The National Times - SPD-Außenpolitiker Stegner verteidigt Forderung nach Gesprächen mit Russland

SPD-Außenpolitiker Stegner verteidigt Forderung nach Gesprächen mit Russland


SPD-Außenpolitiker Stegner verteidigt Forderung nach Gesprächen mit Russland
SPD-Außenpolitiker Stegner verteidigt Forderung nach Gesprächen mit Russland / Foto: © AFP

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat die von ihm mit verfassten Forderungen nach einer Wende in der deutschen Außenpolitik gegenüber Russland erneut verteidigt. "Die Strategie, Russland militärisch an den Verhandlungstisch zu zwingen, ist doch gescheitert", sagte der Bundestagsabgeordnete am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Es müsse mehr "diplomatische Anstrengungen" zur Beendigung von Kriegen wie dem in der Ukraine geben.

Textgröße ändern:

Im Umgang mit Russland gehe es auch seiner Meinung nicht um Verzicht auf militärische Abschreckung. "Niemand will Appeasement", sagte Stegner mit Blick auf die Verfasser des sogenannten Manifestes. Auch er habe dem 100-Milliarden-Paket für die Bundeswehr im Bundestag zugestimmt. Es gebe "gar keinen Zweifel" daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin "ein Kriegsverbrecher" sei. Die Ukraine müsse auch weiter unterstützt werden, etwas bei der Flugabwehr.

Stegner bezeichnete das auch vom früheren SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich unterzeichnete Positionspapier als einen parteiinternen "Debattenanstoß", den die SPD "aushalten" müsse. Diese sei immer "eine Friedenspartei" gewesen. Willy Brandt etwa habe im Kalten Krieg auf Annäherung an die Sowjetunion gesetzt. Abrüstungsverträge seien stets zu Krisenzeiten vereinbart worden, "nicht zwischen Freunden, wenn die Sonne scheint".

Das am Mittwoch bekannt gewordene "Manifest" löste innerhalb und außerhalb der SPD kontroverse Debatten aus. In dem Grundsatzpapier kritisieren die Unterzeichner um Stegner und Mützenich unter anderem eine "militärische Alarmrhetorik" und fordern diplomatische Gespräche mit Russland sowie den Stopp der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.

S.M.Riley--TNT

Empfohlen

Friedensforschungsinstitut warnt vor "Wettrüsten" der Atommächte

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat vor einem "gefährlichen nuklearen Wettrüsten" gewarnt. Fast alle der neun Staaten mit einem eigenen Atomwaffenarsenal hätten ihre "intensiven Programme" zur Modernisierung ihrer Bestände fortgesetzt, indem sie bestehende Waffen aufgerüstet oder neuere Modelle hinzugefügt hätten, erklärte Sipri anlässlich der Veröffentlichung seines 56. Jahrbuchs am Montag. Die darin enthaltenen Daten beziehen sich auf den Stand im Januar 2025.

Merz zu G7-Gipfel in Kanada eingetroffen - Spitzentreffen in Krisenzeit

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist am Sonntagabend (Ortszeit) in Kanada eingetroffen, um am Gipfel der sieben großen westlichen Industrieländer teilzunehmen. Ab Montag wollen die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe zwei Tage lang im Ferienort Kananaskis in den Rocky Mountains über Wirtschafts- und Handelsfragen sowie über außenpolitische Krisen sprechen - allen voran die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine.

Nach Drohungen Trumps: Macron überbringt Grönland Botschaft "europäischer Solidarität"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Besuch in Grönland die Übernahmepläne von US-Präsident Donald Trump scharf zurückgewiesen. Er sei auf dem Weg zum G7-Gipfel in Kanada nach Grönland gereist, um dem autonomen Territorium Dänemarks eine Botschaft der "europäischen Solidarität" zu überbringen, sagte Macron am Sonntag in Nuuk. Niemand in Europa vertrete die Ansicht, dass Grönland "zu verkaufen oder zu haben" sei.

US-Vertreter: Trump lehnte Plan Israels zur Tötung von Ayatollah Chamenei ab

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben aus US-Regierungskreisen Einspruch gegen einen israelischen Plan eingelegt, Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei zu töten. "Wir haben herausgefunden, dass die Israelis Pläne hatten, den Obersten Führer des Iran anzugreifen", sagte ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. "Präsident Trump war dagegen und wir haben den Israelis gesagt, dass sie es nicht tun sollen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: