Berlin empfangen. Dabei habe sich Steinmeier fassungslos über die Ausladung Shanis und der Münchner Philharmoniker von einem Festival in Flandern geäußert, hieß es anschließend aus dem Präsidialamt. Steinmeier habe den Vorgang als klar antisemitisch eingestuft.

Katar: Israel wollte mit Angriff in Doha Gaza-Verhandlungen torpedieren

Israel hat mit seinem Angriff auf Hamas-Führungsmitglieder in Doha nach Ansicht Katars die Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe torpedieren wollen. "Verhandlungen sind für sie nur ein Teil des Krieges", sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Montag zum Auftakt eines Gipfeltreffens arabischer und muslimischer Staaten in Doha. Bei diesem sollte eine gemeinsame Antwort auf den israelischen Angriff Anfang vergangener Woche gesucht werden.

Grüne dringen auf Klausur auf finanzielle Entlastung für Kommunen

Die Grünen haben einen Maßnahmenkatalog vorgeschlagen, um Kommunen finanziell zu entlasten. "Wir wollen mehr kommunale Finanzen ermöglichen", sagte Parteichefin Franziska Brantner am Montag zum Auftakt der Vorstandsklausur der Partei in Bonn. Beschlossen wurde dort ein Positionspapier, in dem die Grünen unter anderem einen höheren Anteil der Kommunen an den Einnahmen aus der Mehrwertsteuer fordern.

Rubio sichert Israel die "unerschütterliche Unterstützung" der USA zu

Ungeachtet internationaler Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen hat US-Außenminister Marco Rubio dem Land die "unerschütterliche Unterstützung" Washingtons zugesichert. "Die Bevölkerung des Gazastreifens verdient eine bessere Zukunft, aber diese bessere Zukunft kann nicht beginnen, bis die Hamas eliminiert ist", sagte Rubio am Montag in Jerusalem. In Doha wollten Vertreter arabischer und muslimischer Staaten unterdessen über eine gemeinsame Antwort auf den beispiellosen israelischen Angriff auf Führungsmitglieder der radikalislamischen Hamas in Katar beraten.

Textgröße ändern: