The National Times - Witwe von Nawalny fordert Absage von Konzert von Putin-Vertrautem in Italien

Witwe von Nawalny fordert Absage von Konzert von Putin-Vertrautem in Italien


Witwe von Nawalny fordert Absage von Konzert von Putin-Vertrautem in Italien
Witwe von Nawalny fordert Absage von Konzert von Putin-Vertrautem in Italien / Foto: © POOL/AFP/Archiv

Die Witwe des in russischer Haft gestorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny hat die Behörden in Italien am Dienstag aufgerufen, ein geplantes Konzert eines Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin abzusagen. Waleri Gergijew - ehemalige Chefdirigent der Münchner Philharmoniker - sei "Putins Kulturbotschafter" und verfolge das Ziel, Putins "Regime" und den Krieg gegen die Ukraine zu normalisieren, erklärte Julia Nawalnaja in der italienischen Zeitung "La Repubblica".

Textgröße ändern:

Der russische Star-Dirigent Gergijew ist mit Putin befreundet und leitet das weltberühmte Bolschoi-Theater in Moskau. Er soll am 27. Juli ein Konzert im Schloss von Caserta in der Nähe von Neapel geben.

Nawalnaja beschrieb das Konzert als einen "Testballon", um das Ansehen von Putin in Europa zu verbessern. Der Schritt werde von den russischen Behörden gelobt, betonte sie. "Verzeihen Sie mir, aber wenn der Kreml im Jahr 2025 mit Ihnen zufrieden ist, dann machen Sie definitiv etwas falsch", erklärte Nawalnaja.

Ein Vertreter der süditalienischen Region Kampanien, wo das Schloss liegt, verteidigte das Konzert. "Kultur ist ein Werkzeug, um den Dialog offen zu halten", sagte er. Er betonte, dass auch ein israelischer Dirigent im Sommer auftrete. "Wir verlangen von diesen Kulturschaffenden nicht", auf die politischen Entscheidungen der Anführer ihrer jeweiligen Länder zu antworten, sagte er.

Nawalnaja betonte hingegen: "Jeglicher Versuch, die Augen davor zu verschließen, wer Waleri Gergijew ist, wenn er nicht dirigiert", und so zu tun, als sei dies lediglich ein kulturelles Ereignis ohne politische Dimension, sei "pure Heuchelei".

Der Leiter der Metropolitan Opera in New York, Peter Gelb, rief ebenfalls zur Absage des Konzerts auf. Gergijew sei "nichts weniger als ein künstlerischer Stellvertreter für Putin", sagte Gelb der Nachrichtenagentur AFP. "Es kann keinen 'kulturellen Austausch' mit Massenmördern und Entführern von Kindern geben", sagte Gelb. Auch die oppositionelle Demokratische Partei in Italien forderte, das Konzert abzusagen.

Gergijew war bis kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Wegen fehlender Distanzierung vom russischen Präsidenten und dem russischem Krieg gegen die Ukraine, entließ die Stadt den Dirigenten.

Der russische Oppositionelle Nawalny war im Februar 2024 im Alter von 47 Jahren unter ungeklärten Umständen in einem Straflager in Russland ums Leben gekommen. Der schärfste Widersacher von Präsident Putin war wegen "Extremismus" zu 19 Jahren Haft verurteilt worden.

S.Ross--TNT

Empfohlen

US-Palästinenser im Westjordanland totgeprügelt: USA fordern Untersuchung des Vorfalls

Nach der Tötung eines Palästinensers mit US-Staatsangehörigkeit durch israelische Siedler im Westjordanland haben die USA eine Untersuchung des Vorfalls gefordert. "Ich habe Israel zu einer gründlichen Untersuchung des Mordes an Saif Musalat aufgefordert, einem US-Bürger, der zu Tode geprügelt wurde, als er seine Familie in Sindchil besuchte", schrieb der US-Botschafter in Jerusalem, Mike Huckabee, im Onlinedienst X am Dienstag.

Aktivisten werfen Regierungskräften in Syrien Exekutionen von drusischen Zivilisten vor

Im eskalierenden Konflikt zwischen unterschiedlichen Volksgruppen sowie Regierungstruppen in Syrien haben Aktivisten den Regierungstruppen die "Hinrichtung" von Zivilisten vorgeworfen. Unter den mehr als 200 Toten seit Ausbruch der Kämpfe in der südlichen Provinz Suwaida seien auch 21 willkürlich hingerichtete Zivilisten der religiösen Minderheit der Drusen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstagabend. Israel, das als Schutzmacht der Drusen auftritt, flog erneut Angriffe auf die syrische Armee.

Weiter Druck auf Trump wegen Umgangs mit Unterlagen zum Epstein-Skandal

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein steht US-Präsident Donald Trump bei eigenen Anhängern weiter unter Druck. Der Vorsitzende von Trumps Republikanern im Repräsentantenhaus, Mike Johnson, rief am Dienstag zur Veröffentlichung der Akte Epstein auf. Er sei für "Transparenz", sagte Johnson im Gespräch mit dem konservativen Podcaster Benny Johnson. "Wir müssen alles auf den Tisch legen und die Menschen entscheiden lassen."

Aktivisten: Bereits mehr als 200 Tote bei Gewalt im Süden Syriens

Im eskalierenden Konflikt zwischen unterschiedlichen Volksgruppen sowie Regierungstruppen in Syrien gibt es nach Angaben von Aktivisten bereits mehr als 200 Tote. Seit Sonntag seien mindestens 203 Menschen getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstagabend mit. Es handele sich um 92 Mitglieder der religiösen Minderheit der Drusen, darunter 21 willkürlich hingerichtete Zivilisten, sowie 18 Beduinen und 93 Mitglieder des staatlichen Sicherheitsapparats.

Textgröße ändern: