The National Times - Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg: Gericht weist Mann in Psychiatrie ein

Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg: Gericht weist Mann in Psychiatrie ein


Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg: Gericht weist Mann in Psychiatrie ein
Brandanschlag auf Synagoge in Oldenburg: Gericht weist Mann in Psychiatrie ein / Foto: © AFP/Archiv

Rund 14 Monate nach einem versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge in Oldenburg ist der psychische kranke Täter dauerhaft in eine Psychiatrie eingewiesen worden. Das entschied das Landgericht in der niedersächsischen Stadt nach Angaben eines Sprechers am Montag in einem sogenannten Sicherungsverfahren. Es sah es als erwiesen an, dass der 28-jährige Mann wegen einer paranoiden Schizophrenie nicht schuldfähig war.

Textgröße ändern:

Bei der Tat am 5. April 2024 war niemand verletzt worden. Laut Staatsanwaltschaft hatte der Beschuldigte etwa zur Mittagszeit einen Brandsatz gegen eine Eingangstür der Synagoge geworfen. Ein Feuer entstand nicht, die Tür wurde durch Rußablagerungen lediglich beschädigt. In dem jüdischen Gotteshaus fand zu diesem Zeitpunkt keine Veranstaltung statt.

Juristisch ging es in dem Verfahren um den Vorwurf der versuchten schweren Brandstiftung. Zum Prozessauftakt am vergangenen Mittwoch gab der Mann an, zur Tatzeit an einem psychotischen Schub gelitten zu haben. Er habe ihm verschriebene Medikamente nicht genommen. Seinen Angaben zufolge wollte er Juden durch den Brandsatz "warnen", weil sie an den falschen Gott glaubten.

Der aus der Region um Oldenburg stammende Verdächtige war nach der Tat geflüchtet. Er wurde erst Monate später nach umfangreichen Ermittlungen identifiziert. Entscheidend waren Hinweise aus der Bevölkerung nach einer Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst".

Das von einem Gutachter beratene Gericht kam nach Angaben des Sprechers zu der Überzeugung, dass der 28-Jährige sein Verhalten aufgrund eines akuten psychotischen Schubs nicht hatte steuern können und daher schuldunfähig war. Da er weiter als potenziell gefährlich eingestuft wird, wurde er zugleich auf unbestimmte Zeit in ein psychiatrisches Fachkrankenhaus eingewiesen.

G.Morris--TNT

Empfohlen

Tödlicher Arbeitsunfall im Bremen: Tonnenschwerer Schweißtisch klemmt Mann ein

Bei einem Arbeitsunfall in einem metallverarbeitenden Betrieb in Bremen ist am Montag ein Mann unter einem tonnenschweren Schweißtisch um Leben gekommen. Der 49-Jährige sei noch am Unglücksort seinen schweren Verletzungen erlegen, teilte die Polizei in der Hansestadt mit.

Ermittlungen: Polizeibeamter bei Einsatz in Schwerin bewusstlos getreten

Ein Polizeibeamter ist während eines Einsatzes in Schwerin bewusstlos getreten worden. Zwei weitere Beamte wurden in der Nacht zum Samstag bei einer eskalierten Schlägerei ebenfalls verletzt, wie das Polizeipräsidium in Rostock am Montag mitteilte.

Streit um Palästinenserflagge: Autofahrer fährt Radler in Berlin absichtlich an

Im Streit um eine Palästinenserflagge hat ein Autofahrer einen Radfahrer in Berlin absichtlich angefahren. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hielt die Tochter des Autofahrers die Flagge am Sonntagabend an einer Kreuzung im Stadtteil Kreuzberg aus dem Beifahrerfenster. Der 53-jährige Radler blieb neben dem Fahrzeug stehen, zog an der Fahne und verletzte das neunjährige Mädchen leicht am Finger. Anschließend fuhr er weiter.

64-Jähriger tötete Mutter mit Hammer und Messer: Lange Haft und Psychiatrie

Wegen der Tötung seiner Mutter mit einem Hammer und einem Messer ist ein 64-Jähriger vom Landgericht Saarbrücken zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Außerdem ordnete die Kammer die Unterbringung des Manns in der Psychiatrie an, wie ein Gerichtssprecher am Montag sagte.

Textgröße ändern: