The National Times - Anwalt von Johnny Depp: Vorwürfe häuslicher Gewalt "verheerend" für Schauspieler

Anwalt von Johnny Depp: Vorwürfe häuslicher Gewalt "verheerend" für Schauspieler


Anwalt von Johnny Depp: Vorwürfe häuslicher Gewalt "verheerend" für Schauspieler
Anwalt von Johnny Depp: Vorwürfe häuslicher Gewalt "verheerend" für Schauspieler / Foto: © POOL/AFP

Die Anwälte von Hollywood-Star Johnny Depp haben dessen Ex-Frau Amber Heard vorgeworfen, der Karriere des Schauspielers mit falschen Vorwürfen der häuslichen Gewalt massiv geschadet zu haben. "Eine Falschanschuldigung kann eine Karriere vernichten", sagte Depps Anwalt Benjamin Chew am Dienstag am ersten Verhandlungstag des Verleumdungs-Prozesses zwischen dem früheren Promi-Paar in Fairfax nahe Washington.

Textgröße ändern:

"Über fast 30 Jahre hat sich Herr Depp den Ruf eines der talentiertesten Schauspielers in Hollywood aufgebaut", sagte der Anwalt weiter. "Heute wird dieser Name mit einer Lüge, einer Falschaussage seiner früheren Ehefrau in Verbindung gebracht."

"Wenn wie im Fall von Herrn Depp die Karriere vom Image und vom Ruf abhängt (...), kann dieser Schaden besonders verheerend sein", führte Chew aus. "Hollywood-Studios wollen sich keiner öffentlichen Gegenreaktion aussetzen, indem sie jemanden anstellen, dem Missbrauch vorgeworfen wird."

Dabei habe Depp nie Heard oder eine andere Frau geschlagen, beteuerte der Anwalt. "In fünf Jahrzehnten hatte nie jemand Johnny Depp vorgeworfen, gegenüber einer Frau gewalttätig geworden zu sein."

Heards Anwalt Ben Rottenborn kündigte dagegen an, die Geschworenen des Zivilprozesses würden "den wahren Johnny Depp" kennenlernen. "Hinter den roten Teppichen, hinter dem Ruhm, hinter dem Geld, hinter den Piraten-Kostümen werden Sie sehen, wer dieser Mann wirklich ist." Die Beweise würden zeigen, dass Heard tatsächlich Opfer häuslicher Gewalt durch Depp geworden sei.

Der Verleumdungs-Prozess in Fairfax hatte am Montag mit der Auswahl der Geschworenen begonnen. Am Dienstag hielten die Anwälte des zwischen 2015 und 2017 verheirateten Schauspieler-Paares ihre Eröffnungsplädoyers. Der aus Filmen wie "Der Fluch der Karibik" und "Edward mit den Scherenhänden" bekannte Depp hat seine Ex-Frau auf 50 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Heard ("Aquaman", "The Danish Girl") wiederum verlangt in einer Gegenklage 100 Millionen Dollar von ihrem Ex-Mann.

Hintergrund ist ein Beitrag Heards für die Zeitung "Washington Post", in dem die heute 35-Jährige sich Ende 2018 als Opfer von häuslicher Gewalt bezeichnet hatte. Sie nannte ihren Ex-Mann dabei nicht namentlich. Depp argumentiert aber, ihm werde implizit häusliche Gewalt unterstellt, zumal Heard ihn schon 2016 öffentlich eines tätlichen Angriffs bezichtigt hatte.

Depp und Heard hatten sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung "The Sun" verklagt, die ihn als "Ehefrauen-Schläger" bezeichnet hatte. In dem Prozess sagte Heard als Zeugin aus und beschuldigte Depp, sie unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen immer wieder angegriffen zu haben.

Der Schauspieler wies die Vorwürfe entschieden zurück und warf seiner Ex-Frau vor, der "aggressive Teil" in ihrer konfliktreichen Beziehung gewesen zu sein. In dem Prozess gegen die "Sun" unterlag er aber schließlich.

F.Lim--TNT

Empfohlen

Als "Tinder Schwindler" bekannter Betrüger aus georgischer Haft entlassen

Der durch die Netflix-Dokumentation "Der Tinder-Schwindler" bekannt gewordene israelische Betrüger Simon Leviev ist nach zwei Monaten aus einem Gefängnis in Georgien entlassen worden. Der 35-Jährige sei ohne jegliche Auflagen freigekommen, nachdem die deutschen Behörden einen Auslieferungsantrag zurückgenommen hätten, sagte seine Anwältin Mariam Kublaschwili am Freitag.

Zwölf Jahre Haft nach tödlichen Schüssen auf Fahrgast von Mietwagen in Düsseldorf

Acht Monate nach tödlichen Schüssen auf den Fahrgast eines Mietwagens in Düsseldorf ist der Täter von Landgericht der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil erging wegen Totschlags in Tateinheit mit einem Verstoß gegen das Waffengesetz, wie das Gericht am Freitag mitteilte. Zudem wurde die Anordnung der Sicherungsverwahrung im Anschluss an die Haft vorbehalten.

Elektroschrott von Frankreich nach Afrika exportiert: Bewährungsstrafen

Wegen illegalen Exports von umweltgefährdendem Elektroschrott nach Afrika hat ein Gericht sieben Männer aus Mali und Nigeria zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Die Gesamthöhe der Geldstrafen betrage knapp eine Million Euro, teilte die Staatsanwalt am Freitag im nordfranzösischen Rouen mit.

Kind in Brasilien jahrelang missbraucht: Lange Haft für Mann in München

Wegen jahrelangen Missbrauchs eines Mädchens in Brasilien ist ein 78-Jähriger in München zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren verurteilt worden. Das Landgericht München I sprach den Angeklagten am Freitag wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen in insgesamt 22 Fällen und Besitzes von Kinderpornografie schuldig, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Textgröße ändern: