The National Times - Landgericht Koblenz verhandelt im Juli über Schmerzensgeld in Fall Luise

Landgericht Koblenz verhandelt im Juli über Schmerzensgeld in Fall Luise


Landgericht Koblenz verhandelt im Juli über Schmerzensgeld in Fall Luise
Landgericht Koblenz verhandelt im Juli über Schmerzensgeld in Fall Luise / Foto: © AFP/Archiv

Mehr als zwei Jahre nach der Tötung der zwölfjährigen Luise durch zwei etwa gleichaltrige Mädchen verhandelt das Landgericht im rheinland-pfälzichen Koblenz am 24. Juli in einem Zivilprozess über Schmerzens- und Hinterbliebenengeld. In dem Verfahren geht es um die Frage, ob und in welchem Umfang Luises Familie Anspruch auf Schadenersatz hat, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte.

Textgröße ändern:

Die zwölfjährige Luise aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg war im März 2023 getötet worden. Sie galt zunächst als vermisst, einen Tag später wurde ihre Leiche in einem unwegsamen Waldgebiet kurz hinter der rheinland-pfälzischen Landesgrenze entdeckt. Kurz darauf erklärten die Ermittler, dass die Zwölfjährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.

Einen Tag später gaben sie bekannt, dass eine Zwölfjährige und eine 13-Jährige tatverdächtig seien. Insbesondere das junge Alter der Verdächtigen löste Erschütterung aus. Als strafmündig gelten Jugendliche in Deutschland ab 14 Jahren. Aus diesem Grund gab es nie ein Strafverfahren.

Im Zivilprozess klagen nun die Eltern und eine weitere Verwandte von Luise gegen die beiden minderjährigen Mädchen. Sie fordern auch den Ersatz etwaiger künftiger materieller und immaterieller Schäden. Insgesamt fordern sie mindestens 50.000 Euro Schmerzensgeld für die Eltern und ein Hinterbliebenengeld von mindestens 30.000 Euro pro Kläger.

Das Gericht erklärte, dass auch Minderjährige in einem Zivilprozess verklagt und verurteilt werden könnten. Eltern seien rechtlich grundsätzlich nicht verpflichtet, die Schulden ihrer Kinder zu übernehmen.

Dass die Zwölf- und die 13-Jährige zum Tatzeitpunkt strafunmündig waren, spiele keine Rolle. Minderjährige gelten laut Gesetz bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres als deliktsunfähig und sind daher nicht zu einem Schadenersatz verpflichtet.

Unter 18-Jährige sind nur für Schäden verantwortlich, wenn sie die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht haben. Über diese Frage im Fall Luise muss das Gericht entscheiden.

Das Gericht ordnete das Erscheinen der beiden Mädchen an. Es soll zunächst eine Güteverhandlung geben. Sollte diese beispielsweise durch Nichterscheinen scheitern, ist anschließend ein öffentlicher Haupttermin angesetzt. Dieser kann unter Umständen teilweise auch außerhalb der Öffentlichkeit stattfinden.

L.Graham--TNT

Empfohlen

Papst Leo XIV. zeigt sich solidarisch mit Zivilbevölkerung im Gazastreifen

Papst Leo XIV. hat den Menschen im Gazastreifen die Solidarität der katholischen Kirche versichert. Es gebe keine Zukunft "auf der Grundlage von Gewalt, Zwangsexil und Rache", sagte der Papst während des Angelus-Gebets am Sonntag auf dem Petersplatz im Vatikan. Die Menschen im Gazastreifen "brauchen Frieden". Ausdrücklich lobte der Pontifex Initiativen der Kirche, die "ihre Solidarität mit den Brüdern und Schwestern in diesem gemarterten Land" zeigen.

Spannungen mit den USA: Maduro ruft Venezolaner zur Verteidigungsbereitschaft auf

Nachdem das US-Militär erneut ein mutmaßliches Drogenschmuggelboot in internationalen Gewässern angegriffen hat, nehmen die Spannungen zwischen Venezuela und den USA weiter zu: In der Hauptstadt Caracas fanden am Samstag (Ortszeit) großangelegte Militärtrainings für die Zivilbevölkerung statt. Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro rief "Millionen" Zivilisten dazu auf, im Falle eines Angriffs des "amerikanischen Imperiums" bereit zu sein, "zu den Waffen zu greifen" und Venezuela zu verteidigen.

Serienweise Reifen zerstochen: Verdächtige in Bremen in Untersuchungshaft

Der mutmaßliche Serien-Reifenstecher von Bremen in Untersuchungshaft genommen worden. Der zuständige Richter am Amtsgericht Bremen gab am Samstagabend einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft statt, wie die Polizei der Hansestadt am Sonntag mitteilte. Die Motive waren weiter unklar.

Menschen stürzen von Traktoranhänger: Vier teils schwer Verletzte

Bei einem Traktorunfall bei Wismar in Mecklenburg-Vorpommern sind vier Menschen teilweise schwer verletzt worden. Die Heckklappe eines Anhängers öffnete sich am Samstag bei einem Erntedankfest wahrscheinlich wegen eines technischen Defekts während der Fahrt, woraufhin mehrere Mitfahrende auf die Straße stürzten, wie die Polizei in Rostock am Sonntag mitteilte.

Textgröße ändern: