The National Times - Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentschaftswahl in Südkorea

Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentschaftswahl in Südkorea


Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentschaftswahl in Südkorea
Kopf-an-Kopf-Rennen bei Präsidentschaftswahl in Südkorea

Nach einem von innenpolitischen Themen dominierten Wahlkampf ist in Südkorea am Mittwoch ein neuer Präsident gewählt worden. Nachwahlbefragungen bestätigten ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden aussichtsreichsten Bewerber Yoon Suk Yeol und Lee Jae Myung. Sie lagen demnach weniger als einen Prozentpunkt auseinander. Ausschlaggebend für den Wahlausgang dürften die Stimmen junger Wechselwähler sein, für die wirtschaftliche Themen wichtiger waren als jüngste Provokationen des atomar bewaffneten Nachbarn Nordkorea.

Textgröße ändern:

Nordkorea hatte am Wochenende erneut einen Raketentest vorgenommen, den mutmaßlich neunten Waffentest seit Jahresbeginn. Den Umfragen zufolge waren die Wähler jedoch vor allem über steigende Immobilienpreise, die wachsende Ungleichheit im Land sowie die vorherrschende Jugendarbeitslosigkeit besorgt.

"Ich hoffe, dass der neue Präsident sich darauf konzentrieren wird, dass das Leben einfacher und besser wird", sagte der 38-jährige Park Ki-tae bei der Stimmabgabe.

Die beiden Favoriten Yoon von der konservativen Partei der Macht des Volkes (PPP) und Lee von der regierenden Demokratischen Partei hatten einen Wahlkampf mit harten Bandagen geführt. Rund 90 Prozent der Wahlberechtigten unterstützen einen dieser beiden Kandidaten, die jeweils im Wahlkampf den Bau von Millionen neuer Wohnungen versprachen.

Ideologisch liegen Welten zwischen beiden: Beobachtern zufolge ist die zentrale Frage, ob die Wähler die Liberalen von Amtsinhaber Moon Jae-in abwählen und stattdessen der konservativen Partei des früheren Generalstaatsanwalts Yoon den Vorzug geben. Der 61-Jährige hatte im Wahlkampf mit einem Präventivschlag gegen Nordkorea gedroht.

Laut einer Nachwahlbefragung des Senders JTBC kam Lee auf 48,4 Prozent und Yoon auf 47,7 Prozent. Welchem Kandidaten die jungen Wählerinnen und Wähler die Stimme geben würden, war unklar: "Junge Wähler sind keiner bestimmten Partei gegenüber loyal und können daher nicht ideologisch den Liberalen oder Konservativen zugerechnet werden", sagte Shin Yul, Politikwissenschaftler an der Myongji Universität.

Die Wahlbeteiligung betrug 77 Prozent. Nach der offiziellen Schließung der Wahllokale konnten Corona-Kranke noch anderthalb Stunden lang ihre Stimme abgeben. In der vergangenen Woche nutzten bereits 37 Prozent die Möglichkeit, an zwei Tagen frühzeitig ihre Stimme abzugeben.

Südkorea wird derzeit von der Omikron-Variante des Coronavirus heimgesucht. An den meisten Tagen im März wurden mehr als 200.000 Infektionen registriert. Um den isolationspflichtigen Menschen die Stimmabgabe zu ermöglichen, hatte Südkorea extra das Wahlrecht geändert.

Der Gewinner der Wahl wird im Mai die Nachfolge von Amtsinhaber Moon Jae In antreten, der populär ist, obwohl er das Versprechen eines Friedensabkommens mit Nordkorea nicht erfüllte.

Am Vorabend der Wahl kam es zu einem innerkoreanischen Vorfall: Südkorea beschlagnahmte ein nordkoreanisches Boot und nahm vorübergehend sieben Besatzungsmitglieder fest. Als ein nordkoreanisches Patrouillenboot habe eingreifen wollen, wurden Warnschüsse abgefeuert, wie das südkoreanischen Verteidigungsministeriums mitteilte.

Laut Gesetz werden Präsidenten in Südkorea für eine einzige auf fünf Jahre begrenzte Amtszeit gewählt. Gegen sämtliche noch lebenden Staatsoberhäupter wurde nach dem Ende ihrer Amtszeit wegen Korruption ermittelt, manche landeten deswegen im Gefängnis. Amtsinhaber Moon war 2017 Nachfolger von Präsidentin Park Geun Hye geworden, die wegen eines Skandals um Günstlingswirtschaft des Amtes enthoben wurde.

A.Little--TNT

Empfohlen

Berliner SPD wählt Ex-Staatssekretär Krach zu Spitzenkandidat für Abgeordnetenhauswahl

Die Berliner SPD hat Steffen Krach offiziell zum Spitzenkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl gewählt. Die Delegierten stimmten bei einem Parteitag am Samstag in Berlin per Handzeichen für den 46-Jährigen, Gegenstimmen oder Enthaltungen gab es keine. Krach war bis 2021 Staatssekretär in Berlin und ist derzeit Präsident des Kommunalverbands Region Hannover.

Merz sieht Koalitionspartner SPD beim Kampf gegen AfD in der Pflicht

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den Koalitionspartner SPD aufgefordert, effektiver gegen die Abwanderung eines Teils ihrer Wählerschaft zur AfD vorzugehen. "Die SPD ist gerade dabei, einen wesentlichen Teil ihrer Wählerinnen und Wähler an diese Partei zu verlieren", sagte Merz am Samstag beim Jahreskongress der Jungen Union im baden-württembergischen Rust. Damit sei für die SPD "eine Botschaft verbunden", sagte Merz: "Der Auftrag, diese Partei zurückzudrängen, ist kein Auftrag, der sich alleine an uns richtet."

CDU in Rheinland-Pfalz wählt Landeschef Schnieder zu Spitzenkandidat für Landtagswahl

Die CDU in Rheinland-Pfalz hat ihren Landesvorsitzenden Gordon Schnieder zu ihrem Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 22. März gewählt. Der 50-Jährige wurde auf einem Landesparteitag am Samstag in Morbach auf den ersten Platz der Landesliste gewählt. Schnieder ist seit 2016 Abgeordneter im Landtag und steht seit 2023 der Landtagsfraktion seiner Partei vor. Seit September 2024 ist er Landesparteichef.

Sachsen-Anhalt: FDP wählt Landeschefin Hüskens zu Spitzenkandidatin für Landtagswahl

Die FDP in Sachsen-Anhalt hat ihre Landesvorsitzende Lydia Hüskens zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im September kommenden Jahres gewählt. Die 61-Jährige setzte sich am Samstag auf einer Landesvertreterversammlung in Staßfurt im ersten Wahlgang mit 58,2 Prozent der Stimmen gegen Mitbewerber Andreas Silbersack durch, wie die Landespartei auf X mitteilte. Silbersack, FDP-Fraktionschef im Landtag, wurde demnach anschließend auf Listenplatz zwei gewählt.

Textgröße ändern: