The National Times - Internationaler Strafgerichtshof: 20 Jahre Haft für sudanesischen Milizenführer

Internationaler Strafgerichtshof: 20 Jahre Haft für sudanesischen Milizenführer


Internationaler Strafgerichtshof: 20 Jahre Haft für sudanesischen Milizenführer
Internationaler Strafgerichtshof: 20 Jahre Haft für sudanesischen Milizenführer / Foto: © ANP/AFP/Archiv

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat einen sudanesischen Milizenführer wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 20 Jahren Haft verurteilt. Ali Mohammed Ali Abd-Al-Rahman habe in seiner Rolle als ranghoher Kommandeur der berüchtigten arabischen Dschandschawid-Milizen "aktiv" an mehreren Kriegsverbrechen während des Bürgerkrieges in dem nordafrikanischen Land vor zwanzig Jahren teilgenommen, befand das Haager Gericht am Dienstag.

Textgröße ändern:

Der 76-Jährige stand teilnahmslos in dem Gerichtssaal, während die Vorsitzende Richterin Joanna Korner das Urteil verlas. Abd-Al-Rahman habe Schläge, unter anderem mit einer Axt, "persönlich ausgeführt" und Befehle zur Hinrichtung gegeben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Haftstrafe für den Milizenführer gefordert, der auch unter dem Kampfnamen Ali Kuschaib bekannt ist. Seine freiwillige Selbststellung, sein Alter und sein gutes Verhalten in Haft hätten jedoch zu einer Milderung des Urteils geführt, erklärt Korner.

Abd-Al-Rahman war im Oktober der Vorwürfe gegen ihn schuldig befunden worden. Der IStGH befand, er sei zwischen August 2003 und mindestens April 2004 für mehrere Verbrechen, darunter Vergewaltigung, Mord und Folter, verantwortlich gewesen.

Die Dschandschawid-Milizen hatten in den 2000er-Jahren die sudanesische Regierung im Kampf gegen Rebellen in der westsudanesischen Region Darfur unterstützt. Dort hatten nicht-arabischsprachige Rebellen gegen die von der arabischsprachigen Mehrheit dominierte Regierung des damaligen Präsidenten Omar al-Baschir gekämpft. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben 300.000 Menschen getötet und 2,5 Millionen Menschen vertrieben.

Nach der Absetzung des langjährigen Machthabers al-Baschir im Jahr 2019 durch das sudanesische Militär floh Abd-Al-Rahman, der seit 2007 mit einem internationalen Haftbefehl gesucht wurde, in die Zentralafrikanische Republik und stellte sich. Er wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bis zuletzt zurück und erklärte, er sei nicht Ali Kuschaib. "Ich kenne diese Person nicht", sagte er bei einer Gerichtsanhörung im Dezember 2024.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Urteil: Firma muss bei gescheitertem Wechsel in gesetzliche Krankenkasse zahlen

Bietet eine Firma eine Dienstleistung an, um Kunden den Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung zu ermöglichen, und scheitert dieser dann, muss sie laut einem Urteil aus Hessen dafür aufkommen. Der Kläger erhält mehr als 14.000 Euro, wie eine Sprecherin des Landgerichts Frankfurt am Main am Dienstag mitteilte. Die Entscheidung fiel demnach am Montag. (Az.: 2-23 O 224/25)

Lastwagen verliert hunderte Kisten Bier auf Bundesstraße in Sachsen

Ein Lastwagen hat auf einer Bundesstraße in Sachsen hunderte Kisten Bier verloren. Der 70-jährige Fahrer war am Montagmittag nördlich von Zwickau in Richtung Altenburg unterwegs, als die mangelhaft gesicherten Kisten die Plane des Aufliegers herausrissen und auf die Straße fielen, wie die Polizei am Dienstag in Zwickau mitteilte. Rund 400 Kisten landeten auf der Straße, hunderte Liter Bier verteilten sich auf der Fahrbahn.

Acht Festnahmen nach tödlicher Auseinandersetzung an Berliner Humboldtforum

Drei Monate nach einer Auseinandersetzung mit einem Toten am Berliner Humboldtforum hat die Polizei am Montag acht junge Männer im Alter von 16 bis 22 Jahren festgenommen. Sieben von ihnen wurden noch am selben Tag einem Richter vorgeführt, der Haftbefehle in Vollzug setzte, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag gemeinsam mitteilten. Der achte Tatverdächtige sollte am Dienstag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

70-Jährige aus Hessen von falschem Freund um 185.000 Euro betrogen

Im hessischen Kreis Bergstraße ist eine Frau Opfer von sogenanntem Lovescamming geworden. Die 70-Jährige zeigte den Verlust von etwa 185.000 Euro bei der Polizei an, wie diese am Dienstag in Darmstadt mitteilte. Sie sei über ein soziales Netzwerk von dem Tatverdächtigen angeschrieben worden.

Textgröße ändern: