The National Times - Prozess wegen antisemitisch motivierter Vergewaltigung von Mädchen in Frankreich

Prozess wegen antisemitisch motivierter Vergewaltigung von Mädchen in Frankreich


Prozess wegen antisemitisch motivierter Vergewaltigung von Mädchen in Frankreich
Prozess wegen antisemitisch motivierter Vergewaltigung von Mädchen in Frankreich / Foto: © AFP/Archiv

Die Tat hatte in Frankreich Entsetzen ausgelöst: Wegen der mutmaßlich antisemitisch motivierten Vergewaltigung einer Zwölfjährigen müssen sich seit Mittwoch drei Jugendliche vor einem Jugendgericht in Nanterre verantworten. Die Jungen waren zum Tatzeitpunkt zwölf und 13 Jahre alt. Nach Aussage des Mädchens beschimpften sie ihr Opfer als "dreckige Jüdin", machten Anspielungen auf Israel und bedrohten sie mit dem Tod.

Textgröße ändern:

Zwei der Jugendlichen sind der Gruppenvergewaltigung wegen Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft angeklagt, der dritte ist der Beihilfe angeklagt. Einer der drei hatte die Tat nach Aussage des Mädchens gefilmt. Nach Angaben der Polizei hatten die Jungen das Mädchen im Juni 2024 in einen nicht genutzten Raum in der Nähe des Geschäftsviertels La Défense gezerrt, dort beschimpft, geschlagen und zu Oralverkehr gezwungen.

Der bis Freitag dauernde Prozess findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Anwälte des Opfers und der Angeklagten wollten sich nicht in den Medien äußern.

Der Fall hatte tiefe Bestürzung in der jüdischen Gemeinde Frankreichs und im ganzen Land ausgelöst, vor allem wegen des mutmaßlich antisemitischem Charakters und des jungen Alters der Betroffenen. Präsident Emmanuel Macron hatte Lehrer und Lehrerinnen aufgefordert, vor dem Hintergrund der Tat mit den Schülerinnen und Schülern über die Gefahren von Rassismus und Antisemitismus zu sprechen.

Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich war nach dem beispiellosen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Gaza-Kriegs deutlich gestiegen. Nach Angaben des jüdischen Dachverbands Crif vervierfachte sich die Zahl solcher Taten innerhalb eines Jahres nahezu und stieg von 436 auf knapp 1700.

T.Cunningham--TNT

Empfohlen

Friedensforschungsinstitut warnt vor "Wettrüsten" der Atommächte

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hat vor einem "gefährlichen nuklearen Wettrüsten" gewarnt. Fast alle der neun Staaten mit einem eigenen Atomwaffenarsenal hätten ihre "intensiven Programme" zur Modernisierung ihrer Bestände fortgesetzt, indem sie bestehende Waffen aufgerüstet oder neuere Modelle hinzugefügt hätten, erklärte Sipri anlässlich der Veröffentlichung seines 56. Jahrbuchs am Montag. Die darin enthaltenen Daten beziehen sich auf den Stand im Januar 2025.

Merz zu G7-Gipfel in Kanada eingetroffen - Spitzentreffen in Krisenzeit

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist am Sonntagabend (Ortszeit) in Kanada eingetroffen, um am Gipfel der sieben großen westlichen Industrieländer teilzunehmen. Ab Montag wollen die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe zwei Tage lang im Ferienort Kananaskis in den Rocky Mountains über Wirtschafts- und Handelsfragen sowie über außenpolitische Krisen sprechen - allen voran die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine.

Nach Drohungen Trumps: Macron überbringt Grönland Botschaft "europäischer Solidarität"

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei einem Besuch in Grönland die Übernahmepläne von US-Präsident Donald Trump scharf zurückgewiesen. Er sei auf dem Weg zum G7-Gipfel in Kanada nach Grönland gereist, um dem autonomen Territorium Dänemarks eine Botschaft der "europäischen Solidarität" zu überbringen, sagte Macron am Sonntag in Nuuk. Niemand in Europa vertrete die Ansicht, dass Grönland "zu verkaufen oder zu haben" sei.

US-Vertreter: Trump lehnte Plan Israels zur Tötung von Ayatollah Chamenei ab

US-Präsident Donald Trump hat nach Angaben aus US-Regierungskreisen Einspruch gegen einen israelischen Plan eingelegt, Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei zu töten. "Wir haben herausgefunden, dass die Israelis Pläne hatten, den Obersten Führer des Iran anzugreifen", sagte ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. "Präsident Trump war dagegen und wir haben den Israelis gesagt, dass sie es nicht tun sollen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: