The National Times - Polens Präsident blockiert Verlängerung der Hilfen für geflüchtete Ukrainer

Polens Präsident blockiert Verlängerung der Hilfen für geflüchtete Ukrainer


Polens Präsident blockiert Verlängerung der Hilfen für geflüchtete Ukrainer
Polens Präsident blockiert Verlängerung der Hilfen für geflüchtete Ukrainer / Foto: © AFP/Archiv

Polens rechtsnationalistischer Präsident Karol Nawrocki hat ein Gesetz zur Verlängerung der Sozialhilfen für Kinder von geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer blockiert. Die Hilfen sollten seiner Ansicht nach nur Eltern zustehen, "die in Polen arbeiten wollen", sagte Nawrocki am Montag vor Journalisten in Warschau. "Ich werde meine Meinung nicht ändern", betonte der Präsident.

Textgröße ändern:

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 sind rund eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer ins Nachbarland Polen geflohen, die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Eine bisherige Hilferegelung für Kinder läuft Ende September aus. Die pro-europäische Regierung will diese Regelung bis März 2026 verlängern, das Parlament hat bereits zugestimmt.

"Wir können Menschen nicht dafür bestrafen, dass sie ihren Job verlieren - unschuldige Kinder am allerwenigsten", erklärte die polnische Arbeitsministerin Agnieszka Dziemianowicz-Bak im Onlinedienst X. "Das ist das ABC der menschlichen Anständigkeit." Das Parlament könnte Nawrockis Veto theoretisch aufheben, die Regierung hat aber nicht die dafür nötige Zweidrittelmehrheit hinter sich.

Der polnische Arbeitgeberverband Lewiatan bezeichnete die Entscheidung des Präsidenten als "schlechte Neuigkeit". Bis zu 80 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer in Polen gingen einer Arbeit nach, betonte der Verband.

Auch einer Studie der Beratungsfirma Deloitte im Auftrag des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zufolge helfen ukrainische Geflüchtete der polnischen Wirtschaft. Sie hätten "einen Netto-Effekt von +2,7 Prozent" auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes, heißt es in der Studie. Dieser könne verloren gehen, sollten die Geflüchteten Polen wieder verlassen müssen.

R.Campbell--TNT

Empfohlen

Türkischer Verkehrsminister veröffentlicht Raser-Video und muss Bußgeld zahlen

Weil er viel zu schnell Auto gefahren ist und ein Video davon in Online-Netzwerken veröffentlicht hat, muss der türkische Verkehrsminister Abdulkadir Uraloglu ein Bußgeld zahlen. Er habe den "aktuellen Zustand" der Autobahn zwischen Ankara und Nidge testen wollen und "das Tempolimit unabsichtlich für eine kurze Zeit überschritten", erklärte der Minister hinterher. Mit dem Video habe er sich selbst überführt, betonte er.

Unter Druck von US-Kriegsschiffen: Venezuela verstärkt Einsatz gegen Drogenhandel

Unter wachsendem Druck der US-Regierung verstärkt Venezuela den Einsatz seiner Truppen gegen den Handel mit Drogen wie Kokain. Der venezolanische Innenminister Diosdado Cabello kündigte am Montag an, er werde 15.000 Soldaten an die Grenze zu Kolumbien schicken, von wo jährlich große Mengen Kokain exportiert werden. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor drei Kriegsschiffe vor die Küste Venezuelas entsandt, angeblich um gegen Drogenkartelle vorzugehen.

Streit um Wehrdienst: Wadephul zieht Einspruch zurück - Merz will Wogen glätten

Kurz vor der Sitzung des Bundeskabinetts haben die Wehrdienst-Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nochmal für Unstimmigkeiten in der Koalition gesorgt. Kanzler Friedrich Merz (CDU) hält diese aber für vorerst beigelegt: "Wir werden dazu morgen die ersten Schritte gehen", sagte Merz (CDU) am Dienstag. Er sehe auch "keinen grundsätzlichen Dissens" in der Koalition. Zuvor hatte Außenminister Johann Wadephul (CDU) Einspruch eingelegt, dann aber eingelenkt. Kritik am Gesetz kam dessen ungeachtet aus SPD und CDU.

Planierraupen gegen Palästinenser: Norwegens Staatsfonds stößt Caterpillar-Anteile ab

Wegen des Einsatzes von Planierraupen durch israelische Behörden und das Militär hat der norwegische Staatsfonds seine Anteile an dem US-Baumaschinenhersteller Caterpillar abgestoßen. Caterpillar-Produkte würden durch Israel "für weit verbreitete und systematische Verletzungen des humanitären Völkerrechts" verwendet, erklärte der Fonds am Dienstag. "Von Caterpillar hergestellte Bulldozer werden von den israelischen Behörden für die weit verbreitete illegale Zerstörung palästinensischen Eigentums eingesetzt" und das Unternehmen habe nichts dagegen unternommen.

Textgröße ändern: