The National Times - "Investitions-Booster": Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle

"Investitions-Booster": Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle


"Investitions-Booster": Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle
"Investitions-Booster": Bundesrat fordert Ausgleich für Steuerausfälle / Foto: © AFP/Archiv

Die Bundesländer begrüßen die von der Bundesregierung geplanten Steuerentlastungen für Unternehmen, fordern aber einen Ausgleich für erwartete Steuerausfälle. Eine entsprechende Stellungnahme zu den Plänen der Regierung beschloss der Bundesrat am Freitag. Das Ziel der Bundesregierung, kurzfristig Wachstumsimpulse zu setzen und Unternehmen in der Breite zu fördern, werde nachdrücklich unterstützt, heißt es darin. Dies sei notwendig, um die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft zu überwinden.

Textgröße ändern:

Die im Gesetzentwurf geplanten Maßnahmen führten jedoch zu erheblichen Steuerausfällen. Von diesen müssten Länder und Kommunen in den nächsten fünf Jahren rund zwei Drittel tragen. Insgesamt handle es sich dabei um mehr als 30 Milliarden Euro.

Vor diesem Hintergrund sieht der Bundesrat die Finanzierung der notwendigen Aufgaben von Ländern und Kommunen gefährdet. Daher müsse sich der Bund mit den Ländern über die Höhe der tragbaren Belastungen verständigen.

Es sei wichtig und richtig, dass die Wirtschaft mit einem Sofortprogramm entlastet werde, betonte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in der Sitzung der Länderkammer. Die geplanten Maßnahmen bedeuteten jedoch für Länder und Kommunen "erhebliche Steuermindereinnahmen". Es müsse deshalb an einer gemeinsamen Lösung mit dem Bund gearbeitet werden.

"Wir unterstützen das Gesamtpaket", sagte auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Der Bund müsse aber ein gutes Angebot für eine Einigung mit den Ländern unterbreiten.

Mehrere Ländervertreter forderten eine Einigung noch vor der parlamentarischen Sommerpause, die im Juli beginnt. Für eine Verständigung wurde auf die Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) am kommenden Mittwoch verwiesen.

Zu der Gesetzesinitiative aus dem Haus von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) gehört der sogenannte "Investitions-Booster": Unternehmen sollen in den Jahren 2025 bis 2027 bewegliche Wirtschaftsgüter wie Maschinen schneller steuerlich abschreiben können. Vorgesehen sind Sonderabschreibungen in Höhe von bis zu 30 Prozent bei Anschaffung.

Hinzu kommen die schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer, Entlastungen bei der Beschaffung von Elektro-Dienstwagen sowie eine Ausweitung der Forschungszulage. Die Bundesregierung will mit den Maßnahmen die Wirtschaft ankurbeln. Unternehmen sollen einen stärkeren Investitionsanreiz erhalten, zudem soll der Wirtschaftsstandort attraktiver werden.

Die Länderkammer konnte in ihrer Sitzung am Freitag in einem ersten Durchgang Stellung zu dem Gesetzentwurf nehmen. Diese Stellungnahme wird der Bundesregierung weitergeleitet. Der Bundestag soll den Entwurf am 26. Juni beschließen, anschließend ist erneut der Bundesrat am Zug: Er muss dem Gesetz dann noch final zustimmen.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

"Keine Könige": Anti-Trump-Demonstrationen in zahlreichen Städten der USA geplant

In den USA sind am Samstag zahlreiche Demonstrationen gegen die Regierung von Präsident Donald Trump geplant. Die Proteste sollen in rund hundert Städten unter dem Motto "No Kings" (keine Könige) stattfinden. In den vergangenen Tagen hatte es insbesondere in Los Angeles Proteste gegen das von Trump angeordnete harte Vorgehen gegen irreguläre Einwanderer gegeben, bei denen es teils zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen war.

Marineinfanteristen vor Anti-Trump-Protesten in Los Angeles eingetroffen

Einen Tag vor den landesweit geplanten Protesten gegen US-Präsident Donald Trump sind in Los Angeles bewaffnete Soldaten der Marineinfanterie eingetroffen. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP am Freitag (Ortszeit) sahen, bezogen die uniformierten Mitglieder dieser Eliteeinheit, die normalerweise im Ausland eingesetzt wird, mit halbautomatischen Gewehren Stellung rings um ein Bundesgebäude, in dem unter anderem die Bundesbehörde FBI ihren Sitz hat.

Mehrere Gebäude bei iranischen Raketenangriffen beschädigt - Rettungsdienst: 21 Verletzte

Bei den iranischen Raketenangriffen auf Israel am Freitagabend sind nach Behördenangaben mehrere Gebäude beschädigt worden. Es sei eine "begrenzte Anzahl von Treffern an Gebäuden" zu verzeichnen, erklärte Militärsprecher Effie Defrin. Ein Teil davon sei von Trümmern abgefangener Geschosse verursacht worden. Nach Angaben eines Sprechers des Rettungsdiensts Magen David Adom im Fernsehsender Channel 12 wurden 21 Menschen bei den Angriffen verletzt, zwei davon schwer.

Eskalation in Nahost: Iran feuert nach israelischem Großangriff Raketen auf Israel ab

Der Konflikt zwischen den Erzfeinden Israel und Iran ist eskaliert: Als Reaktion auf einen beispiellosen Großangriff der israelischen Armee hat der Iran am Freitagabend dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben mehr als 200 Ziele im Iran an, darunter Atom- und Militäranlagen. Mehrere Generäle wurden getötet, unter ihnen die Befehlshaber der iranischen Armee und der Revolutionsgarden. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte weitere Angriffe an.

Textgröße ändern: