The National Times - Versicherte nutzen häufiger Gesundheitsapps auf Rezept - oft unklarer Nutzen

Versicherte nutzen häufiger Gesundheitsapps auf Rezept - oft unklarer Nutzen


Versicherte nutzen häufiger Gesundheitsapps auf Rezept - oft unklarer Nutzen
Versicherte nutzen häufiger Gesundheitsapps auf Rezept - oft unklarer Nutzen / Foto: © AFP/Archiv

Gesundheitsapps auf Rezept werden inzwischen von Versicherten häufiger genutzt. Seit dem Start der digitalen Anwendungen im September 2020 wurden rund 374.000 solcher Apps über die Kassen in Anspruch genommen, wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am Montag in Berlin mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Inanspruchnahme solcher Anwendungen, aber auch die Ausgaben damit mehr als verdoppelt.

Textgröße ändern:

Dennoch zieht der Kassenverband eine ernüchternde Bilanz. "Auch im dritten Jahr nach ihrer Einführung lösen die Gesundheitsapps nicht ihr Versprechen ein, die gesundheitliche Versorgung grundlegend zu verbessern", erklärte GKV-Vorständin Stefanie Stoff-Ahnis. Bei der Mehrzahl der digitalen Anwendungen fehle nach wie vor der Nutzennachweis.

Es gelinge nicht, einen positiven Effekt auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten nachzuweisen. "Der unverändert hohe Anteil von Anwendungen, die aufgrund ihres unklaren Nutzens nur zur Probe gelistet sind, sorgt für Unsicherheit und mangelnde Akzeptanz sowohl bei der verordnenden Ärzteschaft als auch bei Patientinnen und Patienten", kritisierte Stoff-Ahnis.

Gleichzeitig stiegen die Preise. Zwischen Anfang September 2020 und Ende September 2023 bezahlte die gesetzliche Krankenversicherung für Gesundheitsapps demnach 113 Millionen Euro. Die Kosten solcher Apps etwa bei Schmerzen, Diabetes oder zur Gewichtsreduktion werden von den Krankenkassen erstattet. Zuvor muss das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Funktion, Qualität, und Datensicherheit der Produkte geprüft haben.

Ein Großteil der Anwendungen wird laut GKV zunächst zur Probe aufgenommen. Die Hersteller könnten allerdings im ersten Jahr einen beliebig hohen Preis festlegen, der von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet werden müsse - unabhängig davon, ob ein Nutzen nachgewiesen worden sei oder nicht.

Dem Kassenverband zufolge konnte im Berichtszeitraum nur jede fünfte App auf Rezept bei Aufnahme in die entsprechende Liste überhaupt einen Nutzen nachweisen. Dieser Anteil sei "stark gesunken". Der Kassenverband forderte daher, künftig ausschließlich Gesundheitsapps "mit nachgewiesenem medizinischen Nutzen und echten Mehrwerten" als Kassenleistung aufzunehmen.

F.Adams--TNT

Empfohlen

EU-Gericht urteilt über Herausgabe von Textnachrichten von der Leyens an Pfizer-Chef

Ein EU-Gericht urteilt am Mittwoch in Luxemburg über die Herausgabe von Textnachrichten zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla während der Corona-Pandemie. Geklagt hatte eine Journalistin der "New York Times", nachdem die Kommission ihr verweigert hatte, die Textnachrichten einzusehen. Das Gericht muss nun entscheiden, ob die Kommission rechtmäßig handelte.

Statistikamt: Zahl der Hautkrebsbehandlungen binnen 20 Jahren stark gestiegen

Die Zahl der stationären Hautkrebsbehandlungen ist binnen 20 Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2023 wurden 116.900 Menschen wegen Hautkrebs im Krankenhaus behandelt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 87,5 Prozent mehr Fälle als im Jahr 2003.

AFP-Zählung: Mehr als 1000 Masernfälle in den USA seit Jahresbeginn

Die hochansteckende Masern-Krankheit breitet sich in den USA weiter aus. Seit Jahresbeginn wurden bereits mehr als 1000 Fälle registriert, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Mitteilungen der Gesundheitsbehörden ergab. Drei Menschen starben, darunter zwei Kinder.

Rot leuchtender Spinnenfaden: Erstmals Genschere bei Spinnen eingesetzt

Forscher der Universität Bayreuth haben erstmals erfolgreich die Genschere bei Spinnen eingesetzt. Die Webspinnen produzierten nach der Gen-Editierung rot fluoreszierende Spinnenseide, wie die Universität am Donnerstag berichtete. Das Ergebnis sei vielversprechend für die Materialforschung. So könne die bereits sehr hohe Reißfestigkeit von Spinnenseide durch genetische Veränderungen noch weiter erhöht werden.

Textgröße ändern: