The National Times - Niedersächsische Ermittler schalten von Cyberkriminellen genutzte Server ab

Niedersächsische Ermittler schalten von Cyberkriminellen genutzte Server ab


Niedersächsische Ermittler schalten von Cyberkriminellen genutzte Server ab
Niedersächsische Ermittler schalten von Cyberkriminellen genutzte Server ab

Ermittler aus Niedersachsen haben in einer internationalen Zugriffsaktion ein von mutmaßlichen Cyberkriminellen genutztes Servernetzwerk abgeschaltet. Das teilten Staatsanwaltschaft, Polizei und niedersächsische Landesregierung am Dienstag in Hannover und Verden mit. Sie blockierten ein Netzwerk mit 15 Serverstandorten, über das Kriminelle in verschlüsselter Form kommuniziert und Cyberattacken etwa auf Krankenhäuser organisiert haben sollen.

Textgröße ändern:

Beteiligt waren demnach unter anderem Ermittler in Nachbarstaaten wie Frankreich und Tschechien sowie Großbritannien, der Ukraine und den USA. Auch die europäischen Polizei- und Justizbehörden waren eingebunden. Der Schlag galt den Servern eines Internetdienstanbieters, der Kunden eine doppelt abgesicherte verschlüsselte Kommunikation via Virtual Private Network (VPN) anbot. Kriminelle sollen diese benutzt haben, um Schadsoftware für Erpressungsversuche auszutauschen und sich zu koordinieren.

Das Netzwerk diente demnach unter anderem zur Verbreitung der Schadsoftware "Ryuk", mit der Verdächtige etwa Kliniken, Firmen, Verwaltungen und Universitäten erpressen. Die Server seien dabei von verschiedenen kriminellen Gruppen zum Austausch und Aufbau organisierter Strukturen genutzt worden, erklärten die Ermittler.

Ins Rollen kamen die von der Polizei Hannover und der Verdener Staatsanwaltschaft geführten Ermittlungen demnach 2019 nach einer Cyberattacke auf die Stadtverwaltung von Neustadt am Rübenberge. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) wertete die Abschaltung der Server als "großartigen Erfolg". Die gelungene Aktion zeige, "dass wir als Sicherheitsbehörden dazu in der Lage sind, schwerkriminellen Cybernetzwerken das Handwerk zu legen".

"Das schärfste Schwert gegen international agierende Verbrecher ist ein gemeinsames und eng abgestimmtes Vorgehen", erklärte der Minister am Dienstag unter Verweis auf die grenzüberschreitende Koordination der Ermittler. Ohne die europäische Polizeibehörde Europol wäre der Schlag nicht möglich gewesen. Einen weiteren Ausbau der Kompetenzen und Mittel für Europol halte er deshalb "für zwingend". Täter agierten international "höchst dynamisch".

O.Nicholson--TNT

Empfohlen

Familienvater stirbt bei Bootsunglück auf See in Niedersachen - Kinder überleben

Beim Kentern eines Kanus während einer Bootstour mit seinen Kindern ist ein 40-jähriger Familienvater auf dem Gartower See in Niedersachsen ums Leben gekommen. Seine zwei Kinder im Alter von zwei und sieben Jahren konnten von Zeugen gerettet werden, wie die Polizei in Lüneburg am Mittwochabend mitteilte. Das private Kanu kippte demnach am Mittwochnachmittag aus bislang ungeklärter Ursache um.

Zwei Tote bei Waldbränden in Kanada - Etwa 1000 Menschen evakuiert

Bei starken Waldbränden im Zentrum Kanadas sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Todesopfer seien in dem kleinen Ort Lac-du-Bonnet in der Provinz Manitoba zu beklagen gewesen, erklärte die kanadische Polizei am Mittwoch. In Manitoba wurden zudem in den vergangenen Tagen rund 1000 Menschen zur Evakuierung aufgefordert.

Vorwurf der Hamas-Nähe: US-Richterin ordnet Freilassung von indischem Wissenschaftler an

Eine US-Bundesrichterin hat die Freilassung eines indischen Wissenschaftlers angeordnet, dem Verbindungen zur radikalislamischen Hamas vorgeworfen werden. Badar Khan Suri, Forscher an der renommierten Georgetown University in der Hauptstadt Washington, müsse sofort freigelassen werden, urteilte US-Richterin Patricia Giles am Mittwoch. Die Festnahme Suris habe sein Recht auf Redefreiheit verletzt.

Russland verurteilt bekannten Wahlbeobachter zu fünf Jahren Haft

Als Teil des scharfen Vorgehens gegen Kritiker und Oppositionelle ist in Russland ein bekannter Wahlbeobachter zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Grigori Melkonjants, Ko-Vorsitzender der russischen Wahlbeobachtungsorganisation Golos, sei schuldig gesprochen worden, mit einer europäischen Netzwerk zur Wahlbeobachtung zusammengearbeitet zu haben, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch, der an der Verhandlung in dem Gericht in Moskau teilnahm. Die Nichtregierungsorganisation Golos ist für ihre sorgfältige Erfassung von Wahlbetrug in Russland bekannt.

Textgröße ändern: