The National Times - Stiftung reicht Verbandsklage gegen Tiktok ein

Stiftung reicht Verbandsklage gegen Tiktok ein


Stiftung reicht Verbandsklage gegen Tiktok ein
Stiftung reicht Verbandsklage gegen Tiktok ein / Foto: © AFP

Die gemeinnützige Stiftung Onderzoek Marktinformatie (Somi) aus den Niederlanden hat am Kammergericht in Berlin eine Verbandsklage gegen die Videoplattform Tiktok eingereicht. Mit der Klage will die Stiftung Schadenersatz für Verbraucherinnen und Verbraucher durchsetzen - sie wirft Tiktok vor, persönliche Daten zu sammeln und zu analysieren sowie im Verborgenen umfassende Verhaltens- und Persönlichkeitsprofile für Werbe- und andere Zwecke zu erstellen, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. (Az. 24 VKl 1/25)

Textgröße ändern:

Somi hatte Ende Mai bereits Klage gegen die Onlineplattform X eingereicht. Es sind sogenannte Abhilfeklagen nach dem Verbraucherrechtedurchsetzungsgesetz: Ein Verbraucherverband kann im Namen von Betroffenen Ansprüche gegen ein Unternehmen geltend machen.

In der Klage gegen Tiktok fordert der Verband konkret 2000 Euro für Nutzerinnen und Nutzer der Plattform unter 16 Jahren, 1000 Euro für 16- bis 21- Jährige und 500 Euro für über 21-Jährige. Tiktok schaffe "insbesondere für Kinder und Jugendliche durch die Gestaltung ihres Algorithmus ein System der Manipulation und Abhängigkeit", zitierte das Gericht aus der Klage.

Betroffene müssen sich in das Klageregister beim Bundesamt für Justiz eintragen. Wenn die Klage erfolgreich ist, erhalten sie das ihnen zustehende Geld. Das Gericht teilte mit, die Klage sei Tiktok zugestellt worden; eine Klageerwiderung liege noch nicht vor.

Auf EU-Ebene laufen ebenfalls Verfahren gegen Tiktok, das dem chinesischen Konzern Bytedance gehört. Dabei geht es unter anderem um den Schutz von Minderjährigen vor Gewaltdarstellungen und Suchtgefahren auf der Plattform. Bestätigen sich die Vorwürfe der EU-Kommission, drohen dem Unternehmen hohe Bußgelder.

Der Druck aus Brüssel hatte im vergangenen Jahr bereits Wirkung gezeigt: Nach einer Verwarnung der EU-Kommission schaffte Tiktok eine umstrittene Belohnungsfunktion in Europa wieder ab.

L.Johnson--TNT

Empfohlen

Ein Toter und dutzende Verletzte bei schwerem Erdbeben in Peru

Ein Erdbeben der Stärke 6,1 hat Perus Hauptstadt Lima erschüttert. In der Metropole und umliegenden Gebieten seien ein Mensch getötet und dutzende weitere verletzt worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mit. Es sei zu Erdrutschen gekommen; Schulen, Krankenhäuser und andere Gebäude wurden beschädigt.

Lufthansa-Flugzeug kehrt wegen Bombendrohung nach Frankfurt zurück

Wegen einer Bombendrohung ist ein Lufthansa-Flugzeug auf dem Weg von Deutschland nach Indien umgedreht und zurückgekehrt. Die Maschine landete am Sonntagabend sicher in Frankfurt am Main, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Montag bestätigte. Zuerst hatte der Hessische Rundfunk über den Vorfall berichtet.

Verdächtiger nach Attentaten auf US-Politiker festgenommen

Nach den Attentaten auf zwei Politiker der US-Demokraten im Bundesstaat Minnesota ist der Tatverdächtige festgenommen worden. Der 57-Jährige sei am Sonntagabend (Ortszeit) in der südwestlich von Minneapolis gelegenen Ortschaft Green Isle "ohne Einsatz von Gewalt in Gewahrsam genommen worden", teilten die Behörden mit. Ein Großaufgebot der Polizei hatte dort nach dem Verdächtigen gesucht.

Urteil in Prozess gegen syrischen Arzt wegen Verbrechen gegen Menschlichkeit erwartet

Mehr als drei Jahre nach Prozessbeginn wird vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Montag (10.30 Uhr) das Urteil gegen einen syrischen Arzt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erwartet. Die Bundesanwaltschaft wirft Alaa M. Folter und die vorsätzliche Tötung von Gefangenen vor. Der heute 40-Jährige soll in den Jahren 2011 und 2012 in einem Armeekrankenhaus und einem Gefängnis des Militärgeheimdiensts im syrischen Homs Gefangene "gefoltert und ihnen schwere körperliche sowie seelische Schäden zugefügt" haben.

Textgröße ändern: