The National Times - "Königreich Deutschland": Vier mutmaßliche Rädelsführer in Untersuchungshaft

"Königreich Deutschland": Vier mutmaßliche Rädelsführer in Untersuchungshaft


"Königreich Deutschland": Vier mutmaßliche Rädelsführer in Untersuchungshaft
"Königreich Deutschland": Vier mutmaßliche Rädelsführer in Untersuchungshaft / Foto: © AFP/Archiv

Die vier am Dienstag festgenommenen mutmaßlichen Rädelsführer der Reichsbürgervereinigung "Königreich Deutschland" sitzen in Untersuchungshaft. Der letzte von ihnen sei am Mittwochmorgen in Untersuchungshaft gekommen, teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Am Dienstag hatten die Sicherheitsbehörden einen koordinierten Schlag gegen die bundesweit aktive Gruppe ausgeführt.

Textgröße ändern:

Das Bundesinnenministerium verbot sie wegen gesetzes- und verfassungswidriger Aktivitäten, die Bundesanwaltschaft ließ parallel dazu deren selbsternannten König Peter Fitzek und weitere drei mutmaßliche Rädelsführer festnehmen. Mehr als 800 Einsatzkräfte durchsuchten dem Verein zuzurechnende Objekte in sieben Bundesländern.

Das 2012 von Fitzek und anderen gegründete "Königreich Deutschland" gilt nach Angaben des Bundesinnenministeriums als größte Reichsbürgergruppe in Deutschland und reklamiert selbst etwa 6000 Anhänger für sich. Die als Verein firmierende Organisation erkennt die Bundesrepublik nicht als einen legitimen Staat an und betreibt eigene pseudostaatliche Strukturen.

Fitzek habe als "sogenannter Oberster Souverän" der Gruppierung "die Kontrolle und Entscheidungsgewalt in allen wesentlichen Bereichen" ausgeübt, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag mit. Sie wirft den vier Männern die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vor, Fitzek auch unerlaubte Einlagen- und Versicherungsgeschäfte.

Das selbsternannte Königreich werbe "für den Systemausstieg aus der Bundesrepublik Deutschland und den Anschluss" von Gebieten an seinen angeblichen Machtbereich, erklärte die Bundesanwaltschaft. Die Gruppe habe "pseudostaatliche Strukturen und Institutionen errichtet", etwa eine eigene Währung ausgegeben und ein Meldeamt für fiktive Ausweise betrieben. Finanziert habe sich die Vereinigung vor allem durch verbotene Bank- und Versicherungsgeschäfte für ihre Mitglieder sowie Spenden und das Anwerben von Unternehmen.

Fitzek hatte die verbotene Gruppe vor bald 13 Jahren in Wittenberg in Sachsen-Anhalt gegründet, von wo aus sie sich später etwa durch Grundstückskäufe ausbreitete. Fitzek stand mehrfach vor Gericht und saß unter anderem wegen illegaler Versicherungsgeschäfte in Haft. Anhängern verspricht er ein zinsfreies Geldsystem. Er gründete zudem Fantasieinstitutionen mit Bezeichnungen wie "Königliche Reichsbank" und "Deutsche Heilfürsorge".

Die Reichsbürgerszene besteht aus diversen Gruppen und unorganisierten Einzelvertretern. Deren Mitglieder erkennen die Bundesrepublik nicht als legitimen Staat an. Es gibt Überschneidungen mit Rechtsextremisten und Anhängern von Verschwörungsideologien, Teile der Reichsbürgerszene gelten als gewaltbereit. Es gab bereits tödliche Attacken auf Polizisten und gewaltsame Umsturzpläne, die von den Sicherheitsbehörden vereitelt wurden.

M.A.Walters--TNT

Empfohlen

Nato-Treffen in Antalya beginnt vor Hintergrund möglicher Ukraine-Verhandlungen

Vor dem Hintergrund möglicher Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine hat in Antalya das informelle Treffen der Nato-Außenminister begonnen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüßte am Mittwochabend auch den ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha am Tagungsort an der türkischen Mittelmeerküste. Das zweitägige Treffen dient der Vorbereitung des Nato-Gipfels in Den Haag Ende Juni, doch die Entwicklungen in der Ukraine dürften ein wichtiges Thema sein.

"Attraktiver Kerl": Trump nach Treffen mit Syriens Präsidenten voll des Lobes

Nach einem Treffen mit dem syrischen Übergangs-Staatschef Ahmed al-Schaara hat sich US-Präsident Donald Trump überschwänglich über den früheren Dschihadisten geäußert. Trump bezeichnete die Begegnung am Mittwoch als "großartig" und beschrieb al-Schaara als "jungen, attraktiven Kerl" und "Kämpfer".

Außenminister Wadephul auf dem Weg zu Nato-Treffen in der Türkei

Der neue Außenminister Johann Wadephul (CDU) ist zum informellen Treffen der Nato-Außenminister in die Türkei abgereist. Wadephul flog am Mittwochabend von Berlin aus nach Antalya, um dort an den vorbereitenden Gesprächen für den Nato-Gipfel Ende Juni in Den Haag teilzunehmen. Am Rande des Treffens ist unter anderem auch eine Zusammenkunft mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha geplant.

Bei Besuch in Katar: Trump beurteilt Atomgespräche mit dem Iran positiv

US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Atomgespräche seiner Regierung mit dem Iran zu einer Einigung führen werden. "Ich habe das Gefühl, dass es klappen wird", sagte Trump am Mittwoch bei einem Besuch in Katar. Seit April hat es bereits vier Gesprächsrunden zwischen beiden Ländern gegeben. Zudem wollen Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Freitag ihre Atomgespräche mit dem Iran fortsetzen.

Textgröße ändern: