The National Times - Gutachten: Zugewanderte leisten unverzichtbaren Beitrag im Gesundheitswesen

Gutachten: Zugewanderte leisten unverzichtbaren Beitrag im Gesundheitswesen


Gutachten: Zugewanderte leisten unverzichtbaren Beitrag im Gesundheitswesen
Gutachten: Zugewanderte leisten unverzichtbaren Beitrag im Gesundheitswesen / Foto: © AFP/Archiv

Zugewanderte Fachkräfte leisten einer Untersuchung zufolge einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Deutschland. Bereits jetzt ist etwa jeder sechste Erwerbstätige in den Gesundheits- und Pflegeberufen im Ausland geboren, wie aus dem am Dienstag vorgestellten Jahresgutachten 2022 des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR) hervorgeht. Mehr als ein Viertel der Ärztinnen und Ärzte hat demnach einen Migrationshintergrund.

Textgröße ändern:

Zwischen 2013 und 2019 verdoppelte sich dem Gutachten zufolge die Zahl der Zugewanderten, die im Gesundheitswesen arbeiten, nahezu. Um in Deutschland arbeiten zu dürfen, müssen sie aber nachweisen, dass ihre Qualifikation deutschen Standards entspricht. Angesichts eines "erheblichen" Fachkräftemangels fordert der SVR deshalb, die Anerkennungsverfahren zu beschleunigen.

Prozesse müssten beschleunigt, weiter vereinfacht und einheitlicher gestaltet werden, hieß es. Die verschiedenen beteiligten Stellen – unter anderem deutsche Konsulate im Ausland, Ausländerbehörden und die Bundesagentur für Arbeit – müssten außerdem besser zusammenarbeiten.

Der Sachverständigenrat empfiehlt zudem, stärker für Zuwanderung in die Ausbildung zu werben, um so den Fachkräftebedarf im Gesundheitswesen langfristig zu sichern. Um die Kräfte langfristig zu halten, müssten jedoch auch die Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor und besonders in der Pflege "grundlegend verbessert" werden.

"Zugewanderte sind auf allen Ebenen des Gesundheitswesens tätig – zum Beispiel im ärztlichen Dienst oder im Bereich der Alten- und Krankenpflege", erklärte die SVR-Vorsitzende Petra Bendel. Ohne sie stünde das deutsche Gesundheitssystem "vor einem Kollaps". Das habe spätestens die Coronapandemie gezeigt.

Angesichts des demografischen Wandels werde der Bedarf an Fachkräften weiter steigen. Zugangsmöglichkeiten müssten folglich vereinfacht und nachhaltig gestaltet werden, erklärte Bendel weiter.

D.S.Robertson--TNT

Empfohlen

Immer mehr Hochbetagte in Krankenhäusern: AOK fordert Strukturreformen

Immer mehr Hochbetagte werden einer Analyse zufolge im Krankenhaus behandelt. Binnen 20 Jahren stieg der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen von 13 auf 22 Prozent, wie die Krankenkasse AOK am Mittwoch in ihrem sogenannten Krankenhausreport mitteilte. Angesichts einer steigenden Zahl von hochbetagten Patienten und einer sinkenden Zahl an Personal forderte die Krankenkasse Strukturreformen zur Entlastung von Kliniken.

Durch Zecken übertragene Krankheit FSME: Neun Tote in Deutschland im Jahr 2023

Neun Menschen sind im Jahr 2023 in Deutschland an der durch Zecken übertragene Krankheit FSME gestorben. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Verweis auf die jüngsten verfügbaren Zahlen. Im selben Jahr wurden bundesweit demnach gut 600 Menschen mit der Diagnose FSME in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl stationärer Behandlungen stieg in den vergangenen 20 Jahren demnach tendenziell an, schwankt jedoch jährlich mitunter erheblich.

Elektronische Patientenakte geht bundesweit an den Start

Die elektronische Patientenakte (ePA) geht am Dienstag bundesweit an den Start. Sie war zuvor auf regionaler Ebene getestet worden - laut Bundesgesundheitsministerium mit Erfolg. Der noch amtierende Ressortchef Karl Lauterbach lobte das Projekt als "längst überfälligen Wendepunkt in der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung". Zuvor geäußerte Bedenken wegen der Datensicherheit sieht er als ausgeräumt.

AOK fordert von designierter Gesundheitsministerin Warken rasche Maßnahmen

Von der CDU-Politikerin Nina Warken als mutmaßlich künftiger Bundesgesundheitsministerin erwartet der AOK-Bundesverband rasches Handeln. "Erste wirksame Maßnahmen zur Beitragssatzstabilisierung in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung müssen sofort eingeleitet werden", erklärte AOK-Chefin Carola Reimann am Montag. Danach könne die "umfassendere" Arbeit zur Stärkung der Finanzen der Kranken- und Pflegeversicherung beginnen.

Textgröße ändern: