The National Times - Faeser betont Aufnahmebereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

Faeser betont Aufnahmebereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine


Faeser betont Aufnahmebereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine
Faeser betont Aufnahmebereitschaft für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

Angesichts steigender Zahlen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die große Aufnahmebereitschaft in den Ländern und Kommunen hervorgehoben. "Wir erleben eine sehr große Hilfsbereitschaft angesichts des unfassbaren Leids, das Putin mit seinem verbrecherischen Angriffskrieg gegen die Ukraine anrichtet. Bund, Länder und Kommunen, aber auch viele Initiativen in unserem Land wollen Kriegsflüchtlinge unterstützen", sagte Faeser der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).

Textgröße ändern:

"Über diese Menschlichkeit und Solidarität, die überall zu spüren ist, bin ich sehr dankbar." Inzwischen würden viele Geflüchtete in den Nachbarstaaten ankommen, vor allem in Polen. Die Unterstützung für die Nachbarstaaten, insbesondere für Aufnahmeeinrichtungen laufe jetzt an, genauso wie die Lieferung von Medikamenten und Impfstoffen, sagte die SPD-Politikerin.

Faeser sprach sich erneut dafür aus, auf EU-Ebene eine Regelung für den Fall eines "massenhaften Zustroms" von Vertriebenen schnell in Kraft zu setzen. "Die Rechtsgrundlage, die nach den Balkan-Kriegen geschaffen wurde, wenden wir erstmals an. Am Donnerstag wollen wir dies formell im Rat der EU-Innenminister beschließen", kündigte Faeser an.

Das bedeute konkret, dass in allen EU-Mitgliedstaaten das gleiche, unbürokratische Verfahren zur Aufnahme von Kriegsflüchtlingen geschaffen werde. "Geflüchtete aus der Ukraine müssen kein Asylverfahren durchlaufen. Sie erhalten einen vorübergehenden Schutz in der EU für bis zu drei Jahre", sagte die Ministerin. "Wir regeln jetzt schnellstens, dass auch Krankenversicherungsschutz und der Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine bestehen wird."

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind bislang rund 3000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine durch die Bundespolizei in Deutschland festgestellt worden. Die tatsächliche Zahl der ukrainischen Flüchtlinge im Land könne "bereits wesentlich höher" sein, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Das BMI frage derzeit die vorhandenen und kurzfristig aktivierbaren Aufnahme- und Unterbringungskapazitäten bei den Ländern, beim Bundesverteidigungsministerium sowie bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ab.

Zudem werde geprüft, mittel- und langfristig "Lösungen im Immobilienbereich" zu finden, etwa durch Liegenschaften und Grundstücke, um eine "zusätzliche Reserve zu entwickeln", sagte der Sprecher der "Rheinischen Post". Dies erfordere jedoch Vorlaufzeiten von sechs bis 12 Monaten.

Nach UN-Angaben sind bislang schätzungsweise eine Million Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Die Zahl ist demnach stark steigend. Viele wollen das Land verlassen. Das Flüchtlingshilfwerk UNHCR hatte die Zahl der ins Ausland Geflüchteten zuvor mit mehr als 660.000 angegeben. Die meisten von ihnen kommen in Polen, der Slowakei, Ungarn und Rumänien an.

Einige von ihnen fahren per Bahn weiter nach Deutschland. Ein Sprecher der Deutschen Bahn berichtete in der Nacht zum Mittwoch von "stark besetzten Zügen", die aus der polnischen Hauptstadt Warschau in Berlin ankommen. Demnach handelte es sich bislang um planmäßig verkehrende Eurocity-Verbindungen. Die Bahn ermöglicht Geflüchteten mit ukrainischem Pass die kostenlose Nutzung der Fernzüge. Die am Sonntag angekündigten Sonderzüge sind demnach noch nicht eingesetzt worden.

I.Paterson--TNT

Empfohlen

EU-Gipfel fordert zügige Umsetzung der Aufrüstungspläne

Die Staats- und Regierungschefs der EU haben zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel eine schnelle Aufrüstung gefordert. In der Abschlusserklärung forderten sie am Donnerstag die Mitgliedsländer zu einer "Beschleunigung der Arbeit in allen Bereichen" auf, um "die Verteidigungsbereitschaft Europas innerhalb der nächsten fünf Jahre maßgeblich zu erhöhen". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte am Rande des Gipfels, Deutschland müsse "alles dafür tun, dass wir unsere eigene Landes- und Bündnisverteidigungsfähigkeit stärken".

Trump ordnet mit Dekret Auflösung von Bildungsministerium an

In einem höchst umstrittenen Schritt hat US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Auflösung des Bildungsministeriums angeordnet. Trump unterzeichnete am Donnerstag in einer Zeremonie im Weißen Haus den Erlass, mit dem Bildungsministerin Linda McMahon angewiesen wird, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Schließung des Bildungsministeriums zu ermöglichen. Die Zuständigkeit für Bildung soll damit an die Bundesstaaten zurückgegeben werden, wie es Konservative schon seit langem fordern.

Orban legt erneut Veto gegen gemeinsame EU-Position zur Ukraine ein

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut eine gemeinsame Erklärung aller 27 Staats- und Regierungschefs der EU verhindert. "Veto! Genug ist genug", schrieb Orban am Donnerstag im Onlinedienst X nach der Veröffentlichung einer Erklärung der übrigen 26 Staats- und Regierungschefs zur Ukraine. Der ungarische Regierungschef kündigte an, das ungarische Volk zu einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine befragen zu wollen. "Bis dahin können wir keinen gemeinsamen Standpunkt in dieser Angelegenheit unterstützen", betonte er.

Britischer Premier: Pläne für Absicherung von Ukraine-Waffenruhe "nehmen Form an"

Der britische Premierminister Keir Starmer sieht Fortschritte bei den Planungen, eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine abzusichern. "Die Pläne nehmen Form an", sagte Starmer am Donnerstag nach einem Treffen von Armeevertretern aus mehr als 25 Ländern auf einem Militärstützpunkt nahe der britischen Hauptstadt London. Es gehe darum, die "politische Absicht" von Sicherheitsgarantien für die Ukraine in die "Realität" zu überführen und "aus Konzepten Pläne" zu machen.

Textgröße ändern: