The National Times - Trump dämpft Erwartung an Treffen mit Putin - Merz lädt zu virtuellen Ukraine-Treffen

Trump dämpft Erwartung an Treffen mit Putin - Merz lädt zu virtuellen Ukraine-Treffen


Trump dämpft Erwartung an Treffen mit Putin - Merz lädt zu virtuellen Ukraine-Treffen

US-Präsident Donald Trump hat die Erwartungen an das für Freitag im Bundesstaat Alaska geplante Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin gedämpft. Es handele sich eher um eine Art Sondierungstreffen, sagte Trump am Montag (Ortszeit) vor Journalisten. Den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj kritisierte er dafür, für eine Friedenslösung keine Gebiete an Russland abgeben zu wollen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) lud unterdessen für Mittwoch zu virtuellen Treffen mit Trump und Selenskyj ein.

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"Wir werden sehen, was er vorhat, und wenn es ein fairer Deal ist", werde er ihn den Lenkern von EU und Nato sowie Selenskyj vorstellen, fuhr Trump fort. "Vielleicht sage ich: Viel Glück, kämpft weiter. Oder vielleicht sage ich: Wir können einen Deal abschließen", sagte der US-Präsident.

Trump hatte zuletzt einen "Gebietstausch" zwischen Russland und der Ukraine als Möglichkeit bezeichnet. Selenskyj dagegen hat ausgeschlossen, für ein Ende der Kämpfe Gebiete an Russland abzutreten. Trump kritisierte Selenskyj am Montag dafür, für eine Friedenslösung keine Gebiete an Russland abgeben zu wollen. Selenskyjs Haltung in dieser Frage habe ihn "ein bisschen gestört", sagte der US-Präsident. "Denn es wird irgendeinen Gebietstausch geben."

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sprang Selenskyj zur Seite und sprach sich am Montag ebenfalls gegen Gebietsabtretungen für einen Frieden aus. "Gewalt darf keine Grenzen verschieben", erklärte er am Montagabend auf X. Die Bundesregierung unterstütze das Ziel von Trump, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Das Ergebnis müsse ein "gerechter und dauerhafter Friede" sein.

"Wo unsere Sicherheit berührt ist, müssen wir mitentscheiden", erklärte Wadephul nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen.

Trump erklärte mit Blick auf das Treffen am Freitag weiter, er erwarte ein "konstruktives Gespräch". "Ich werde mit Wladimir Putin sprechen und ich werde ihm sagen: 'Du musst diesen Krieg beenden'."

Für die Zukunft stellte der US-Präsident zudem ein Dreiertreffen mit Putin und Selenskyj in Aussicht. "Das nächste Treffen wird mit Selenskyj und Putin sein, oder mit Selenskyj, Putin und mir. Ich werde da sein, wenn sie es brauchen", sagte Trump.

Trump hat seinen russischen Amtskollegen für Freitag nach Alaska eingeladen – es handelt sich um das erste persönliche Treffen der beiden Staatschefs seit Putins Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022. Trump und Putin hatten in den vergangenen Monaten mehrfach telefoniert, sich jedoch nicht persönlich gesehen.

Aus der Sorgen heraus, Trump und Putin könnten über die Köpfe der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten hinweg Entscheidungen treffen, welche die Ukraine zu Zugeständnissen zwingen, lud Bundeskanzler Merz für Mittwoch zu virtuellen Treffen ein, an denen auch Trump und Selenskyj teilnehmen sollen, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius am Montag mitteilte.

Kornelius erklärte, geplant seien unterschiedlich zusammengesetzte Gesprächsrunden mit den Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Finnlands, Italiens, Polens und der Ukraine. Zudem sollen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa, Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie Trump-Vize JD Vance teilnehmen.

Am Montag berieten bereits die EU-Außenminister mit ihrem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha in einer Videoschalte. Zu dem Treffen hatte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas eingeladen.

Selenskyj warnte im Vorfeld des Treffens in Alaska vor Zugeständnissen an Putin. "Russland weigert sich, das Töten zu beenden, und darf deshalb keine Belohnungen oder Vorteile bekommen", erklärte er in einer Online-Botschaft. "Das ist nicht nur eine moralische Haltung - es ist eine rationale. Zugeständnisse überzeugen einen Mörder nicht."

Trump hatte im Wahlkampf mehrfach angekündigt, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können. Seither gab es jedoch keine greifbaren Fortschritte bei den Bemühungen um einen Frieden.

M.Davis--TNT

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