The National Times - EU-Experten halten Risiko starker Ausbreitung der Affenpocken für "sehr gering"

EU-Experten halten Risiko starker Ausbreitung der Affenpocken für "sehr gering"


EU-Experten halten Risiko starker Ausbreitung der Affenpocken für "sehr gering"
EU-Experten halten Risiko starker Ausbreitung der Affenpocken für "sehr gering" / Foto: © RKI Robert Koch Institute/AFP/Archiv

Das Risiko einer starken Ausbreitung der Affenpocken ist nach Einschätzung von EU-Fachleuten "sehr gering". Bei den meisten der bislang aufgetretenen Fälle gebe es nur milde Krankheitssymptome, "und für die allgemeine Bevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit der Verbreitung sehr gering", erklärte am Montag die Leiterin des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), Andrea Ammon.

Textgröße ändern:

Bis einschließlich Samstag hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Berichte über insgesamt 92 bestätigte Affenpocken-Fälle und zwölf Verdachtsfälle aus Ländern erhalten, in denen das Virus nicht heimisch ist. Darunter waren mehrere europäische Staaten, die USA, Kanada und Australien. In Deutschland wurden bis Montagnachmittag sechs Fälle von Affenpocken registriert. Als Herkunftsregionen des Virus gelten West- und Zentralafrika.

Ammon hob allerdings hervor, dass es für bestimmte Bevölkerungsgruppen ein durchaus "hohes" Risiko der Ansteckung gebe. Dies gelte zum Beispiel für Menschen mit "mehreren Sexualpartnern". Nach Angaben der WHO-Expertin Maria Van Kerkhove wird das Virus bei engem Körperkontakt "von Haut zu Haut" übertragen.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides zeigte sich über die gestiegene Zahl von Affenpocken-Fällen in der Europäischen Union "besorgt". Auch wenn die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung in der allgemeinen Bevölkerung gering sei, müsse die Lage "wachsam" beobachtet werden. Dafür seien eine Kontaktverfolgung und ausreichende Ressourcen für die Diagnostik erforderlich.

Van Kerkhoven sagte in einer Live-Übertragung im Internet, insbesondere in jenen Ländern, in denen das Affenpocken-Virus nicht heimisch sei, lasse sich die Ausbreitung eindämmen. Dafür müssten die staatlichen Instrumente zur frühen Identifizierung der Fälle genutzt und Betroffene isoliert werden. "Wir können die Übertragung von Mensch zu Mensch stoppen", zeigte sich Van Kerkhoven überzeugt.

Gegen die Affenpocken gibt es keine spezifische Behandlung. Allerdings wirkt die normale Pockenimpfung zu 85 Prozent vorbeugend. Inwieweit eine Pockenimpfung für Kontaktpersonen und Risikogruppen empfohlen werden soll, wird nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin derzeit noch international auf der Fachebene abgeklärt.

S.Arnold--TNT

Empfohlen

Weltalzheimertag: Experten fordern mehr Prävention von Demenzerkrankungen

Zum Weltalzeimertag haben Experten auf die Bedeutung der Prävention aufmerksam gemacht. Es sei "wichtig, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit und Wirksamkeit von Demenzprävention in der Bevölkerung zu schaffen - und zwar nicht erst im höheren Alter", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Alzheimergesellschaft, Swen Staack, am Freitag in Berlin. Die meisten Risikofaktoren seien bereits im mittleren Erwachsenenalter relevant.

Tennis-Legende Björn Borg schildert Kokain-Abhängigkeit und Krebserkrankung

"Ich habe mich geschämt wie ein Hund." Björn Borg, schwedische Tennis-Legende aus den 1970er Jahren, schildert in einem Interview und in seiner am Donnerstag veröffentlichten Autobiographie seine Kokain-Sucht und seine Erkrankung an Prostatakrebs. Unter dem Titel "Heartbeats" beschreibt der 69-Jährige seine jahrelange Drogenabhängigkeit und den Kampf gegen seine "Dämonen".

Verbraucherzentralen: Fischalternativen mit Algen können zur Jodversorgung beitragen

Pflanzliche Fischalternativen mit Algen können nach Angaben von Verbraucherschützern einen Beitrag zur Jodversorgung leisten. Eine Laboruntersuchung von sechs algenhaltigen veganen Ersatzprodukten für Fisch und Meeresfrüchte habe ergeben, dass fünf der getesteten Produkte "relevante Jodmengen" enthielten, erklärten die Verbraucherzentralen am Donnerstag. Erkennen könnten dies Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch nicht.

Bundesinstitut für Risikobewertung: Lupinensamen können zu Vergiftungen führen

Lupinensamen können laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu Vergiftungen und allergischen Reaktionen führen. Das geht aus einer aktuellen Stellungsnahme des Instituts hervor, die am Mittwoch in Berlin veröffentlicht wurde. Zu Vergiftungen kann es laut BfR bei einer Aufnahme höherer Mengen an Chinolizidin-Alkaloiden kommen, die vorrangig in Bitterlupinen vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür stuft das Institut als "mittel" ein.

Textgröße ändern: