The National Times - Neue israelische Luftangriffe im Libanon und im Gazastreifen

Neue israelische Luftangriffe im Libanon und im Gazastreifen


Neue israelische Luftangriffe im Libanon und im Gazastreifen
Neue israelische Luftangriffe im Libanon und im Gazastreifen / Foto: © AFP

Die israelische Armee hat erneut massive Angriffe im Libanon und im Gazastreifen geflogen. Im Libanon nahm Israels Armee am Wochenende vor allem Hochburgen der Hisbollah-Miliz im Süden der Hauptstadt Beirut unter Beschuss, aber auch das Stadtzentrum. Bei Angriffen im Gazastreifen gab es nach palästinensischen Angaben dutzende Tote. In Israel wurden nach einem Angriff mit Leuchtraketen auf die Privatresidenz von Regierungschef Benjamin Netanjahu drei Verdächtige festgenommen.

Textgröße ändern:

Auf den Süden Beiruts, der als Hochburg der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz gilt, flog Israel am Samstag und Sonntag mehrere Angriffe. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, allein am Sonntag habe es mindestens sieben Angriffe auf südliche Vororte Beiruts gegeben, etwa in der Nähe eines Krankenhauses in Hadath. Auch Wohnhäuser seien getroffen worden.

Die israelische Armee erklärte, sie habe in Absprache mit dem Geheimdienst "militärische Kommandobasen und andere terroristische Strukturen der Hisbollah" bombardiert. Die Bevölkerung wurde vorab in Evakuierungsaufrufen gewarnt.

Am Sonntag gab es auch einen Angriff auf das Innenstadtviertel Ras al-Nabaa. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen war das Ziel ein in einer Wohnung untergebrachtes Büro der syrischen Baath-Partei. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete mindestens einen Toten und drei Verletzte.

Die Hisbollah-Miliz hatte nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Hisbollah-Ziele im Nachbarland. Seit September hat Israel diese Angriffe deutlich verstärkt.

Israel setzte auch seine Offensive gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen fort. Am Sonntag wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 46 Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Allein bei einem nächtlichen Angriff in Beit Lahia im Norden habe es 26 Tote gegeben, sagte der Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal. Mindestens 59 weitere Menschen seien verschüttet worden.

Weitere Tote gab es demnach bei Angriffen in Bureidsch und Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens und in Rafah im Süden.

Bei einem israelischen Angriff in Syrien wurden am Samstag zudem zwei hochrangige Anführer der Palästinensermiliz Islamischer Dschihad getötet worden. Bei den Toten handele es sich um das Politbürp-Mitglied Abdel Asis Minawi und den Außenbeauftragten Rasmi Jussuf Abu Issa, erklärte die Miliz.

Der mit der Hamas verbündete Islamische Dschihad hat nach wie vor mehrere israelische Geiseln in seiner Gewalt, die während des Überfalls auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

Bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf Israel wurden nach israelischen Angaben 1206 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von den 97 Geiseln, die weiterhin dort festgehalten werden, sollen nach offiziellen israelischen Angaben 34 bereits tot sein.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hatte Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen gestartet. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums wurden dabei bisher mehr als 43.800 Menschen getötet.

In Tel Aviv forderten Demonstranten die Regierung am Samstagabend erneut auf, ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln zu schließen. Im Hof der Privatresidenz von Ministerpräsident Netanjahu in Caesarea nördlich von Tel Aviv schlugen zwei Leuchtraketen ein. Am Sonntag nahm die Polizei nach eigenen Angaben drei Verdächtige fest. Parlamentspräsident Amir Ohana machte regierungskritische Demonstranten für den Vorfall verantwortlich.

W.Phillips--TNT

Empfohlen

Trump droht Musk mit "ernsthaften Konsequenzen" in Streit um Steuergesetz

US-Präsident Donald Trump hat seinen ehemaligen Berater Elon Musk davor gewarnt, Republikaner abzustrafen, die im Kongress für das umstrittene Haushaltsgesetz stimmen. "Wenn er das tut, wird es für ihn sehr ernsthafte Konsequenzen geben", sagte Trump am Samstag im Interview mit NBC News. Einige Kritiker des Gesetzes hatten Musk aufgefordert, bei den US-Zwischenwahlen im kommenden Jahr demokratische Herausforderer von Republikanern zu unterstützen, die für den Gesetzentwurf votieren.

Hunderttausende in Rom auf Solidaritätskundgebung für Palästinenser

Hunderttausende Menschen haben am Samstag in Rom ihre Solidarität mit den notleidenden Menschen im Gazastreifen bekundet und gegen die fortgesetzten Angriffe Israels protestiert. Der Demonstrationszug bewegte sich von der zentralen Piazza Vittorio hin zum Viertel San Giovanni, wo Redner ein Ende der israelischen Angriffe forderten und der Rechtsaußen-Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Komplizenschaft mit der Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorwarfen.

Fehde mit Trump: Musk löscht explosiven Post zu Epstein-Akten im Onlinedienst X

In der öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht mit US-Präsident Donald Trump hat der Tech-Milliardär Elon Musk einen explosiven Kommentar in seinem Online-Dienst X gelöscht: Am Samstagmorgen waren die Einträge verschwunden, in denen Musk behauptet hatte, Trump komme in unter Verschluss gehaltenen Epstein-Akten vor.

Streit um neuen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine

Streit um einen neuen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine: Moskau hat Kiew am Samstag beschuldigt, den während der Friedensgespräche in Istanbul vereinbarten Austausch von Kriegsgefangenen und gefallenen Soldaten zu verzögern. Die Ukraine habe "unerwartet die Annahme der Leichen und den Austausch der Kriegsgefangenen auf unbestimmte Zeit verschoben", erklärte der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski in Onlinediensten. Kiew wies die Vorwürfe zurück und warf Moskau wiederum vor, "schmutzige Spielchen" zu betreiben.

Textgröße ändern: