The National Times - 150 Fälle von Salmonellen durch Kinder-Schokoprodukte in der EU

150 Fälle von Salmonellen durch Kinder-Schokoprodukte in der EU


150 Fälle von Salmonellen durch Kinder-Schokoprodukte in der EU
150 Fälle von Salmonellen durch Kinder-Schokoprodukte in der EU / Foto: © dpa/AFP/Archiv

Die europäische Behörden haben mittlerweile 150 Fälle von Salmonellen mit Kinder-Schokoladenprodukten aus einem belgischen Werk von Ferrero in Verbindung gebracht. Die Fälle seien in neun Ländern aufgetreten, unter anderem Deutschland und Frankreich, teilten die Europäische Lebensmittelbehörde (Efsa) und die EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) am Dienstag mit. Der Großteil der Salmonellen-Infektionen trat demnach bei Kindern unter zehn Jahren auf.

Textgröße ändern:

Namentlich erwähnten die Behörden den italienischen Süßwarenhersteller Ferrero nicht. Sie teilten mit, dass "Schokoladenprodukte, die von einem Unternehmen in ihrer belgischen Niederlassung hergestellt wurden, als Ursache für einen Salmonellen-Ausbruch" in mehreren Ländern festgestellt worden sei. Ferrero hatte vergangene Woche alle Kinder-Produkte aus seinem Werk im belgischen Arlon wegen Salmonellen-Verdachts zurückgerufen und den Betrieb eingestellt.

Die belgische Behörde für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette warf Ferrero mangelnde Transparenz vor. Auch Efsa und ECDC erklärten, bereits im Dezember 2021 seien bei Eigenkontrollen Salmonellen in einem Buttermilch-Tank in Arlon entdeckt worden. Daraufhin habe Ferrero zwar "Probenahmen und Untersuchungen der Produkte und der Umgebung der Verarbeitung erhöht". Nach negativem Salmonellen-Befund sei die Schokolade aber in Europa und weltweit ausgeliefert worden.

Der Hersteller hatte "interne Ineffizienzen" eingeräumt, die zu "Verzögerungen bei der rechtzeitigen Beschaffung und Weitergabe von Informationen" geführt hätten. Die belgische Justiz leitete am Montag Ermittlungen gegen Ferrero ein.

Auf das Werk in Arlon entfallen laut Ferrero rund sieben Prozent aller jährlich weltweit hergestellten Produkte der Marke Kinder. Zu den rückgerufenen Produkten gehörten Kinder Überraschung und Kinder Schokobons sowie eine Reihe von Oster- und Weihnachtsartikeln.

Salmonellen können Symptome wie Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe auslösen und sind eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Infektionen. Potenziell gefährdet für schwerere Krankheitsverläufe sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen sowie solche mit einem geschwächtem Immunsystem.

P.Jones--TNT

Empfohlen

"Im gesundheitlichen Kriegsfall": Spahn rechtfertigt Vorgehen bei Maskenkäufen

Der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die umstrittene Beschaffung von Masken während der Corona-Pandemie mit einer Ausnahmesituation gerechtfertigt. Deutschland habe sich damals "im gesundheitlichen Kriegsfall" befunden, sagte der heutige Unionsfraktionschef Spahn am Mittwochabend im ZDF-"heute journal". Es sei bei der Maskenbeschaffung damals sicher nicht alles richtig gemacht worden. Er habe aber "ein reines Gewissen".

Kassen sollen künftig Lungenkrebs-Früherkennung bei starken Rauchern bezahlen

Die Lungenkrebs-Früherkennung bei starken Raucherinnen und Rauchern soll ab April 2026 Kassenleistung werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Kassen, Ärzten und Krankenhäusern beschloss am Mittwoch in Berlin das Screening-Angebot als neue Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Ziel ist es, eine Krebserkrankung frühzeitig zu erkennen, eine zeitnahe Behandlung zu ermöglichen und so die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen.

Warken will in nächster Sitzung von Haushaltsausschuss zu Masken-Bericht sprechen

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will in der nächsten Sitzung des Haushaltsausschusses des Bundestags zu einem Sonderbericht zur Maskenbeschaffung Stellung nehmen. Der Haushaltsausschuss habe Warken zu seiner nächsten Sitzung eingeladen, sagte am Montag ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. "Und dieser Einladung wird die Ministerin auch nachkommen." Laut Bundestag tagt der Ausschuss kommende Woche, am 25. Juni, zum nächsten Mal.

Drogenbeauftragter: "Wir haben ein Alkohol- und Tabakproblem in Deutschland"

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), hat den Deutschen ein problematisches Verhältnis zu Alkohol und Tabak attestiert. "Wir haben ein Alkohol- und Tabakproblem in Deutschland. Und darüber müssen wir reden", sagte Streeck der "Welt" (Montagausgabe). Alkoholkonsum sei "tief in unserer Kultur verwurzelt, und einen Kulturwechsel macht die Gesellschaft nur langsam mit".

Textgröße ändern: