The National Times - Start der einrichtungsbezogenen Impfpflicht - Sorge um Personalmangel

Start der einrichtungsbezogenen Impfpflicht - Sorge um Personalmangel


Start der einrichtungsbezogenen Impfpflicht - Sorge um Personalmangel
Start der einrichtungsbezogenen Impfpflicht - Sorge um Personalmangel

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist in Kraft - und die Sorgen um mögliche Personalmängel insbesondere in der Pflege bestehen weiter. Die Vorgabe führe "in der Alten- und Krankenpflege, in Arztpraxen, bei der Feuerwehr sowie im Rettungsdienst dazu, den Personalmangel in den sensibelsten Bereichen zu verschärfen", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

"Mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht wird die Pandemie in der Alten- und Krankenpflege nicht beherrschbar", urteilte Brysch. "Denn die derzeitigen Vakzine können die Verbreitung der aktuellen Variante kaum stoppen."

Auch der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA), in dem Pflegeheimbetreiber organisiert sind, warnte vor einer Verschärfung des ohnehin bestehenden Personalmangels. "Wir sind sehr besorgt, weil Versorgungsengpässe drohen, wenn flächendeckend Betretungsverbote für ungeimpftes Personal ausgesprochen werden", sagte Verbandspräsident Bernd Meurer den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Dienstag. "Es wird Pflegeheime geben, die dann ihre Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr versorgen können."

Meurer kritisierte zudem, dass es noch viele offene Fragen gebe. "Ich muss als Arbeitgeber zum Beispiel verbindlich wissen, was die arbeitsrechtlichen Folgen sind: Darf man kündigen? Und welche Haftungsansprüche gibt es, bis das Gesundheitsamt entschieden hat?"

Heimen, die ungeimpftes Personal weiter beschäftigten, um die Versorgung zu gewährleisten, drohe ein Rechtsrisiko. "Was, wenn es dann zu einem Ausbruch kommt und ein Angehöriger den Betreiber deshalb verklagt?", fragt Meurer. Der Gesetzgeber müsse gewährleisten, dass von ihm angeordnete Maßnahmen auch umsetzbar seien - "das ist bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht derzeit nicht der Fall".

Seit diesem Dienstag müssen die Beschäftigten in Gesundheit und Pflege nachweisen, dass sie gegen Corona geimpft oder genesen sind. Betroffen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem in Alten- und Pflegeheimen, Einrichtungen für Behinderte, Krankenhäusern, Arztpraxen, Rettungsdiensten und Pflegediensten. Ausgenommen sind Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können - sie müssen dafür ein ärztliches Zeugnis vorlegen.

Legen die Beschäftigten keinen der geforderten Nachweise vor, muss der Arbeitgeber das jeweils zuständige Gesundheitsamt informieren. Die Behörde soll die Betroffenen dann zunächst erneut auffordern, den Nachweis in einer angemessenen Frist vorzulegen, die aber im Gesetz nicht näher definiert ist. Bleibt dies erneut aus, muss das Amt im Rahmen seines Ermessens über ein Tätigkeits- oder Betretungsverbot entscheiden.

A.Robinson--TNT

Empfohlen

Augenkrankheit nach Abnehmspritzen: Vier Patienten in Dänemark erhalten Entschädigung

Weil sie nach der Einnahme von Abnehm- oder Diabetes-Medikamenten schwere Augenerkrankungen entwickelt haben, erhalten in Dänemark vier Patienten eine Entschädigung. Wie die dänische Behörde für Patientenentschädigung am Freitag entschied, erhalten die vier Betroffenen eine Entschädigungszahlung in Höhe von insgesamt 800.000 dänischen Kronen (umgerechnet etwa 107.000 Euro). Die Patienten hatten jeweils das Abnehmmedikament Wegovy oder das Diabetesmedikament Ozempic verwendet, die beide vom dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk hergestellt werden.

RKI: 2300 neue HIV-Infektionen in vergangenem Jahr - leichter Anstieg

In Deutschland hat es im vergangenen Jahr nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) 2300 neue HIV-Infektionen gegeben. Dies waren gegenüber dem Jahr 2023 etwa 200 Neuinfektionen mehr, wie das RKI am Donnerstag in Berlin anlässlich des Weltaidstags am 1. Dezember mitteilte. Das RKI erklärte, der Anstieg zeige dass es weiterer Anstrengungen bedürfe, vor allem um die zielgruppenspezifischen Testangebote und den Zugang zu Therapie und Prophylaxe in der Fläche zu verbessern.

Warken dringt auf Verbesserung der Versorgung von Long-Covid-Patienten

Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) dringt auf Verbesserungen bei der Versorgung von Long-Covid-Patientinnen und -Patienten. "Das müssen wir parallel machen: Forschung, neue Arzneimittel auf den Markt bringen, die Krankheit besser verstehen lernen, aber auch die Versorgung verbessern", sagte Warken im ARD-"Morgenmagazin" am Mittwoch.

Krankenkasse: Jeder Vierte hat Angst vor Behandlung im Krankenhaus

Jeder Vierte in Deutschland hat einer Umfrage zufolge Angst vor einer Krankenhausbehandlung. Laut der am Montag in Hannover veröffentlichten Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse KKH fürchten sich etwa 26 Prozent der 18- bis 70-Jährigen bei einem bevorstehenden Krankenhausaufenthalt vor der Behandlung. Frauen macht dies mit einem Anteil von 30 Prozent häufiger Sorgen als Männern mit 22 Prozent.

Textgröße ändern: