The National Times - Moskau meldet Zerstörung von Waffenlager in der Westukraine

Moskau meldet Zerstörung von Waffenlager in der Westukraine


Moskau meldet Zerstörung von Waffenlager in der Westukraine
Moskau meldet Zerstörung von Waffenlager in der Westukraine / Foto: © AFP

Russland hat am Mittwoch die Zerstörung eines Militärdepots in der Westukraine gemeldet, in dem von der Nato gelieferte Waffen gelagert worden sein sollen. Die russischen Truppen zerstörten nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministerium ein Waffendepot nahe der Stadt Solotschiw in der westukrainischen Region Lwiw mit Kalibr-Marschflugkörpern. In Brüssel kam die Ukraine-Kontaktgruppe zusammen, um über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine zu beraten.

Textgröße ändern:

Das russische Verteidigungsministerium teilte weiter mit, die Ukraine habe in dem zerstörten Depot "ausländische Waffen" von Nato-Ländern gelagert, vor allem Haubitzen vom Typ M777.

Der Gouverneur der Region Lwiw, Maxym Kosyzky, erklärte auf Telegram, die ukrainische Luftabwehr habe am Dienstag eine russische Rakete über der Stadt abgeschossen. Dabei seien sechs Menschen leicht verletzt worden.

Während sich die russische und die ukrainische Armee im Osten und Süden der Ukraine seit dreieinhalb Monaten heftige Gefechte liefern, war der Westen des Landes bislang nur sporadisch Ziel von Angriffen. Die russischen Streitkräfte zielten dabei vor allem auf Militäreinrichtungen ab, in denen westliche Waffen gelagert wurden.

Die USA hatten in den vergangenen Wochen mehrere M777-Haubitzen an die Ukraine geliefert. Das ukrainische Verteidigungsministerium beklagte am Dienstagabend allerdings, Kiew habe bislang nur "rund zehn Prozent" der Waffen erhalten, die es vom Westen fordert.

Präsident Wolodymyr Selenskyj drängte westliche Staaten am Dienstag, "schneller mehr Waffen und militärische Ausrüstung" zu schicken, da "die Russen zehn-, hundertmal so viel haben".

Die rund 50 Länder der Ukraine-Kontaktgruppe wollten am Mittwoch über weitere Waffenlieferungen an das Land beraten. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte die anderen Nato-Staaten sowie eine Reihe von Partnerländern ins Brüsseler Hauptquartier eingeladen.

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak drängte am Mittwoch auf eine rasche Lieferung schwerer Waffen. "Brüssel, wir warten auf eine Entscheidung", erklärte er auf Twitter. "Ich erhalte täglich Nachrichten von unseren Kämpfern, die sagen, 'Wir halten stand, sagt uns einfach, wann die Waffen kommen'."

Die russische Armee konzentriert ihre Offensive seit Wochen auf die ostukrainische Donbass-Region. Dort sind insbesondere die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk seit Tagen schwer umkämpft.

Die Eroberung von Sjewjerodonezk würde der russischen Armee den Weg nach Slowjansk und nach Kramatorsk, der Hauptstadt der Nachbarregion Donezk, öffnen. Dies ist für Russland eine unumgängliche Etappe, um den gesamten Donbass unter seine Kontrolle zu bringen.

Russland hatte die Ukrainer am Dienstag aufgerufen, ihren "absurden Widerstand" in Sjewjerodonezk aufzugeben, und kündigte für Mittwoch einen Fluchtkorridor für die Zivilisten in der Asot-Chemiefabrik an. Laut der Organisation Norwegischer Flüchtlingsrat haben in der Fabrik rund 500 Zivilisten Zuflucht gesucht und sind "fast vollständig von jeglicher Versorgung abgeschnitten".

Das russische Verteidigungsministerium rief die ukrainischen Truppen auf, eine weiße Flagge zu hissen, um ihr Einverständnis mit dem Vorschlag zu signalisieren. Ein Sprecher der pro-russischen Separatisten warf Kiew am Mittwochmorgen jedoch vor, die Einrichtung des Fluchtkorridors verhindert zu haben.

Selenskyj hatte seine Landsleute im Donbass am Vorabend aufgerufen "durchzuhalten". "Es ist entscheidend, im Donbass zu bleiben", sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Der Ausgang der Kämpfe in der Region sei "der Schlüssel" dafür, wer in den kommenden Wochen die Oberhand haben werde.

T.F.Russell--TNT

Empfohlen

Medien: Wahlausschuss will BSW-Einspruch gegen Bundestagswahlergebnis ablehnen

Der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags soll nach Medienberichten die Einsprüche des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Bundestagswahl zurückweisen. Dies gehe aus einer Beschlussvorlage für das Gremium hervor, berichteten die Portale Table.Briefings und Politico am Donnerstag. BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kündigte vor dem Hintergrund der Berichte eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Ablehnung einer durch ihre Partei geforderten Neuauszählung an.

Spitzentreffen der Koalition im Kanzleramt - Beratungen unter anderem über Rente

Spitzen der Regierungsparteien CDU, SPD und CSU sind am Donnerstagabend zu einem Koalitionsausschuss im Bundeskanzleramt zusammengekommen. Die Runde dürfte insbesondere über den koalitionsinternen Streit um die Sicherung des Rentenniveaus beraten. Zudem sollte über eine gemeinsame Haltung zum von der EU für 2035 geplanten Aus für den Verbrenner-Motor und über eine Neufassung des von der Ampel-Koalition verabschiedeten Heizungsgesetzes gesprochen werden.

Putin: Rückzug der Ukraine Bedingung für Kampfende - US-Plan mögliche Verhandlungsbasis

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Rückzug der Ukraine aus den von Moskau beanspruchten Gebieten zur Bedingung für eine Einstellung der Kämpfe gemacht. Andernfalls werde Russland den Rückzug durch "militärische Mittel" erzwingen, sagte der Kremlchef am Donnerstag bei einem Besuch in Kirgisistan. Die russischen Truppen könnten praktisch nicht aufgehalten werden. Den überarbeiteten US-Plan für die Ukraine bezeichnete Putin als mögliche "Grundlage für zukünftige Vereinbarungen".

Schüsse auf Nationalgardisten in Washington: FBI leitet "Terrorismus-Ermittlung" ein

Nach einem Schusswaffenangriff auf US-Nationalgardisten in Washington mit zwei Schwerverletzten ermittelt die US-Bundespolizei FBI wegen Terrorismus. Im Rahmen einer "breitflächigen internationalen Terrorismus-Ermittlung" würden Weggefährten des festgenommenen Verdächtigen in den USA und in seinem Heimatland untersucht werden, sagte FBI-Chef Kash Patel bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. US-Medien hatten zuvor berichtet, der 29-jährige Verdächtige stamme aus Afghanistan. Die Bundesstaatsanwältin des Hauptstadtbezirks District of Columbia (DC), Jeanine Pirro, sprach von einem Angriff aus dem "Hinterhalt".

Textgröße ändern: