The National Times - Arzneimittelausgaben der Kassen im zweiten Corona-Jahr um zehn Prozent gestiegen

Arzneimittelausgaben der Kassen im zweiten Corona-Jahr um zehn Prozent gestiegen


Arzneimittelausgaben der Kassen im zweiten Corona-Jahr um zehn Prozent gestiegen
Arzneimittelausgaben der Kassen im zweiten Corona-Jahr um zehn Prozent gestiegen

Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung sind im zweiten Corona-Jahr um voraussichtlich 10,1 Prozent auf 45 Milliarden Euro gestiegen. Das geht aus am Montag veröffentlichten Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse der Apotheken hervor. Im Jahr 2020 waren die Arzneimittelausgaben laut Bundesgesundheitsministerium um 5,4 Prozent auf rund 43,3 Milliarden Euro gestiegen.

Textgröße ändern:

Für 2021 hatten Ärzte und Krankenkassen nach Angaben des DAV in ihren Rahmenvorgaben zunächst mit 5,1 Prozent Steigerung gerechnet. Von den für das vergangene Jahr ermittelten GKV-Arzneimittelausgaben sind die Einsparungen der Gesetzlichen Krankenversicherung durch Rabattverträge allerdings noch nicht abgezogen, die sich laut vorläufigen Zahlen allein für die ersten drei Quartale auf 3,7 Milliarden Euro belaufen.

Die Zahl der verordneten Medikamente ist im Jahr 2021 nach Apothekenberechnung leicht um 0,3 Prozent auf 714 Millionen gestiegen, nachdem sie 2020 noch um 0,9 Prozent auf 712 Millionen Packungen gesunken war.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nannte die zehnprozentige Ausgabensteigerung einen "Weckruf" zum Handeln und forderte einen Mehrwertsteuersenkung für Medikamente. "Während ein Sammler von Ölgemälden für seine Bilder nur sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlt, muss die Krankenkassen für ein Krebsmedikament 19 Prozent zahlen", erklärte Verbandssprecher Florian Lanz.

Die Mehrwertsteuer für Medikamente müsse ebenfalls auf sieben Prozent gesenkt werden. "Das würde rund fünf Milliarden Euro sparen und wäre eine echte Entlastung für die Solidargemeinschaft der 73 Millionen gesetzlich Versicherten", sagte Lanz.

B.Scott--TNT

Empfohlen

Immer mehr Hochbetagte in Krankenhäusern: AOK fordert Strukturreformen

Immer mehr Hochbetagte werden einer Analyse zufolge im Krankenhaus behandelt. Binnen 20 Jahren stieg der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen von 13 auf 22 Prozent, wie die Krankenkasse AOK am Mittwoch in ihrem sogenannten Krankenhausreport mitteilte. Angesichts einer steigenden Zahl von hochbetagten Patienten und einer sinkenden Zahl an Personal forderte die Krankenkasse Strukturreformen zur Entlastung von Kliniken.

Durch Zecken übertragene Krankheit FSME: Neun Tote in Deutschland im Jahr 2023

Neun Menschen sind im Jahr 2023 in Deutschland an der durch Zecken übertragene Krankheit FSME gestorben. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Verweis auf die jüngsten verfügbaren Zahlen. Im selben Jahr wurden bundesweit demnach gut 600 Menschen mit der Diagnose FSME in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl stationärer Behandlungen stieg in den vergangenen 20 Jahren demnach tendenziell an, schwankt jedoch jährlich mitunter erheblich.

Elektronische Patientenakte geht bundesweit an den Start

Die elektronische Patientenakte (ePA) geht am Dienstag bundesweit an den Start. Sie war zuvor auf regionaler Ebene getestet worden - laut Bundesgesundheitsministerium mit Erfolg. Der noch amtierende Ressortchef Karl Lauterbach lobte das Projekt als "längst überfälligen Wendepunkt in der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung". Zuvor geäußerte Bedenken wegen der Datensicherheit sieht er als ausgeräumt.

AOK fordert von designierter Gesundheitsministerin Warken rasche Maßnahmen

Von der CDU-Politikerin Nina Warken als mutmaßlich künftiger Bundesgesundheitsministerin erwartet der AOK-Bundesverband rasches Handeln. "Erste wirksame Maßnahmen zur Beitragssatzstabilisierung in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung müssen sofort eingeleitet werden", erklärte AOK-Chefin Carola Reimann am Montag. Danach könne die "umfassendere" Arbeit zur Stärkung der Finanzen der Kranken- und Pflegeversicherung beginnen.

Textgröße ändern: