The National Times - Hoffnung auf bessere Krebsfrüherkennung: Deutschen Forschern gelingt erster Schritt

Hoffnung auf bessere Krebsfrüherkennung: Deutschen Forschern gelingt erster Schritt


Hoffnung auf bessere Krebsfrüherkennung: Deutschen Forschern gelingt erster Schritt
Hoffnung auf bessere Krebsfrüherkennung: Deutschen Forschern gelingt erster Schritt / Foto: © AFP/Archiv

Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) arbeiten an einer neuen Methode der Krebsfrüherkennung und -bekämpfung durch ein besseres Verständnis der Mutation von Körperzellen. Einen ersten Schritt machten sie nach Angaben des Zentrums vom Mittwoch nun. Es gelang ihnen, die Evolution krebsfördernder Zellmutationen im menschlichen Organismus aus einer einzigen Gewebeprobe zu rekonstruieren und den zeitlichen Ablauf der Mutationsmuster zurückzurechnen.

Textgröße ändern:

Das Verfahren der Forschenden mit dem Namen Scifer zielt auf das Erkennen von Erbgutmutationen in Zellen, die sogenannte Onkogene aktivieren - also Gene, die das Potenzial zur Krebsförderung haben. Werden diese Mutationen im Zuge der ständig ablaufenden Evolutionsprozesse in menschlichen Zellen dauerhaft angeschaltet, erhöhen sie das Risiko für Krebserkrankungen. Von der ersten Mutation bis zur Entstehung eines Tumors können aber viele Jahre vergehen.

"Das heißt, es verstreicht viel Zeit, in der man vielleicht die Möglichkeit hätte, zu intervenieren", erklärte das DKFZ in Heidelberg zu dem Ansatz der Expertengruppe, die ihre Arbeit nun in der Fachzeitschrift "Nature Genetics" veröffentlichte. Ziel sind demnach Verfahren, mit denen die Krebsentstehung frühzeitig erkannt und der Prozess möglicherweise sogar aufgehalten werden könnten. Dies sei derzeit jedoch "noch Zukunftsmusik", stellte das DKFZ klar.

Das in Kooperation mit Wissenschaftlern der Universität im britischen Oxford entwickelte Scifer-Verfahren kann demnach aggressiv wachsende Zellklone in Gewebeproben frühzeitig erkennen. Die Beobachtung und Rekonstruktion dieser Mutationsmuster sollen den Experten des Projekts laut DKFZ als "Wegweiser bei der Entschlüsselung der Zellevolution" dienen. Erste Erkenntnisse zeichneten sich schon ab. So mutierten Onkogene insgesamt sehr viel häufiger als bisher vermutet. Allerdings führe Onkogenaktivierung längst nicht immer zu Krebs.

Das von DKFZ-Forscher Thomas Höfer geleitete Team will als nächstes klären, welche Selektionsfaktoren Zellen mit aktivierten Onkogenen weiter in Richtung maligner Krebsentartung treiben und welche Faktoren dies aufhalten. Höfer hält es demnach für "realistisch", dass die auf Scifer gestützte Forschung bei Blutkrebserkrankungen wie dem myelodysplastische Syndrom "in absehbarer Zeit zu medizinisch verwertbaren Ergebnissen führen könnte".

D.Cook--TNT

Empfohlen

Bundesinstitut für Risikobewertung: Lupinensamen können zu Vergiftungen führen

Lupinensamen können laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu Vergiftungen und allergischen Reaktionen führen. Das geht aus einer aktuellen Stellungsnahme des Instituts hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Zu Vergiftungen kann es laut BfR bei einer Aufnahme höherer Mengen an Chinolizidin-Alkaloiden kommen, die vorrangig in Bitterlupinen vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür stuft das Institut als "mittel" ein.

Robert-Koch-Institut prognostiziert Anstieg von Diabeteserkrankungen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht von einem Anstieg der Diabeteserkrankungen in den kommenden Jahren aus. Dies gehe aus allen Szenarien hervor, die Forschende des RKI für das Jahr 2050 mathematisch modelliert hätten, teilte das RKI am Dienstag in Berlin mit.

Studie: 16.500 Todesfälle in diesem Sommer wegen Klimawandels in europäischen Städten

Der Temperaturanstieg infolge des Klimawandels ist einer Studie zufolge für rund 16.500 Todesfälle in europäischen Städten in diesem Sommer verantwortlich. Der vom Menschen verursachte Klimawandel sei ursächlich für fast 70 Prozent der geschätzt 24.400 Hitzetoten in 854 Städten in Europa, erklärten Wissenschaftler des Imperial College in London und der London School of Hygiene and Tropical Medicine am Mittwoch.

Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Winter

Deutschlands Apotheker warnen vor einem neuerlichen Mangel an Medikamenten in diesem Winter. "Auch in diesen Winter gehen wir sehr schlecht vorbereitet. Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist ein Dauerthema geworden in den Apotheken", sagte Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der "Bild am Sonntag". Leidtragende seien nicht nur die Apotheken und Ärzte, "sondern in erster Linie Patientinnen und Patienten".

Textgröße ändern: