The National Times - Kinder zum Kauf angeboten: Menschenhandel laut BKA mit neuem Negativrekord

Kinder zum Kauf angeboten: Menschenhandel laut BKA mit neuem Negativrekord


Kinder zum Kauf angeboten: Menschenhandel laut BKA mit neuem Negativrekord
Kinder zum Kauf angeboten: Menschenhandel laut BKA mit neuem Negativrekord / Foto: © AFP/Archiv

In zwei Fällen wurden sogar Kinder zum Kauf angeboten: Menschenhandel und Ausbeutung haben in Deutschland einen neuen Negativrekord erreicht, wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden über die Zahl der Ermittlungsverfahren des Jahres 2024 berichtete. Demnach wurden vergangenes Jahr 576 Ermittlungsverfahren abgeschlossen und damit so viele wie noch nie seit Beginn der Erfassung im Jahr 2000. Im Vergleich zum Vorjahr bedeute dies einen Anstieg um mehr als dreizehn Prozent.

Textgröße ändern:

In über 200 Verfahren waren Kinder und Jugendliche Opfer der Ausbeutung, so das BKA. Davon seien 195 Verfahren auf eine kommerzielle sexuelle Ausbeutung entfallen. Ein Grund sei, dass es bei verschiedenen Online-Portalen zu wenige Schutzmechanismen gebe. Dies begünstige die Ausbeutung Minderjähriger im Internet. In zwei Fällen seien Kinder im Internet zum Kauf angeboten worden.

Einen Schwerpunkt verzeichneten die Ermittlungsbehörden laut BKA bei den Fällen sexueller Ausbeutung. Hier habe es mit 364 Ermittlungsverfahren den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre gegeben. Auffällig sei, dass diese Form der Ausbeutung zunehmend in privaten Wohnungen stattfinde und damit in einem Bereich, der schwer zu kontrollieren sei. Dies lasse auf ein besonders hohes Dunkelfeld nicht erfasster Fälle schließen.

Die Opfer und auch die Tatverdächtigen der sexuellen Ausbeutung stammen den Angaben zufolge häufig aus dem europäischen Ausland, ein starker Anstieg sei außerdem bei chinesischen und kolumbianischen Opfern zu verzeichnen. Oft seien die Opfer Frauen und junge Menschen, nicht selten Minderjährige.

Die Kontaktanbahnung finde häufig über das Internet statt. Durch die sogenannte Loverboy-Methode würden dabei oft emotionale Abhängigkeiten geschaffen: Ein männlicher Täter bringe hier sein jüngeres weibliches Opfer unter Vorspiegelung einer Liebesbeziehung zunächst in ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis, um es später an die Prostitution heranzuführen und finanziell auszubeuten.

Dem BKA zufolge gab es 2024 bei der Arbeitsausbeutung einen neuen Höchststand der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren. Diese beträfen häufig Zeitarbeitsfirmen und hier als Opfer vor allem Menschen aus Osteuropa und Südostasien.

A.Davey--TNT

Empfohlen

Tödliche Stiche während Autofahrt auf Rückbank: Acht Jahre Haft in Dortmund

Das Landgericht Dortmund hat einen 36-Jährigen wegen tödlicher Stiche während einer Autofahrt auf der Rückbank zu acht Jahren Haft verurteilt. Schuldig gesprochen wurde er wegen Totschlags, wie eine Gerichtssprecherin in der nordrhein-westfälischen Stadt am Donnerstag mitteilte. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der 36-Jährige und das Opfer im Februar in Castrop-Rauxel auf der Rückbank eines Autos gestritten hatten.

Nahe Bahngleisen gefundene Frau aus Darmstadt starb an Stichverletzungen

Einen Tag nach dem Fund einer Frauenleiche in Darmstadt steht fest, dass die Frau durch Stiche und Schnitte getötet wurde. Die Ermittler gehen von einem Gewaltverbrechen aus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag auf Basis eines vorläufigen Obduktionsergebnisses mitteilten. Eine Mordkommission wurde eingerichtet.

Düsseldorf: Frühere Kämpfer von Dschihadistenmiliz IS zu Haftstrafen verurteilt

Zwei frühere Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind in Düsseldorf zu Haftstrafen von sechs und sieben Jahren verurteilt worden. Das Oberlandesgericht in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt sprach sie nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung für schuldig.

Kriegsverbrechen in Syrien: Mutmaßliche IS-Mitglieder in Baden-Württemberg gefasst

Ermittler haben in Baden-Württemberg zwei mutmaßliche frühere Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen. Die beiden Männer sollen sich während des Bürgerkriegs in Syrien im Jahr 2014 dem IS angeschlossen und Kriegsverbrechen begangen haben, wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe erklärte. Einer von ihnen erschoss demnach selbst einen Gefangenen.

Textgröße ändern: