The National Times - Gesetzentwurf zu Bundeswehr-Sondervermögen soll bis Mitte der Woche vorliegen

Gesetzentwurf zu Bundeswehr-Sondervermögen soll bis Mitte der Woche vorliegen


Gesetzentwurf zu Bundeswehr-Sondervermögen soll bis Mitte der Woche vorliegen
Gesetzentwurf zu Bundeswehr-Sondervermögen soll bis Mitte der Woche vorliegen

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will bis Mitte der Woche seinen Gesetzentwurf für ein Bundeswehr-Sondervermögen über 100 Milliarden Euro vorlegen. Lindner kündigte am Sonntagabend an, der Entwurf werde "innerhalb der nächsten drei Tage" fertig sein. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte am Montag, bei den Investitionen gehe es "weniger um Aufrüstung als um Ausrüstung". CSU-Chef Markus Söder forderte eine engere Einbindung der Union in sicherheits- und verteidigungspolitische Fragen.

Textgröße ändern:

Lindner sprach in der Sendung "Die richtigen Fragen" von Bild TV von einer "notwendigen Entscheidung", um die "lange Vernachlässigung der Bundeswehr angesichts der Bedrohung unserer äußeren Sicherheit zu beenden". Der Finanzminister betonte zugleich: "Das ist ein schwerer Schritt, weil das Geld nicht da ist. Wir leihen es uns aus der Zukunft."

Verteidigungsministerin Lambrecht sagte mit Blick auf den Investitionsbedarf, es gehe darum, "das, was dringend erforderlich ist, jetzt endlich auch zu Verfügung stellen zu können". Sie nannte technisch hochwertige Funkgeräte, Schutzwesten oder Nachfolger für die Tornado-Flotte der Luftwaffe.

Die Ministerin verwies auf den Auftrag der Bundeswehr, die Landes- und Bündnisverteidigung zu gewährleisten: "Wir brauchen eine gut ausgerüstete Bundeswehr, die diese Verantwortung auch übernehmen kann." Es gehe darum, "dass wir jetzt endlich auch die Anschaffungen machen können, zu denen wir uns verpflichtet haben".

Mit Blick auf deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine betonte Lambrecht, es müsse "auch immer klar sein, dass wir unsere Bundeswehr dabei nicht schwächen". Auf die Frage nach weiteren Waffenlieferungen sagte sie: "Alles, was möglich ist, ist in der Prüfung."

CSU-Chef Söder sagte am Montag: "Wir brauchen für die 100 Milliarden einen Vorschlag, wann und was genau gemacht werden soll." CDU/CSU und Bundesregierung stünden zusammen, jedoch sei die Union kein "Mehrheitsbeschaffer".

Söder forderte den Einsatz des 100-Milliarden-Sonderfonds vor allem für die schnelle Steigerung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, etwa durch Erwerb von Munition und Ersatzteilen. Darüber hinaus müsse das Geld für neue "taktische Systeme" verwendet werden. Der CSU-Chef nannte dabei unter anderem Luftschutz, Drohnen und die Cyberabwehr.

CDU-Chef Friedrich Merz sagte im Bayerischen Rundfunk: "Wir haben gesagt, dass wir es für richtig halten, dass die Bundeswehr jetzt wirklich schnell verbessert wird - sowohl bei der Ausrüstung als auch beim Personal." Uneingeschränkte Unterstützung für ein Investitionsprogramm habe die CDU/CSU-Bundestagsfraktion jedoch nicht zugesagt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine eine massive Aufstockung der Wehrausgaben angekündigt. Im Bundeshaushalt 2022 soll dazu einmalig ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro geschaffen werden. Insgesamt will Deutschland zudem Jahr für Jahr mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung investieren.

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, André Wüstner, forderte eine Überarbeitung des Vergaberechts. "Ohne eine Anpassung des Vergabe- und Haushaltsrechts sowie der Beschaffungsorganisation werden diese 100 Milliarden nicht geordnet abfließen, und das wird auch die Kernaufgabe der Verteidigungsministerin sein, das jetzt zu managen", sagte Wüstner dem Sender Phoenix. Es gehe darum, weg vom "Klein-Klein" zu kommen.

P.Jones--TNT

Empfohlen

China startet Großmanöver vor Taiwan - Warnung an "Separatisten"

China hat am Montag nach eigenen Angaben mit großangelegten Militärübungen vor Taiwan begonnen. Dabei werde auch scharfe Munition eingesetzt, teilte das östliche Kommando des chinesischen Militärs mit. Anvisiert werden demnach "maritime Ziele im Norden und Südwesten Taiwans". Die Armee setze Zerstörer, Fregatten, Jäger, Bomben und Drohnen ein.

Israels Regierungschef Netanjahu zu Treffen mit Trump in Florida erwartet

US-Präsident Donald Trump empfängt am Montag den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einem Treffen in Florida. Es ist bereits Netanjahus fünfter Besuch bei Trump in diesem Jahr. Das Treffen findet inmitten verstärkter internationaler Bemühungen um die Umsetzung der zweiten Phase des US-Waffenruhe-Plans für den Gazastreifen statt. Die erste Phase des Plans war im Oktober, zwei Jahre nach dem Hamas-Überfall auf Israel, in Kraft getreten. Beide Seiten werfen sich jedoch immer wieder Verstöße gegen die seitdem geltende Waffenruhe vor.

Nordkorea testet zwei Langstrecken-Marschflugkörper

Nordkorea hat zwei Langstrecken-Marschflugkörper zu Testzwecken abgefeuert. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Montag mitteilte, sollen damit die "Gefechtsfähigkeit" und die Abwehrfähigkeiten überprüft werden. Die über dem Gelben Meer im Westen der koreanischen Halbinsel abgefeuerten Marschflugkörper blieben demnach über zwei Stunden in der Luft. Auf von KCNA veröffentlichten Fotos war zu sehen, wie die Marschflugkörper gestartet wurden und einschlugen.

Vorläufiges Ergebnis: Kosovos Regierungschef Kurti deutlicher Sieger der Parlamentswahl

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl im Kosovo hat die Partei von Ministerpräsident Albin Kurti nach Auszählung fast aller Stimmen ein Ergebnis von fast 50 Prozent erreicht. Seine linksnationalistische Selbstbestimmungs-Partei (VV) kam bei der Abstimmung am Sonntag nach Angaben der Wahlkommission auf voraussichtlich 49,8 Prozent der Stimmen - mit diesem Ergebnis sind Kurtis Chancen, die politische Blockade im Land zu beenden, deutlich gestiegen.

Textgröße ändern: