The National Times - Bayerisches Gericht verhängt sieben Jahre Haft für Organisator von Schleusungen

Bayerisches Gericht verhängt sieben Jahre Haft für Organisator von Schleusungen


Bayerisches Gericht verhängt sieben Jahre Haft für Organisator von Schleusungen
Bayerisches Gericht verhängt sieben Jahre Haft für Organisator von Schleusungen / Foto: © AFP/Archiv

Ein wegen illegaler Einschleusung von mehr als 250 Menschen angeklagter Mann ist vom Landgericht im bayerischen Traunstein zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das zuständige Kammer sah es nach Angaben einer Sprecherin am Donnerstag als erwiesen an, dass der 33-Jährige in den Jahren 2020 und 2021 diverse Schleusungsfahrten über die sogenannte Balkanroute und Polen nach Deutschland organisiert hatte. Er agierte dabei als Mitglied einer Bande von Istanbul in der Türkei aus. Er gestand vor Gericht.

Textgröße ändern:

Laut Anklage koordinierte der Beschuldigte die Transporte, bei denen Menschen größtenteils in Lastwagen und Kleintransportern über die Grenze gebracht wurden. Die unter anderem aus Syrien stammenden Flüchtlinge wurden demnach ungesichert zwischen der Ladung versteckt und nur notdürftig versorgt. Teils litten sie wegen schlechter Frischluftversorgung auch unter akuter Atemnot.

Der Mann wurde in der Türkei festgenommen und anschließend für den Prozess nach Deutschland überstellt. Angeklagt wurde er wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern in 16 Fällen. Die Kammer berücksichtigte zu seinen Gunsten das umfassende Geständnis. Dadurch habe der aus Marokko stammende Beschuldigte auch bei der Aufklärung von Organisationsstrukturen geholfen. Das Urteil ist demnach bereits rechtskräftig, auf Rechtsmittel wurde verzichtet.

Laut Anklage agierte der Angeklagte gemeinsam mit diversen - teils unbekannten oder gesondert verfolgten - Mittätern als Mitglied eines international aktiven kriminellen Schleusernetzwerks. Er gab Aufträge, rekrutierte Schleuserfahrer und organisierte die Transporte.

Pro Kopf zahlten Flüchtlinge bis zu 4000 Euro. Teilweise wurde schleusungswillige Flüchtlinge in einem Lager in Serbien angeworben und über Rumänien sowie Ungarn bis nach Deutschland gebracht. In anderen Fällen wurden sie von der Grenze zwischen Polen und Belarus abgeholt.

V.Bennett--TNT

Empfohlen

Papst Leo XVI. bremst bei Reformansätzen der katholischen Kirche

Papst Leo XVI. will keine grundlegende Änderungen der katholischen Kirche im Umgang mit Frauen, LGBTQ-Rechten oder dem Missbrauchsskandal durch Priester vornehmen: "Wir müssen unsere Einstellungen ändern, bevor wir überhaupt daran denken können, die Haltung der Kirche zu einer bestimmten Frage zu ändern", sagte Leo im ersten Interview seines Pontifikats, das am Donnerstag auf Spanisch in dem Buch "Papst Leo XIV: Weltbürger, Missionar des 21. Jahrhunderts" veröffentlicht wurde.

Touristen kehren zur Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurück

Nach Evakuierungen wegen gewaltsamer Proteste sind wieder Touristen zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurückgekehrt. Der Bahnbetreiber Perurail gab am Mittwoch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs bekannt, der am Montag wegen protestierender Anwohner unterbrochen worden war. Rund 1600 Touristen mussten evakuiert werden, auch Touristen aus Deutschland waren von dem Vorfall betroffen.

Hautkrebs bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro diagnostiziert

Bei Brasiliens früherem Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Der 70-Jährige, der vergangene Woche wegen Putschplänen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, habe sich am Sonntag Hautveränderungen entfernen lassen, sagte sein Arzt Claudio Birolini am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Bei der Biopsie der Proben sei ein "Plattenepithelkarzinom" festgestellt worden. Der Arzt sprach von einer "Art von Hautkrebs, die schwerwiegende Folgen haben kann".

Schuster mahnt zu Unterstützung Israels - trotz Unmuts über Netanjahu

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ungeachtet des Unmuts über den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Beistand für Israel aufgerufen. "Nicht alle Entscheidungen der Regierung Netanjahu sind für uns nachvollziehbar", sagte Schuster am Mittwoch bei einem Empfang zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats. "Mit den Äußerungen einiger seiner Kabinettsmitglieder hadern auch Juden außerhalb Israels."

Textgröße ändern: