The National Times - Immer deutlichere Forderungen nach Ende von Pflichtzölibat

Immer deutlichere Forderungen nach Ende von Pflichtzölibat


Immer deutlichere Forderungen nach Ende von Pflichtzölibat
Immer deutlichere Forderungen nach Ende von Pflichtzölibat

Angesichts der Krise in der katholischen Kirche werden immer deutlichere Forderungen nach einem Ende des Pflichtzölibats erhoben. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, begrüßte vor dem Beginn der dritten Versammlung des sogenannten synodalen Wegs in Frankfurt am Main, die Forderung von Kardinal Reinhard Marx nach einem Ende des Pflichtzölibats. "Ich bin sehr dankbar dafür, weil das meine Überzeugung seit langer Zeit ist", sagte Bätzing.

Textgröße ändern:

Der Limburger Bischof sieht in der Kritik an der verpflichtenden Ehelosigkeit der Priester auch keine alleinige Meinung der deutschen Kirche. Die katholische Kirche des Ostens habe verheiratete Priester. Bei der Amazonas-Synode habe es eine Mehrheit für eine Lockerung des Zölibats gegeben.

Hier schließe sich Deutschland an eine Bewegung an, die weit über die Kirche in Deutschland hinausgehe, sagte Bätzing. Allerdings bräuchten kirchliche Entscheidungen von solcher Tragweite ein Fundament - Papst Franziskus werde nicht einfach "mit einem Fingerschnips entscheiden".

Kardinal Marx hatte der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, "bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet". Er denke, es könne so nicht weitergehen. Er mache ein Fragezeichen, ob der Zölibat für jeden Priester Grundvoraussetzung sein solle.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, stellte sich hinter die Forderung von Marx nach einer Abschaffung des Pflichtzölibats. "Es gibt sicherlich weiter auch einen Wert eines zölibatären Lebens", sagte Stetter-Karp im Deutschlandfunk. "Das mit dem Amt zwingend zu verbinden, da gibt es doch bei vielen Zweifel."

Stetter-Karp äußerte sich im Vorfeld der erneuten Versammlung des sogenannten synodalen Wegs von Klerus und Laien der deutschen Kirche. In dessen Foren steht die Ehelosigkeit der Priester ebenfalls zur Debatte - eine Abschaffung des Pflichtzölibats ist allerdings eine Frage, die auf Ebene der Weltkirche angegangen werden müsste. Stetter-Karp sagte, ihr sei sehr wohl bewusst, dass sowohl die Frage nach dem Zölibat als auch die Frage nach dem Priesteramt für Frauen "hohe Hürden" für die Weltkirche seien.

Die Laienvertreterin stellte sich auch hinter die Forderung von Bätzing an Papst Benedikt XVI., sich für seinen Umgang mit Missbrauchsfällen zu entschuldigen. Stetter-Karp sagte, "es wäre bitterschade, wenn er nicht zu seiner Verantwortung steht". Viele Gläubige würden sich nach der Falschaussage Benedikts für das Münchner Gutachten zum Missbrauch von der Kirche abwenden.

T.Cunningham--TNT

Empfohlen

Als Zeugin in Dresdner NSU-Prozess: Zschäpe spricht von Scham

Rund 14 Jahre nach Bekanntwerden der rassistischen Mordserie des NSU hat die als Mittäterin verurteilte Beate Zschäpe im Prozess gegen eine mutmaßliche Unterstützerin der rechtsextremen Zelle in Sachsen als Zeugin ausgesagt. Die 50-Jährige schilderte am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Dresden unter anderem Einzelheiten über das Leben des NSU-Trios im Untergrund und zeigte mit Blick auf die Opferfamilien der rechtsextremistischen Mordserie Zeichen von Reue.

Tote Hanna in Bayern: Freispruch in zweitem Prozess rechtskräftig

Der Freispruch im Fall Hanna um den Tod einer Studentin in Bayern ist rechtskräftig. Wie eine Sprecherin des Landgerichts Traunstein am Mittwoch sagte, wurden innerhalb der Frist keine Rechtsmittel eingelegt. Der Fall hatte im Oktober 2022 bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Medizinstudentin war nach einer Feier im Musikklub "Eiskeller" nicht in ihr Elternhaus in Aschau im Chiemgau zurückgekehrt. Nach aufwändigen Suchmaßnahmen wurde ihr Leichnam im Fluss Prien entdeckt. Wie die 23-Jährige starb, bleibt vorerst ungeklärt.

Streit eskaliert in Thüringen in Gewalt: 41-Jähriger tot - Verdächtiger festgenommen

Ein 41-Jähriger ist bei einem in Gewalt eskalierten Streit in Thüringen ums Leben gekommen. Als tatverdächtig gilt ein 43-Jähriger, wie die Polizei in Jena am Mittwoch mitteilte. Den Ermittlungen zufolge geriet der Verdächtige am Dienstagabend mit dem späteren Opfer in Kahla in einen Streit, der in Gewalt eskalierte.

Metalldiebstähle mit Millionenschaden: Viereinhalb Jahre Haft in Rottweil

Wegen Metalldiebstählen im Millionenumfang ist ein 34-Jähriger in Baden-Württemberg zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Rottweil sprach den Angeklagten unter anderem wegen schweren Bandendiebstahls schuldig, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch mitteilte. Der Rumäne soll sich laut Anklage mit mehreren Mittätern zusammengeschlossen haben, um arbeitsteilig Metalldiebstähle zu begehen.

Textgröße ändern: