The National Times - Gesetzliche Krankenkassen erzielen Überschuss bis März - Finanzlage angespannt

Gesetzliche Krankenkassen erzielen Überschuss bis März - Finanzlage angespannt


Gesetzliche Krankenkassen erzielen Überschuss bis März - Finanzlage angespannt
Gesetzliche Krankenkassen erzielen Überschuss bis März - Finanzlage angespannt / Foto: © AFP/Archiv

Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) haben in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres einen Überschuss in Höhe von 1,8 Milliarden Euro erzielt. Die Finanzreserven der Kassen betrugen damit zum Quartalsende rund 3,6 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Dies entspricht 0,1 Monatsausgaben und damit nur der Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve in Höhe von 0,2 Monatsausgaben.

Textgröße ändern:

Die Überschüsse der Krankenkassen dienten damit vorrangig der Auffüllung der Finanzreserven auf das gesetzliche Mindestniveau, teilte das Ministerium mit. "Die guten Zahlen täuschen", erklärte deshalb auch Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Der Überschuss sei "kein Zeichen für eine sich entspannende Finanzsituation in der GKV".

"Im Gegenteil: Auch in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 sind die Ausgaben wieder deutlich stärker als die Einnahmen gewachsen", betonte die Ministerin. Das unterstreiche den Handlungsbedarf. Zur Stabilisierung der GKV-Finanzen seien kurzfristigen Maßnahmen sowie strukturelle Reformen erforderlich. Eine Expertenkommission solle dazu Vorschläge erarbeiten - die Einrichtung einer solchen Kommission hatten Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart.

Im ersten Quartal 2025 beliefen sich die Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen auf 88,3 Milliarden Euro und die Ausgaben auf 86,5 Milliarden Euro. Die Ausgaben für Leistungen und Verwaltungskosten sind dabei aber um 7,8 Prozent gestiegen - bei einem Anstieg der Versichertenzahlen von 0,1 Prozent.

Der durchschnittlich von den Krankenkassen erhobene Zusatzbeitrag entsprach Ende März 2,92 Prozent. Er lag damit deutlich oberhalb dem für 2025 bekanntgegebenen durchschnittlichen Satz von 2,5 Prozent. Viele Krankenkassen seien gezwungen, einen höheren Zusatzbeitrag zu erheben, als zur Deckung der laufenden Ausgaben nötig wäre, erklärte das Gesundheitsministerium. Die Kassen müssten ihre im vergangenen Jahr stark gesunkenen Finanzreserven auf das gesetzlich vorgeschriebene Mindestniveau auffüllen.

Die von Unternehmen und Versicherten gezahlten Krankenkassenbeiträge sowie Steuerzuschüsse fließen in den Gesundheitsfonds. Dieser verzeichnete den Angaben zufolge im ersten Quartal 2025 ein Defizit von 4,5 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr 2024 hatte das Ministerium noch im März ein Defizit von rund 6,2 Milliarden Euro für die GKV angegeben. Dies wurde auf Basis des endgültigen Ergebnisses nun auf 6,6 Milliarden Euro angehoben. Dazu habe ein höherer Anstieg der Leistungsausgaben von 8,2 Prozent beigetragen - im vorläufigen Ergebnis war noch mit 8,1 Prozent gerechnet worden.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Bundesinstitut für Risikobewertung: Lupinensamen können zu Vergiftungen führen

Lupinensamen können laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu Vergiftungen und allergischen Reaktionen führen. Das geht aus einer aktuellen Stellungsnahme des Instituts hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Zu Vergiftungen kann es laut BfR bei einer Aufnahme höherer Mengen an Chinolizidin-Alkaloiden kommen, die vorrangig in Bitterlupinen vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür stuft das Institut als "mittel" ein.

Robert-Koch-Institut prognostiziert Anstieg von Diabeteserkrankungen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht von einem Anstieg der Diabeteserkrankungen in den kommenden Jahren aus. Dies gehe aus allen Szenarien hervor, die Forschende des RKI für das Jahr 2050 mathematisch modelliert hätten, teilte das RKI am Dienstag in Berlin mit.

Studie: 16.500 Todesfälle in diesem Sommer wegen Klimawandels in europäischen Städten

Der Temperaturanstieg infolge des Klimawandels ist einer Studie zufolge für rund 16.500 Todesfälle in europäischen Städten in diesem Sommer verantwortlich. Der vom Menschen verursachte Klimawandel sei ursächlich für fast 70 Prozent der geschätzt 24.400 Hitzetoten in 854 Städten in Europa, erklärten Wissenschaftler des Imperial College in London und der London School of Hygiene and Tropical Medicine am Mittwoch.

Apotheker warnen vor Medikamentenmangel im Winter

Deutschlands Apotheker warnen vor einem neuerlichen Mangel an Medikamenten in diesem Winter. "Auch in diesen Winter gehen wir sehr schlecht vorbereitet. Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist ein Dauerthema geworden in den Apotheken", sagte Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, der "Bild am Sonntag". Leidtragende seien nicht nur die Apotheken und Ärzte, "sondern in erster Linie Patientinnen und Patienten".

Textgröße ändern: