The National Times - WHO-Mitgliedsstaaten verhandeln ab Februar über Entwurf eines Pandemie-Abkommens

WHO-Mitgliedsstaaten verhandeln ab Februar über Entwurf eines Pandemie-Abkommens


WHO-Mitgliedsstaaten verhandeln ab Februar über Entwurf eines Pandemie-Abkommens
WHO-Mitgliedsstaaten verhandeln ab Februar über Entwurf eines Pandemie-Abkommens / Foto: © AFP/Archiv

Um künftig besser gegen Pandemien gewappnet zu sein, wollen die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ab Februar über einen Entwurf eines globalen Abkommens verhandeln. Die 194 Mitgliedsstaaten haben sich nach dreitägigen Verhandlungen darauf geeinigt, "den ersten Entwurf eines rechtsverbindlichen Abkommens auszuarbeiten, das die Welt vor künftigen Pandemien schützen soll", wie die WHO am Mittwoch mitteilte. Der "konzeptionelle Vorentwurf" solle am 27. Februar 2023 diskutiert werden.

Textgröße ändern:

Das Präsidium des zwischenstaatlichen Verhandlungsgremiums, das aus je einem Delegierten aus jeder der sechs WHO-Regionen besteht, wird mit der Ausarbeitung des Textes beauftragt. Dieser soll als Grundlage für die Verhandlungen der Mitgliedstaaten dienen.

Vor fast drei Jahren war erstmals das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 erstmals in China nachgewiesen worden. Daraufhin breitete es sich auf der gesamten Welt aus, was zur schlimmsten Pandemie seit einem Jahrhundert führte. 6,6 Millionen Menschen starben durch das Virus, zudem entstanden Kosten in Höhe von mehreren Billionen Euro.

Die Auswirkungen der Pandemie "auf das Leben der Menschen, die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt dürfen niemals vergessen werden", sagte Precious Matsoso aus Südafrika, die einem WHO-Verhandlungsgremium angehört, das an dem Entwurf arbeiten wird. "Die beste Chance, die wir heute als globale Gemeinschaft haben, um eine Wiederholung der Vergangenheit zu verhindern, besteht darin, zusammenzukommen (...) und ein globales Abkommen zu entwickeln, das die Gesellschaften vor künftigen pandemischen Bedrohungen schützt."

US-Verhandlungsführerin Pamela Hamamoto sagte in dieser Woche, es müsse sich noch viel ändern, bevor die Vereinigten Staaten den Entwurf unterzeichnen könnten. Washington wolle, dass in dem Abkommen Transparenz verankert werde. Dazu gehöre unter anderem das Versprechen eines schnellen und umfassenden Datenaustausches zwischen den Ländern.

Die Grundlage für ein mögliches Abkommen war Ende 2021 gelegt worden. Geplant ist, im Frühjahr 2024 einen rechtsverbindlichen Text zu verabschieden.

S.Arnold--TNT

Empfohlen

Immer mehr Hochbetagte in Krankenhäusern: AOK fordert Strukturreformen

Immer mehr Hochbetagte werden einer Analyse zufolge im Krankenhaus behandelt. Binnen 20 Jahren stieg der Anteil der Menschen über 80 Jahren an allen Krankenhausfällen von 13 auf 22 Prozent, wie die Krankenkasse AOK am Mittwoch in ihrem sogenannten Krankenhausreport mitteilte. Angesichts einer steigenden Zahl von hochbetagten Patienten und einer sinkenden Zahl an Personal forderte die Krankenkasse Strukturreformen zur Entlastung von Kliniken.

Durch Zecken übertragene Krankheit FSME: Neun Tote in Deutschland im Jahr 2023

Neun Menschen sind im Jahr 2023 in Deutschland an der durch Zecken übertragene Krankheit FSME gestorben. Das berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Verweis auf die jüngsten verfügbaren Zahlen. Im selben Jahr wurden bundesweit demnach gut 600 Menschen mit der Diagnose FSME in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl stationärer Behandlungen stieg in den vergangenen 20 Jahren demnach tendenziell an, schwankt jedoch jährlich mitunter erheblich.

Elektronische Patientenakte geht bundesweit an den Start

Die elektronische Patientenakte (ePA) geht am Dienstag bundesweit an den Start. Sie war zuvor auf regionaler Ebene getestet worden - laut Bundesgesundheitsministerium mit Erfolg. Der noch amtierende Ressortchef Karl Lauterbach lobte das Projekt als "längst überfälligen Wendepunkt in der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung". Zuvor geäußerte Bedenken wegen der Datensicherheit sieht er als ausgeräumt.

AOK fordert von designierter Gesundheitsministerin Warken rasche Maßnahmen

Von der CDU-Politikerin Nina Warken als mutmaßlich künftiger Bundesgesundheitsministerin erwartet der AOK-Bundesverband rasches Handeln. "Erste wirksame Maßnahmen zur Beitragssatzstabilisierung in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Sozialen Pflegeversicherung müssen sofort eingeleitet werden", erklärte AOK-Chefin Carola Reimann am Montag. Danach könne die "umfassendere" Arbeit zur Stärkung der Finanzen der Kranken- und Pflegeversicherung beginnen.

Textgröße ändern: