The National Times - Hausärzte-Chef Weigeldt fordert neue Impfkampagne gegen Corona

Hausärzte-Chef Weigeldt fordert neue Impfkampagne gegen Corona


Hausärzte-Chef Weigeldt fordert neue Impfkampagne gegen Corona
Hausärzte-Chef Weigeldt fordert neue Impfkampagne gegen Corona / Foto: © AFP/Archiv

Der Deutsche Hausärzteverband hat die Bundesregierung mit Blick auf die niedrige Booster- und Viertimpfungsquote zu einer neuen Impfkampagne im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. "Bei all den Diskussionen um das Für und Wider einzelner Maßnahmen darf nicht vergessen werden, dass die wichtigste und wirkungsvollste Maßnahme die Impfung ist und bleibt", sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Ulrich Weigeldt, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag.

Textgröße ändern:

"Wir brauchen daher eine positive Impfkampagne - nicht nur für die vierte Impfung, sondern auch um die Impflücken bei der ersten und der dritten Impfung zu schließen." Eine solche Kampagne müsse die Menschen motivieren und dürfe sie nicht verängstigen, sagte Weigeldt.

"Es gab in Deutschland in der Vergangenheit sehr erfolgreiche Gesundheitskampagnen, beispielsweise zur Impfung gegen Kinderlähmung oder auch die AIDS-Aufklärungskampagne. Etwas vergleichbares vermisse ich bei Corona bisher." Die Kampagne "Deutschland krempelt die Ärmel hoch" werde sicherlich niemanden hinter dem Ofen hervorlocken, sagte Weigeldt.

Der Hausärzte-Chef mahnte, dass die Impfquoten "nach wie vor zu niedrig" seien. "Das gilt für die vierte Impfung, aber insbesondere auch für die Erst- und Drittimpfungen."

Zudem plädierte Weigeldt für eine "proaktive Ansprache von Menschen, die über die üblichen Kommunikationskanäle nicht erreicht" werden könnten. "Vielerorts wurde mit aufsuchenden Impfteams, die gezielt Bezirke und Regionen mit niedrigen Impfquoten aufsuchen, gute Erfahrungen gemacht", sagte er. "Dieses Konzept sollte man weiter ausbauen und dabei insbesondere auf die Kooperation mit lokalen Akteuren bauen. Hier ist noch Luft nach oben."

R.T.Gilbert--TNT

Empfohlen

Behörden: Ebola-Ausbruch in Demokratischer Republik Kongo ist beendet

Der jüngste Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo ist offiziellen Angaben zufolge überstanden. Die Epidemie der tödliche Viruserkrankung, der dutzende Menschen zum Opfer fielen, sei "effektiv beendet", erklärte der Leiter des nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit, Dieudonné Mwamba Kazadi, am Montag. Seit Beginn der Epidemie in der Provinz Kasai seien 53 Infektionsfälle und mindestens 34 Todesfälle verzeichnet worden. Elf weitere Todesfälle seien mutmaßlich ebenfalls auf das Virus zurückzuführen.

US-Vereinbarung mit London: Pharmazölle bleiben ausgesetzt

Die USA haben Großbritannien eine Ausnahme von Arzneimittelzöllen zugesagt. Die US-Zölle auf britische Pharmaprodukte bleiben vorerst ausgesetzt, wie das Handelsministerium in Washington und die Regierung in London am Montag mitteilten. US-Präsident Donald Trump hatte mit Importaufschlägen von bis zu 100 Prozent auf Medikamente gedroht.

Neues Mittel zur Verhinderung einer HIV-Infektion wird nun im südlichen Afrika verabreicht

Im Süden Afrikas kommt seit Montag ein möglicherweise bahnbrechendes neues Medikament zur Verhinderung einer HIV-Infektion zum Einsatz. Die ersten Menschen in Südafrika hätten das Mittel Lenacapavir erhalten, teilte die Organisation Unitaid am Montag, dem Welt-Aids-Tag, mit. Auch in den südafrikanischen Ländern Sambia und Eswatini wird es demnach jetzt eingesetzt. Es handele sich um den ersten regulären Einsatz des Medikaments in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

Welt-Aids-Tag: Deutsche Aidshilfe warnt vor Rückschritten beim Kampf gegen Krankheit

Am Welt-Aids-Tag hat die Deutsche Aidshilfe in einem Appell an die Bundesregierung und die Regierungen anderer Länder dramatische Rückschritte beim globalen Kampf gegen HIV und Aids kritisiert. "Im Moment wird eine globale Katastrophe mit Millionen Toten, Infektionen und Waisen vorprogrammiert", erklärte Sven Warminsky vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe am Montag. "Die Bundesregierung muss jetzt aktiv werden, mehr finanzielle Mittel bereitstellen und die internationale Suche nach Lösungen vorantreiben!"

Textgröße ändern: