The National Times - Sechs junge Japaner verklagen Betreiber von Akw Fukushima wegen Krebserkrankung

Sechs junge Japaner verklagen Betreiber von Akw Fukushima wegen Krebserkrankung


Sechs junge Japaner verklagen Betreiber von Akw Fukushima wegen Krebserkrankung
Sechs junge Japaner verklagen Betreiber von Akw Fukushima wegen Krebserkrankung

Sechs Japaner haben den Betreiber des Atomkraftwerks von Fukushima wegen ihrer Krebserkrankung auf Schadenersatz verklagt. Ihre Anwälte reichten am Donnerstag vor einem Bezirksgericht in Tokio eine Sammelklage gegen den Akw-Betreiber Tepco ein. Die heute zwischen 17 und 27 Jahre alten Klägerinnen und Kläger führen ihre Erkrankung an Schildrüsenkrebs auf die Atomkatastrophe von 2011 zurück. Sie fordern zusammen umgerechnet 4,8 Millionen Euro Entschädigung.

Textgröße ändern:

Es handelt sich um die erste Sammelklage dieser Art gegen den Akw-Betreiber Tokyo Electric Power Company (Tepco). Die Kläger lebten in der Region Fukushima, als sich am 11. März 2011 in Folge eines heftigen Erdbebens und eines Tsunamis in den Reaktoren des Atomkraftwerk Fukushima Daiichi mehrere Kernschmelzen ereigneten und Radioaktivität freigesetzt wurde.

Ein von der Regionalregierung eingesetztes Expertengremium erkannte keinen Zusammenhang zwischen der bei dem Atomunglück freigesetzten Strahlung und Schilddrüsenkrebs an. Ob es einen Zusammenhang gibt, dürfte ein zentraler Punkt der Gerichtsverhandlung werden.

Ein im vergangenen Jahr von den Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht kam zu dem Schluss, dass die Atomkatastrophe von Fukushima der Gesundheit von Bewohnern ein Jahrzehnt nach der Katastrophe nicht direkt geschadet habe. Eine höhere Schilddrüsenkrebs-Rate unter Kindern, die der Strahlung ausgesetzt waren, sei mutmaßlich auf strengere Diagnosen zurückzuführen, schlussfolgerte der wissenschaftliche UN-Ausschuss über die Folgen atomarer Strahlung.

Die Anwälte der Kläger verweisen darauf, keine der Krebserkrankungen sei erblich. Es sei hochwahrscheinlich, dass die Krankheit durch die Strahlung verursacht worden sei.

Die Klägerinnen und Kläger waren zum Zeitpunkt der Atomkatastrophe zwischen sechs und 16 Jahre alt, zwischen 2012 und 2018 wurde bei ihnen Schilddrüsenkrebs diagnostiziert. Zwei von ihnen wurde ein Teil der Schilddrüse entfernt, den anderen vier wurde sie vollständig herausoperiert. Sie müssen für den Rest ihres Lebens Medikamente nehmen.

Die Kernschmelze von Fukushima war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl 1986. Die Umgebung wurde weiträumig radioaktiv verstrahlt. Bei dem Erdbeben und Tsunami kamen etwa 19.000 Menschen ums Leben. Zehntausende Menschen aus der Umgebung des Akw mussten damals das Gebiet verlassen oder taten dies freiwillig.

Ein Tepco-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Unternehmen werde "aufrichtig" auf die Klage reagieren, nachdem es die Forderungen geprüft habe. Tepco entschuldige sich erneut "zutiefst für die durch den Unfall entstandenen Sorgen" in der Bevölkerung und vor allem bei den Bewohnern von Fukushima.

B.Cooper--TNT

Empfohlen

Papst Leo XVI. bremst bei Reformansätzen der katholischen Kirche

Papst Leo XVI. will keine grundlegende Änderungen der katholischen Kirche im Umgang mit Frauen, LGBTQ-Rechten oder dem Missbrauchsskandal durch Priester vornehmen: "Wir müssen unsere Einstellungen ändern, bevor wir überhaupt daran denken können, die Haltung der Kirche zu einer bestimmten Frage zu ändern", sagte Leo im ersten Interview seines Pontifikats, das am Donnerstag auf Spanisch in dem Buch "Papst Leo XIV: Weltbürger, Missionar des 21. Jahrhunderts" veröffentlicht wurde.

Touristen kehren zur Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurück

Nach Evakuierungen wegen gewaltsamer Proteste sind wieder Touristen zur berühmten Inka-Ruinenstadt Machu Picchu in Peru zurückgekehrt. Der Bahnbetreiber Perurail gab am Mittwoch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs bekannt, der am Montag wegen protestierender Anwohner unterbrochen worden war. Rund 1600 Touristen mussten evakuiert werden, auch Touristen aus Deutschland waren von dem Vorfall betroffen.

Hautkrebs bei Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro diagnostiziert

Bei Brasiliens früherem Präsidenten Jair Bolsonaro ist Hautkrebs festgestellt worden. Der 70-Jährige, der vergangene Woche wegen Putschplänen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, habe sich am Sonntag Hautveränderungen entfernen lassen, sagte sein Arzt Claudio Birolini am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Bei der Biopsie der Proben sei ein "Plattenepithelkarzinom" festgestellt worden. Der Arzt sprach von einer "Art von Hautkrebs, die schwerwiegende Folgen haben kann".

Schuster mahnt zu Unterstützung Israels - trotz Unmuts über Netanjahu

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat ungeachtet des Unmuts über den Kurs von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zum Beistand für Israel aufgerufen. "Nicht alle Entscheidungen der Regierung Netanjahu sind für uns nachvollziehbar", sagte Schuster am Mittwoch bei einem Empfang zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats. "Mit den Äußerungen einiger seiner Kabinettsmitglieder hadern auch Juden außerhalb Israels."

Textgröße ändern: